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Asturien hat geweint, als ich es verließ

Veröffentlicht: 20.08.2016

Als ich heute auf dem Weg nach Ribadeo (die galiciesche Grenzstadt) war, regnete es aus allen Kübeln. In der Zeit war ich komplett alleine unterwegs, 4 meiner Pilgerfreunde waren vor und eine Pilgerfreundin hinter mir. Ich konnte allerdings auch sonst kilometerweit keinen anderen Pilger weder vor noch nach mir ausmachen. Ich war klitschnass und obwohl ich den Pfeilen folgte irgendwie verloren.

Marco sagte vor zwei Tagen, der Camino gleiche einem ganzen Leben und ein Tag auf dem Camino einem Zeitraum von etwa 3 Jahren, weil die körperlichen und mentalen Erfahrungen hier so intensiv sind.

Der heutige Tag fühlte sich wie eine Episode im Leben eines jeden an. Es gibt Zeiten, in denen man alleine und trotz einer größeren Planung orientierungslos ist und mit allen Widrigkeiten alleine fertig werden muss, auch wenn man zuvor gemeinsam als Gruppe gestartet ist und am Ende des Tages wieder zueinander findet. Der Gedanke, dass man am Abend gemeinsam sitzt und sich unterhält, hilft einem dabei die Einsamkeit, die Herausforderung zu meistern und die Schwierigkeiten zu bewältigen. Ich denke, dass es im echten Leben genauso ist, nur dass es nicht einen Tag sondern vielleicht auch drei Jahre dauert. 

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