für meine (Handicap)Alleinreisenden-to-be

Es war eigentlich relativ unwahrscheinlich, dass ich zu sowas in absehbarer Zeit nochmal in der Lage sein würde. Ohne mein kleines persönliches Wunder wäre ich nicht hier, das ist mir sehr bewusst und es ist seitdem auch die erste Belastungsprobe überhaupt. 

Seit ich hier bin ist fast jeder Tag ein Kampf, mal mehr, mal minder stark. Man ist komplett auf sich allein gestellt, kann nicht immer alles beeinflussen und hängt sehr stark von äußeren Faktoren ab, die nicht unbedingt einhergehen mit seinem eigenen Zustand. 

Es gibt Zeiten, wo es wirklich hart ist. Es gibt Momente, in denen man sich fragt, warum man das eigentlich macht. Manchmal ist der Weg die Hölle. Manchmal ist der Weg ein Kampf und dann gefällt einem das Ziel überhaupt nicht. Man lernt, seine Grenzen neu zu definieren, sich Hilfe zu suchen und mit bestimmten Konsequenzen der eigenen Entscheidungen umzugehen. Mit genügend Zeit kann man vielem entgegenwirken, aber eben auch nicht allem. 

Und dann kommt irgendwann immer ein Moment, an dem erkennt, dass jeder Schritt den macht, jeder Meter, den man fährt und jedes Dorf das man sieht, ein Erfolg ist. Wenn man realisiert, dass man trotzdem da ist. Das man trotz allem irgendwie angekommen ist oder weitergeht. Und das ist fast noch besser, als die vielen unglaublichen Orte, die man sehen darf. Es ist wahnsinnig anstrengend, aber es lohnt sich. Es lohnt sich so sehr.