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Überfahrt nach Port Sant Antoni de Portmany, Ibiza

Veröffentlicht: 16.05.2024

Am Montag hatten wir um 530 den Wecker gestellt. Letzter Blick auf das Kurswetter. Bereits am Vortag zeichnete sich ab, dass es besser ist um 800 zu starten. Das hat sich dann auch so bestätigt.

Wellen 30, Wind 11-13 km/h, leicht böig. Die mittlere Strecke sollte ziemlich flau werden und gegen Ende der Reise war dann wieder böiger Wind angesagt.

Da sollte nichts schiefgehen und in den ersten 3-4 Stunden hat sich der Wettergott auch gut an sein Versprechen gehalten. Ab der 5. Stunde waren wir dann aber für 2 Stunden mit deutlich höheren Wellen und auch mit deutlich stärkerem Wind konfrontiert. Unser Kurs querte die Wellen in einem Winkel von 30° und es gab auch kaum Bewegung in einer zweiten Richtung, so dass die Fahrt trotzdem recht angenehm war.

Vor der Abfahrt stellten wir uns natürlich noch die Frage, ob wir während der gesamten Fahrt Blickkontakt zur Küste haben. Den Montbu sollte man bei klarem Wetter von Ibiza aus sehen, bei unserer Überfahrt verschwand er allerdings nach 80 km im Dunst. Die Küste von Ibiza mit deren höchsten Erhebung Cim de sa Talaia, 475 m über dem Meer, sollte aber auch schon bei Abfahrt erkennbar sein. Nach 30 km Fahrt zeichnete sich die Silhouette Ibizas langsam am Horizont ab und wurde bald deutlich sichtbar. Imposant ist vor allem die der westlichen Küste vorgelagerte Isla de es Vedrà mit Ihren bizarr steil in den Himmel ragenden Türmen.

Lange vor Erreichen der Bucht von Sant Antonie halten wir Kurs auf den Faro Bleda Plana und die Insel Isla de es Vedrà, die wir großzügig nordwestlich umfahren. Am Ende der Isla de es Vedrà nehmen wir dann Kurs in Richtung der Bucht zu unserem erdachten Hafen, Port de Sant Antoni.

Dort angekommen hatten wir als die beste Anlegestelle, den Steg vor der Kapitanerie, auserkoren.

Der war aber schon besetzt, so dass uns nur ein Steg in der großzügig angelegten Tankstelle übrigblieb. Der Weg zur Kapitanerie war nur ein paar Meter, der Tankwart sehr freundlich, allerdings in der Kapitanerie hat keiner auf uns gewartet. Erste Auskunft, der Hafen ist voll, wartet mal draußen, in einer halben Stunde können wir Euch etwas sagen. Entlang Steg C gab es einige Plätze, die frei waren, nur für unseren Gustav waren die Stege schon etwas überproportioniert. Den Tankwart mussten wir überzeugen, dass wir warten und die Erlaubnis dazu hätten.

Nach einer halben Stunde ging dann alles sehr schnell. Mein erster Offizier bekam vom Marinero die Info, C20 festmachen, aber dalli.

Wir starten die Maschinen, Kontrolle und ablegen, zum Steg waren es gefühlte 100 m und die Unterstützung zum Festmachen stand auch schon bereit. Die Moorleine war halb so dick wie mein Arm, dafür waren die Klampen am Gustav nicht ausgelegt. Trotzdem konnte ich sie geradeso fixieren.

Belohnt wurden wir durch einen imposanten Blick auf die Bucht und den gegenüberliegenden weitläufigen Strand. Meine erste Standortmeldung wurde mit Partyinsel quittiert, bald wussten wir auch was das bedeutet. Nur, unser Abstand zu den deutlich hörbaren Lärmquellen, andere nennen es Musik, war groß genug, so dass wir uns nicht gestört fühlten.

Den Damen der Kapitanerie muss ich jetzt doch noch eine Lanze brechen, sie haben sich sehr bemüht, wir waren zwar erst einmal dazu verdammt, uns täglich melden zu müssen, was dann aber am zweiten Tag mit deren Einsicht endete und wir dann doch einen festen Platz zugewiesen bekamen.

Danke.

Die Steganlage ist genial, wir haben auf dem Steg einen überdachten Parkplatz für die Räder, Entfernung max. 50 m, der Steg hat die gleiche Höhe wie unsere Bugspitze, so dass wir problemlos aussteigen können.

Zum Empfang gibt es einen Gutschein für einen Willkommensdruck im Hafenlokal. Den haben wir natürlich dankend angenommen. Bei unserem Besuch war das Lokal zu unseren Ehren festlich eingedeckt, bis wir bemerkten, dass es sich um die vorbereiteten Tische einer Hochzeitsgesellschaft handelte. Wir haben dann nebenan in der Holzklasse unseren Platz eingenommen und den Ausklang des Tages genossen.

Ibiza, wir kommen, eine Querung nach Süden mit den Fahrrad 20 km, die Ausdehnung von Ost nach West ist etwas größer, aber überschaubar.

Schaun wir mal was geht!

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