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Paradies im Chaco

Veröffentlicht: 08.07.2019

Von unseren Freunden im Loma Plata getrennt war ich sehr gespannt was uns an unserem ersten Wochenende im Chaco erwartet. Aber bevor wir uns darüber großartig den Kopf zerbrechen konnten, wurden wir schon zu einem typisch paraguayischen Fest "San Juan" und einem Besuch der Mennonite Kirche mit anschließendem Mittagessen bei den Schwiegereltern unserer Gastmutter eingeladen. Mit so viel Gastfreundschaft haben wir wirklich nicht gerechnet. Voller Vorfreude malten wir uns das Stadtfest aus, was es dort geben wird und was wir sehen werden und ob es mit deutschen Dorffesten vergleichbar sein wird. Fazit vor weg: es ist nicht vergleichbar. Und das spricht vermutlich für ganz Paraguay. Zwar sprechen hier in der kollonie die meisten  Menschen unsere Sprache aber das Leben hier könnte kaum unterschiedlicher sein. Ebenso das Feiern. Wir wunderten uns zunächst über die Vielfalt der Menschen: alles von jung bis alt, Mennonite bis Indianer war vertreten. Und alle trinken gemeinsam tereré, essen die Speisen, die die einzelnen Barrios in ihren Ständen für kleines Geld verkaufen und hören den Musikern auf der Bühne zu oder sitzen einfach gemeinsam am Feuer. Von jeder Ecke kamen Menschen zu uns, die wir entweder schon kennengelernt haben oder die uns noch kennenlernen wollten. Genauso wie am nächsten Morgen in der Kirche. Zunächst verwundert über das für uns kirchenunähnliche Gebäude und noch etwas eingeschüchtert von der ganzen Aufmerksamkeit setzten wir uns in eine Ecke neben unsere Gastelgern Cynthia und Patrick. Dann direkt zu Beginn der "Messe" wurde in der großen Runde direkt einmal gefragt, ob jemand Gäste mitgebracht hat und diese nicht vorstellen möchte. So eine Neugierde und Aufdringlichkeit habe ich selten erlebt. Nach etwa einer Stunde eines vortragsähnlichen Gottesdienstes inklusive Powerpoint Präsentation und obligatorischer Kollekte wurden wir erlöst und sind ca 30 Minuten in ein kleines Dorf noch tiefer in den Chaco gefahren. Erdweg, Sand, Busch und einen Strauß später kamen wir bei Conny und Gisela an. Unseren Gastgroßeltern. 3 sehr böse blickende Bulldoggen, ein sprechender Papagei, der Garten Eden und ein Meer von Herzlichkeit begrüßten uns. Nach der typischen Asado (Paraguayisches Grillen:eigentlich normales Grillen aber in Paraguay und mit eigenem Namen) waren alle gut gelaunt und hatten mega Lust und noch mehr von ihrer Kultur und ihrem Leben in Paraguay zu erzählen. Also fuhren wir kurzerhand mit einem (der 3) Jeeps aufs Land. Also noch weiter aufs Land. Erdweg, Schotter, Sand und Wiesen führten uns zu dem Land von Conny und Gisela. Dort grasen, rennen, leben und paaren sich 82627 Rinder. Dort sind Lagunen, leben Capybaras, Taipire, riesige Hasen und ein paar Arbeiter, die nach dem rechten Schauen. Auf dem Rückweg pflücken wir Säckeweise Grapefruits, Zitronen und Tangerinen und unvergessliche Momente zum Mitnehmen.
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