28. Tag (4.9.22)

Die Zugfahrt war ein auf und ab der Gefühle. Im ersten Zug von Kopenhagen war ich eingeschlafen und die Schaffnerin weckte mich, um mir mitzuteilen, dass der Zug wieder zurück fährt. Er hätte wegen Schienenarbeiten nie das gewünschte Ziel erreicht. Sie half mir noch eine andere Verbindung herauszusuchen und sagte mir wo ich aussteigen müsste. Also verließ ich in den Zug in der Kleinstadt Ringsted, wo ich auf den IC wartete, der mich direkt nach Hamburg bringen sollte. Die Wartezeit betrug 3 Stunden, also breitete ich Isomatte und Schlafsack aus und versuchte noch ein wenig Schlaf zu bekommen.

Der IC kam dann in den frühen Morgenstunden und brachte mich ohne Probleme nach Hamburg. Dort stieg ich dann in den Schnellzug nach Osnabrück. Im Zug lernte ich einen Dänen kennen, mit dem ich mich ein wenig unterhielt. Er hatte gerade seine Interrailreise begonnen und war noch sehr aufgeregt. Er fuhr auch nach Amsterdam, also stiegen wir gemeinsam in den letzten Zug und verabredeten uns für den nächsten Tag als wir ankamen.

Als erstes fuhr ich zu Alexa, der Freundin, die ich in Amsterdam besuchte. Wir machten Abendessen und gingen dann zurück in die Innenstadt, wo wir unseren gemeinsamen Freund Stefan trafen, den wir beide in Armenien kennengelernt hatten. Wir setzten uns zu einer Bar, tranken mit einer Gruppe Australier und erzählten uns Geschichten aus der geteilten Vergangenheit.

Am Ende saßen Stefan und ich alleine an der Bar und als es zu spät wurde, liefen wir gemeinsam zum Bahnhof, wo Stefan die Metro und ich den Zug zurück zu Lexas Wohnung nehmen wollte. Leider war der Zug ausgefallen und danach gab es keine mehr. Ich entschloss mich zu laufen, da die Öffis mich auch nicht schneller an mein Ziel gebracht hätten. Ich lief also eine Stunde lang, durch die dunklen Außenviertel Amsterdams und kam um etwa halb zwei an der Wohnung meiner Gastgeberin an, wo ich rasch ins Bett fiel.