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Hinauf auf den Mt. Washington

Veröffentlicht: 15.07.2016


Nach dem Aufstehen begaben wir uns hungrig und in freudiger Erwartung auf das gebuchte Frühstück in den Frühstücksraum. Aufgrund des schönen Wetters wurde das Frühstück auf die wunderschöne Terasse über dem Fluss verlegt.


Das Frühstück allerdings war weniger wunderschön: Das gebuchte "Kontinental Breakfast" enthält ein Warmgetränk, Cornflakes und Muffins. Alles andere, wie Brot, Marmelade, Pancakes oder Ei muss extra bestellt werden. Natürlich gegen Cash.

Nach dem üppigen Frühstück began die ca. 30 Minuten lange Fahrt durch die White Mountains bis zum Fuße des Mount Washington. Die White Mountains erinnern sehr an den Schwarzwald, mit Tälern und rechts und links steil aufsteigenden, dicht bewaldeten Bergen.







Sogar Schwarzwaldhäuser haben sie hier.


Das Wetter war ab Mittag sehr wechselhaft, sonnige Abschnitte wechselten mit starker Bewölkung. Am Fuß des Mount Washington befindet sich eine Mautstation, an der man seinen Obolus für die 8 Meilen lange Fahrt auf den 1917 m hohen Gipfel entrichtet. Dazu gab es einen Bogen mit Verhaltenshinweisen und eine CD auf Deutsch. Zu den nützlichen Hinweisen gehörten der Tipp, die Fahrt nicht anzutreten, wenn man unter Höhenangst leidet. Zudem gab es Instruktionen, was zu tun ist, wenn Motor und Bremsen überhitzen.

Die nächsten acht Meilen zeigten, dass die Tipps Sinn haben. Nach einer kurzen, moderaten Startphase ging es mit teilweise 12 % Steigung bergauf. Und das bei einer sehr engen Straße und Gegenverkehr. Und natürlich ohne Leitplanken. Wäre ja auch langweilig, Amis sind ja schließlich keine Weicheier. Nachdem die Baumgrenze erreicht war und man direkt am Straßenrand in den Abgrund sehen konnte, habe ich das Lenkrad dann doch etwas fester angefasst. 



Während der Auffahrt dudelte im CD-Player die CD, die auf Deutsch die Geschichte der Straße zum besten gab. Unter anderen hat die Straße im Vergleich zum allgemeinen Straßenverkehr in New Hampshire angeblich eine sehr niedrige Unfallhäufigkeit. Na ja, ist ja alles relativ.

Endlich hat sich mal der V8- Motor ausgezahlt. Der Wagen fuhr die Steigungen hoch und schnurrte dabei wie ein Kätzchen.

Oben angekommen, lag alles im Nebel. Hier gab es natürlich auch ein Visitor-Center, in dem wir lernten, dass sich am Mount Washington das Wetter minütlich ändert. Das stimmt. Erst war es bewölkt, dann sonnig und letztendlich zog dichter Nebel auf.

Hier wurden die höchsten Windgeschwindigkeiten gemessen, die je auf der Erde meteorologisch erfasst wurden (370 km/h). Da hier so extreme Bedingungen herrschen, kommt auch alles auf dem Berg, was Rang und Namen hat, um Produkte und Material zu testen (NASA, US-Army, Airforce, Aldi).

Auf dem Gipfel wurden wieder die Auswirkungen der Finanzkrise deutlich. Die Kriminalitätsrate ist so gestiegen, dass die Menschen hier sogar ihre Häuser anketten, damit sie nicht gestohlen werden.


Im Visitor-Center konnten wir erneut anthropologische Studien betreiben. Bei den Einwohnern hier sind kurze Hosen, weiße Beine und weiße Tennissocken in Mode. Sehr beliebt ist auch die Kombination aus dicken Fleecejacken, Funktionshemden, Treckinghosen und Flip-Flops. Außerdem gibt es hier sehr viele sprechende Spiegel, die den Menschen zurufen: " Du bist 1, 65 m groß und wiegst 250 Kilo. Bitte lass dich überall tätowieren und zieh eine Leggins in Größe S an. Gehe sodann hinaus in die Welt und zeige Dich!"

Und die Menschen hören auf ihre Spiegel...

Allerdings gab es hier auch sehr viele junge Menschen, die in Gruppen den Berg zu Fuß erklommen haben. Respekt...

Und zum Schluß noch eine Nachricht an Alex: Der Adler ist gelandet!!!😉

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