6 Wochen Neuseeland
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Kiwi-Tour in Okarito - Tag 29

Veröffentlicht: 31.03.2018

Heute machten wir uns auf den Weg von Greymouth nach Okarito, einem kleinen Dörfchen an der tasmanischen Küste, 20 km entfernt von dem Franz-Josef-Gletscher gelegen. In Kumara hatten wir am ersten Tag unserer Fahrradtour in einem kleinen Atelier drei äußerst fabelhafte Fotos, gedruckt auf Aluminium-DiBond, erworben. Diese holten wir - mit dem Auto - ab. Cool!! (Bald brauchen wir ein großes Haus für die ganzen Bilder!) Danach ging es zu der Hokitika Gorge. Auf den Fotos im Internet hatte uns der Hokitika Fluss mit seiner milchig-türkisen Farbe verzaubert. Heute im Regen war dieser immer noch milchig, aber nicht gemischt mit türkiser Erscheinung, sondern mit Grau! Zu Grau passt bekanntlich ja alles, oder so!  

Janina am Hokitika Gorge
Jörg am Hokitika Gorge
Schwingbrücke voraus!
Auf dem Weg nach Okarito


Am frühen Nachmittag kamen wir an unserer Unterkunft in Okarito an (Code Time Lodge). Geile Bude, auch wenn sie nicht an die in Karamea oder in der Tauranga Bay heranreichte (sie hatte leider auch keine Waschmaschine). Nach etwas Chillen und dem Abendessen ging es los zum Treffpunkt der Kiwi-Tour, die Janina ein paar Tage zuvor gebucht hatte. Wir durften keine Sachen anziehen, die laut rascheln, Handys oder Fotoapparate waren auch tabu, leider, und jede Menge Geduld war mitzubringen! Der Guide mit dem Namen Mike beschrieb uns die Merkmale von Kiwis und auch die Reviere der Kiwis um Okarito herum. An dem Tag machten wir uns auf den Weg, den Kiwi "BZ" zu sehen. Die anderen Kiwis hatten richtige Namen, wie Joline zum Beispiel. Als wir am Parkplatz zum Pakihi Walk ankamen, bekam unsere Gruppe, wir waren insgesamt sieben, zwei Funkgeräte, Taschenlampen und Moskitonetz-Hüte. Außerdem bekamen wir noch Warnwesten um, da wir uns in der Nähe einer Straße aufhielten. Dann teilte Mike uns noch Kommandos mit, denn Sprechen oder andere laute Geräusche waren (strikt) untersagt. So starteten wir um kurz vor 20 Uhr und gingen vielleicht 300 m den Weg entlang, bevor wir aufgefordert wurden zu stoppen. Wir gingen stets in einer Reihe und stellten uns auch wie Perlen an einer Kette auf, so dass im Fall einer Kiwi-Erscheinung jeder etwas sehen konnte. Nach Hin- und Hergehen und längerem Herumstehen ohne einen Mucks von sich zu geben, standen wir auf der Landstraße... Mike war die ganze Zeit mit einer Richtantenne am Herumgehen und versuchte "BZ" zu orten. Denn jetzt kommt der Clou an dieser 150 NZ Dollar teuren Tour (für 2 Personen): Die Kiwis dort sind mit einem Transmitter am Bein ausgestattet! Es sind jedoch nur die männlichen Kiwis markiert, was dazu dient, den brütenden Kiwis die Eier wegzunehmen (die Männchen brüten und die (größeren) Weibchen kümmern sich ums Futter). Diese Eier werden dann in einem Wildlife-Centre ausgebrütet und die Kiwi-Babys aufgepäppelt und dann auf predator-freien Inseln ausgesetzt, wo sie ihn Ruhe aufwachsen können. Wenn sie groß genug sind um sich selbst zu verteidigen, werden sie wieder in ihr ursprüngliches Gebiet zurückgebracht. Da die Anzahl der Okarito-Kiwis/Rowi im Okarito-Nationalpark durch diese Schutzmaßnahmen stetig gestiegen ist (auf etwa 500), werden mittlerweile einige Eier von den Kiwis vor Ort ausgebrütet. So konnten im letztem Jahr erste Kiwi-Familien beobachtet werden, ohne dass Menschen eingegriffen haben. So lebt "BZ", z.B., mit seinem Sohn "Beau" zusammen. Nach kurzer Zeit auf der Straße ging es etwas zum Parkplatz rüber und dann war es soweit: Wir hörten es rascheln, platschen, und wir hatten das Gefühl, dass der Kiwi direkt vor uns war. Mike hatte eine Rotlichtlampe dabei und dann strahlte er in die Richtung vor uns, und da war "BZ"!! Dieser lief dann aber auch schon los, an uns vorbei und verschwand auf der anderen Seite des Parkplatzes! Wir konnten alle den überraschend großen Racker sehen. Bestimmt gut 30 cm groß, ordentlich rund, bräunlich-grau, großer Schnabel und dicke "Füße". Das Lustigste bei seiner Flucht war, dass er hopste wie ein Hase :)))) Das war sehr lustig! Und dieses Bild ist auch in unserer Erinnerung geblieben, der angestrahlte Kiwi, wie er hopsend in einem Busch wieder verschwand :)) Danach probierte Mike ihn noch ein zweites Mal für uns sichtbar zu machen, aber ohne Erfolg. Er hatte sich in seiner Fress-Ecke zurückgezogen und es war unklar, ob und wann er wieder herauskam. Und so war um kurz vor 22 Uhr die Tour zu Ende und wir waren super glücklich das neuseeländische Identifikationstier in freier Wildbahn gesehen und gehört zu haben!! Und direkt neben dem Auto guckte uns noch ein Possum mit großen Augen an...

Kiwi!!!


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