6 Wochen Neuseeland
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Dunedin, Lake Tekapo und Christchurch - Tag 36 bis 40

Veröffentlicht: 01.04.2018

Die letzten 5 Tage in Neuseeland... Am Tag 36, einem Tag nach der Bootstour auf dem Milford Sound, waren wir in Richtung Dunedin gestartet. In Te Anau schauten wir uns noch eine Ausstellung an, deren Werbeschilder ("Art Exhibition") plus Luftballons (!) mehrfach in der Stadt anzutreffen waren. Hauptsächlich war dies jedoch eine Ausstellung alter Farm-Maschinen und anderer Geräte aus älterer Zeit, die man in Scheunen oder Garagen aufbewahrte. Viele Gegenstände, die für Bauern sicherlich sehr interessant waren... unsere Begeisterung hielt sich in Grenzen. Auch eine alte Schule konnte man besichtigen, doch war diese ebenfalls mit allerlei altem Zeug voll gestellt, den man sonst nur in dem Keller der Großeltern antrifft, von dem damaligen Interior der Schule war leider nicht viel zu sehen. Lustig war der Empfang am Eingang der Ausstellung: Ein älterer Farmer schwärmte unglaublich authentisch von den alten deutschen, unübertroffenen Traktoren... Achso ja, er fragte uns, ob wir denn auch Farmer wären, und hatte uns zum Schluss noch die "weltbeste" Automobil-Austellung in Invercargill empfohlen... Wir waren nicht so ganz die Zielgruppe von dieser Ausstellung, wobei die sich in einem kleinen Nebenraum befindende "Art Exhibition" ganz nett war. Wir machten uns schließlich weiter auf den Weg nach Dunedin, nicht nach Invercargill :))

Da es Ostersonntag war, waren unsere Versuche, ein Café auf dem Weg zu finden, nicht von Erfolg gekrönt und wir fuhren quasi-hungrig quer über die Insel zum sogenannten Nugget Point, einem Leuchtturm südlich von Dunedin bei der Gegend "The Catlins". Der kurze Weg führte an den steilen Klippen entlang und im Wasser unten konnte man die kleinen, felsigen Inseln ("The Nuggets") sehen, auf denen sich die Seerobben sonnten. In der Nähe gab es noch die Roaring Bay, ein angeblicher Hot Spot für Pinguine, die man aus einem kleinen Ausguck heraus beobachten konnte. Wir warteten geduldig mehr als eine Stunde lang, aber die Pinguine kamen leider nicht :( Also fuhren wir weiter Richtung Dunedin, entlang der Küste über die Southern Scenic Route, vorbei an malerischen kleinen Orten, Stränden, Klippen und Weiden voller Schafe.

Strand auf der Fahrt zum Nugget Point
Sicht auf den Nugget Point Leuchtturm
The Nuggets
Jörg vor vielen 'Nuggets'
Nicht springen :)
Schafe!!!


Am Abend, es war Ostersonntag (1.4.), trat zum dritten Mal Ed Sheeran im Stadion von Dunedin auf, und die Stadt war außer sich, Feuer und Flamme. Typisch neuseeländisch war natürlich der Beginn schon um 17:30h, sonst wären wir vielleicht auch noch hingegangen (ein paar Tickets gab es noch)! In einer Zeitung stand, dass Dunedin dadurch eine neue Form von Goldschürfen entdeckt hätte; der Eddy hatte die Stadtkasse wohl unglaublich stark klingeln lassen... Unsere Unterkunft war zum Glück nicht in der Nähe vom Stadion und wir konnten abends in Ruhe essen gehen (Etrusco, sehr guter Italiener). 

Am folgenden Morgen (Tag 37) frühstückten wir im Cafe "Dog with two tails". Was ein geiler Schuppen! Wenn ihr in Dunedin seid, geht dort hin! Und achtet auf die Eisenbahn! Nach dem Frühstück guckten wir uns noch kurz die Innenstadt von Dunedin an. Der übliche Stopp in der lokalen Kunstausstellung stand an ("Public Art Gallery") :) Diese befand sich direkt im City Centre, "The Octagon", welches größtenteils im viktorianischen Stil erbaut worden war. Die Ausstellung war ganz nett, es gab auch Gemälde von Monet und Picasso. Dunedin besitzt außerdem einen Bahnhof im flämischen Stil, welcher ein hübsches Fotomotiv abgab, und diverse steile Straßen, mit bis zu 35% Steigung. Vom Reißbrett aus schachbrettmäßig geplant, war dies für die Pferdekutschen früher eine echte Herausforderung. Da nun jeder Einwohner Neuseelands ein Auto besitzt, ist das jedoch kein Problem mehr ;) 

Wand-Deko in "Dog with two tails", man beachte das Info-Schild
Eisenbahn im Café
Street Art in Dunedin
Ganz schön steil in Dunedin
Imposantes Bahnhofsgebäude in Dunedin
Einziger Bahnsteig des Dunedin Bahnhofs


Auf dem Weg in Richtung Fairlie, unserer vorletzten Butze, machten wir einen Stopp bei den Moeraki Boulders am Koekohe Beach. Hierbei handelte es sich um unterschiedlich große kugelförmige Steine, die dort am Strand herum lagen, und wohl auch weiter im Hinterland. Es gibt insgesamt noch etwa 50 Boulders, die man am besten bei Ebbe sehen kann. Zu unserem Besuchszeitpunkt, nachmittags und bei Flut, war jedoch die Anzahl der Touristen mindestens ebenso groß wie die Anzahl der Boulders. Leider wurden bereits viele der kleineren Steine seit dem 19. Jahrhundert entfernt, bevor die Steine unter Schutz gestellt wurden. Einen der größten hatte man z.B. in Dunedin sehen können. Hätten wir das vorher gewusst! Die Postkarten, welche die Moeraki Boulders zeigten, hatten unsere Erwartungen zu groß werden lassen!

Geborstener Boulder
Janina posiert auf einem Boulder
Jörg, nachdem er einen Boulder hat bersten lassen


In der Nähe befand sich außerdem der sogenannte Katiki Point, eine Landzunge mit Leuchtturm und vielen, vielen Seerobben. Die lagen teilweise einfach so im Gras rum, dass man sie hätte streicheln können (was natürlich nicht zu empfehlen war, da sie zu Recht beißen!). Als wir uns wieder gen Auto aufmachten, geschah endlich das lang Ersehnte: Wir haben Pinguine gesehen! Insgesamt drei Stück der seltenen Gelbaugen-Pinguine. Leider haben wir sie nicht aus dem Wasser springen/watscheln sehen, aber einer lag ganz nah am Wegesrand hinter einem Busch, einer versteckte sich im hohen Gras, und einer stand in der benachbarten Bucht. Cool!!! Zum Glück hatten wir das Fernglas dabei, so konnten wir die kleinen Racker gut beobachten!

Robben hängen am Katiki Point ab
Robbe am Katiki Point
Ein Gelbaugen-Pinguin versteckt sich hinter einem Busch


In Fairlie, in der Nähe des Lake Tekapo, kamen wir daher wieder mal erst abends im Dunkeln an... und wie schon in Bainham am Heaphy Track war die Unterkunft an einem Schotterweg gelegen, unbeleuchtet natürlich und erst nach einigem Suchen fanden wir das Eingangstor, und mussten dann noch eine kleine Ewigkeit über das Anwesen fahren bis wir das Haus erreichten. Ein altes Bauernhaus, aber sehr ordentlich renoviert, Hut ab! Am nächsten Morgen, bei Tageslicht, erschien der Weg dann bedeutend kürzer und freundlicher :)))

Sonnenuntergang auf der Fahrt nach Fairlie


Bevor wir uns am Tag 38 auf den Weg nach Christchurch machten, fuhren wir erst zum Lake Tekapo in dem Mackenzie Basin, in der Mitte der Südinsel. Der See hatte im Schein der Sonne eine wunderschöne türkise Farbe, da das Wasser aus den umliegenden Gletschern der neuseeländischen südlichen Alpen stammte. Das zog natürlich auch weitere Herden von Touristen an. Aufgrund der Lage zwischen den Bergen befindet sich zudem keine nennenswerte Stadt in der Gegend, das Gebiet ist nahezu frei von Lichtverschmutzung. Es gehört somit als eines von weltweit vier Gebieten zu den sogenannten Lichtschutz-Reservaten (Dark Sky Reserve). Auf dem nahe gelegenen Mount John gab es daher auch ein Observatorium mit zugehörigem Café. Wir fuhren den Berg hinauf (Privatweg, nicht geeignet für Touristenbusse, 8 NZ Dollar waren fällig) und genossen die Aussicht. Leider hatte sich in der Zwischenzeit eine dicke, ganz schön platte Wolke über uns und dem See festgesetzt, so dass die blau-türkise Farbe nicht mehr ganz so gut zur Geltung kam. Und windig war es dort oben! Das schien die Wolke jedoch nicht zu beeindrucken, sie hing fest... Wir futterten noch was Leckeres in dem Café :))), bevor wir uns auf den Weg nach Christchurch machten. 

Lake Tekapo
Tolles türkis-blaues Farbenspiel
Church of the Good Shepherd am Lake Tekapo
Sicht über den Lake Tekapo
Janina auf den Mount John
Wolken"platten"
Im Café des Observatoriums am Lake Tekapo


Nachdem wir an unserer Unterkunft angekommen waren, schafften wir unser Hab und Gut in die Gartenlaube mit Bett und Mikrowelle. Auch unser Stoff-Kiwi kam schon mit. Abends kauften wir zum letzten Mal was ein (bei New World, einem Supermarkt vergleichbar mit Real) und ließen den Abend langsam ausklingen. 

An unserem vorletzten Tag fuhren wir zuerst in das Stadtzentrum, machten etwas Sightseeing und hielten Ausschau nach den letzten Souvenirs. Insbesondere die Kirchen, allen voran die zentrale Christchurch Cathedral, waren noch nicht wieder aufgebaut. Dort konnten wir noch die Auswirkungen der schweren Erdbeben im Jahr 2010 und 2011 sehen. Es wird weiterhin fleißig gebaut. Auch einiges an Street Art war zu bewundern und historische Straßenbahnen fuhren herum.

Zerstörte Kirche in Christchurch
Street Art hinter Street Work in Christchurch
Historische Tram


Danach ging es zu der kleinen Stadt Akaroa, auf der Banks Peninsula gelegen. Diese Halbinsel, die vom Südpazifik umgeben ist, ist vulkanischen Ursprungs. Sie beherbergt auch die zwei größten Naturhäfen des Distrikts; ein großes Kreuzfahrtschiff konnten wir auch sehen. Auf dem Weg fuhren wir an Unterkünften vorbei, welche die Form von Silos hatten und auf ökologische Nachhaltigkeit setzten. Ziemlich bekannt waren diese, sogar Reisebusse reduzierten ihre Geschwindigkeit, damit die Touristen Fotos schießen konnten... Und eine Kunstgalerie gab es dort ebenfalls ;-) In dem schönen Akaroa, das ebenfalls überaus touristisch geprägt war, wahrscheinlich wegen der Kreuzfahrttouristen, hatten wir das letzte Dinner in einem sehr guten, französisch angehauchten lokalen Restaurant, "The little Bistro", top!

See bei Akaroa
Malerisches Häuschen in Akaroa


Für die Rückfahrt entschieden wir uns, den Scenic Drive zu befahren. Es war stockdunkel und insgesamt kamen uns zwei Autos entgegen. Wir hielten auf verschiedenen kleineren Berggipfeln an und genossen die Sicht auf die strahlenden Städtchen im Tal. Im Verlaufe der Fahrt ging auch der Mond auf :)) Schnell fahren konnten wir nicht, denn schon zu Beginn der Strecke überraschten uns Possums, die auf der Straße herumliefen. Im Unterschied zu den Katzen und Hasen, die wir auch (kurz) gesehen hatten, fühlten sich die Possums durch unser Auto nicht gestört und tapsten unbeirrt umher. Dies sah ziemlich lustig aus :)) Zum Glück nahmen wir kein Possum mit, auch einem Igel konnten wir ausweichen. Insgesamt bescherte uns der letzte Abend mit tollen Motiven und Momenten, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. 

Sterne und Milchstraße, unser letzter Abend
Tolle Nachtszene bei Akaroa
Aufgehender Mond :)
Achtung, ein Possum!


Um Mitternacht packten wir noch unsere Taschen, ganz schön viele Souvenirs wollten verstaut werden :)))

Heute, am Tag 40, Donnerstag, den 5.4., hieß es nach dem Frühstück Abschied von der letzten Unterkunft zu nehmen. Unser treuer Leihwagen wurde voll geladen und dann ging es in die Innenstadt. Schließlich hatten wir hier ja noch keine Kunstgalerie besucht... Wir fuhren daher zunächst zu 'The Arts Centre', einem neogotischen Gebäudekomplex, wo früher die Universität war und heute kleine Shops, Restaurants, Kunstausstellungen, ein Museum... sind. Und wir hatten Glück: Endlich konnten wir zeitgenössische, 'echte' Māori-Kunst sehen! Neben einigen Ausstellungsstücken gab es auch eine interaktive Vorstellung von verschiedenen Instrumenten. Cool! 

Ein Dino vor dem "The Arts Centre"
Vorstellung von Maori-Instrumenten in "The Arts Centre"


Weiter ging es nun zum wirklich allerletzten Programmpunkt unserer Reise: Janina hatte noch was geplant und überraschte Jörg mit einem lang ersehnten Minigolf-Spiel!! Die einzelnen Bahnen waren total verschieden zu denen, die man sonst bespielt. Zu jeder Bahn gab es eine Info-Tafel, denn praktisch jede Bahn bezog sich auf etwas Historisches zu Christchurch und viele Bahnen hatten Hindernisse aus damaligen Teilen von Gebäuden, welche den Erdbeben zum Opfer gefallen waren. City-Putt hieß die Minigolf-Anlage, es war voll cool!!!

Die Schafe-Reiterin
Minigolf-Anlage "City Putt"
Jörg beim Minigolfen
Auch Janina hat sichtlich Spaß


Wir schlabberten zum Abschluss noch ein Eis und dann ging es zum Flughafen. Als wir ankamen, ging alles ganz schnell: Das Auto parkten wir in einer Reihe mit anderen Avis-Autos, luden unsere Sachen aus und gaben den Schlüssel ab. Tschüss, Toyota! Danke für die sicheren Stunden während all den gefahrenen Kilometern, es waren knapp 3000 km auf der Südinsel :) Im Flughafen-Terminal hielten wir noch nach Last-Minute-Souvenirs Ausschau und Janina schrieb die letzten Postkarten :)))

Kurz nach dem Start von Christchurch, Sicht gen Westküste


Als wir im Flugzeug saßen, nahmen wir Abschied von Neuseeland: Es war eine fantastische Zeit in einem fantastischen Land, das uns mit seinen zahlreichen, unglaublich schönen Facetten verzauberte. Tolle, einzigartige Momente lagen hinter uns und auch vor uns, denn ein weiteres Mal nach Neuseeland werden wir ganz bestimmt fliegen :)))

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