Sunrise Diary
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Downtown Teil 2, Schloss Osaka (30.-31.03)

Veröffentlicht: 01.04.2018

Am Freitag und Samstag sollte es endlich mal nur um Osaka gehen und um keine anderen Uni-Termine. Nicht, dass das so unfassbar anstrengend gewesen wäre, aber so ein freies Wochenende in einer Millionenstadt ist nicht zu unterschätzen. Und was soll ich sagen, Osaka ist einfach großartig! Die Stadt hat eine sehr entspannte Atmosphäre und ist eher in die Breite gebaut statt in die Höhe, weshalb man sich nicht verloren fühlt. Überall entdeckt man kleine Läden, hübsche Häuschen und Parks mit den vermutlich nicht mehr allzu lang blühenden Kirschbäumen. Zu dritt stiefelten wir los und entdeckten das Shinsekai, eine bunt blinkende, laute und belebte Touristenstraße mit den größten Reizüberflutungen, die Gebäude zu bieten haben können. Es handelt sich hauptsächlich um Futterburgen und Kitsch. In der Mitte steht ein metallener Turm, der an den Tokyo Tower erinnert. Wir aßen dort unser erstes Okonomiyaki, die japanische Pizza für die Osaka sehr berühmt ist. Für mich ist es eher eine Art Omelett mit Kohl, Gemüse und Nach Wahl mit Fleisch. Das Lokal, in dem wir waren, ist sehr klein und so saßen wir direkt vor der Bar und unser Gericht wurde auf eine beheizte Metallplatte vor uns gelegt, bevor wir es uns häppchenweise auf die steinernen Täfelchen schaufeln konnten. Das ist ziemlich cool, da das Essen so nicht kalt wird, egal wie langsam man isst. Was auch sehr gut ist, ist, dass man in Japan überall Wasser umsonst bekommt. Und was soll ich sagen, Okonomiyaki sind einfach superlecker. Ich freue mich so über die ganzen neuen Geschmäcker, die ich hier erfahren kann.  Nach unserer Stärkung ging es an den Hafen, wo erfrischend wenig los war und danach auf das 112m hohe Riesenrad. Von dort aus hat mein geschultes Auge sofort das Hogwartsgebäude der Universal Studios ausgemacht, die ich auch noch besuchen möchte. 

Natürlich musste am ersten Wochenende das Osakaer Wahrzeichen, das Schloss besucht werden. Es ist wirklich schön und wir haben dort vermutlich ähnlich viele Fotos gemacht, wie die Japaner bei uns.

Am Sonntagabend war die offizielle Immatrikulationsfeier, die damit begann, dass das Lied der Kansai-Uni von allen Anwesenden zum Besten gegeben wurde. Wir konnten den Liedtext aufgrund der vielen Kanji nicht lesen, also hörten wir lieber nur zu. Es war eine Feier mit Dresscode, quasi alle Männer trugen einen Anzug und die Frauern Kleider. Nach dem Lied erzählten uns zahlreiche Redner, unter anderem der Präsident der Uni etwas, aber was genau er uns da erzählte, keine Ahnung. Dann gab es kalten Tee zum Anstoßen, "Kampai" ist das japanische Prost und dann ENDLICH ging es ans Büffet, wo es Nudeln mit Spinat, diverse Spieße mit Fleisch, Fisch und Gemüse und Salat und Reis gab. Merkwürdigerweise gab es keine Stühle und nur kleine Plastikteller und Tische auf Sitzhöhe, weshalb das mit dem Essen etwas schwierig zu koordinieren war und mir teilweise auch ein bisschen was heruntergefallen ist, was aber glaube ich, nicht weiter aufgefallen ist. Als alle satt waren, gab es noch eine Rede und dann war das Ganze auch schon vorbei und wir zogen weiter in eine Karaokebar. Karaoke ist ja so ein Ding der Japaner und ich gebe zu, auch wenn ich singe wie ein sterbender Seehund, kann ich verstehen warum, da es völlig egal ist, wie gut man singen kann, es ist einfach nur todeswitzig. Wir haben englischsprachige Oldies gesungen, da das mit dem Japanisch ja wie gesagt, bei den meisten noch etwas hapert. Wenn wir das Uni-Lied genauso gesungen hätten, hätten wir die Bude ganz schön gerockt. In unserem Karaokeraum bin ich auch der giftgrünen Melonenfanta begegnet, die eigentlich schmeckt wie Kaugummi. Ich habe sie aus Neugier mit Bier gemischt, um ein Melonenradler zu bekommen, aber der Effekt war quasi nicht vorhanden, die Fanta hat das Bier zu 99 % überdeckt. Das lasse ich das nächste Mal also. Mit einem wunderschönen "My heart will go on" schlossen wir dann auch unsere "Sitzung" und fuhren mit der Bahn zurück ins Wohnheim, da wir auch ziemlich müde waren.

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