Ein Ausflug in die Toskana- Siena

Am zweiten Tag meiner Reise in die Toskana, haben wir uns Siena genauer angeschaut. Konrad macht zur Zeit sein Erasmus Jahr da und ich durfte freundlicherweise bei ihm in der WG schlafen. So wurde auch dieser Ort für fünf Tage mein Urlaubs- zu Hause. Von Siena aus haben wir dann alle weiteren Tagesausflüge gemacht.

Siena an sich ist nicht besonders groß. Mit seinen rund 53.000 Einwohnern liegt Siena in der Mitte der Toskana und zählt zu einer der schönsten Städte in diesem Gebiet. Beliebt ist die Stadt für seine mittelalterliche Altstadt, die ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt. Das Stadtbild wurde auch schon immer von jungen Leuten geprägt, da in Siena eine der ältesten Universitäten von ganz Italien steht. 

Die Stadt Siena ist aufgeteilt in 17 Contrade. Die Bezeichnung der Stadtteile. Sie werden alle von 14 unterschiedlichen Tieren und des Turms, der Welle und des Waldes dargestellt. In jedem unterschiedlichen Stadtteil steht ein Brunnen, der das Symbol darstellt. So wie hier auf dem ersten (das Nashorn) und auf dem dritten (die Schildkröte). Zweimal im Jahr finden auf dem großen Platz (das zweite Foto von allen, mit dem großen Turm) eines der härtesten Pferdewettrennen der Welt statt. An dem "Palio de Siena" treten dann die unterschiedlichen Contrade gegeneinander an.

Eine weitere berühmte Sehenswürdigkeit ist der Dom. Durch seine weißen und schwarzen Streifen aus Marmor sieht er schon sehr besonders aus. Entstanden ist er aus einer ehemaligen Basilika. Angefangen im 13. Jahrhundert, dauerte es länger als hundert Jahre bis sie endgültig fertig gestellt wurde. Anfang des 14. Jahrhunderts wollte man die Kirche nochmals vergrößern. Letztendlich sind sie damit aber nicht weit gekommen, da das Geld ausgegangen ist. Nur das Nordseiten- Schiff und die Fassade stehen. Auf Teile der Fassade kann man heute die Aussicht auf Siena von oben betrachten.  In Teilen des angebauten Schiffs kann man jetzt ein Museum besichtigen.

Auch von Innen ist der Dom in den schwarz und weißen Tönen gehalten. Überall auf dem Boden sind große Bodenbilder aus Marmor in unterschiedlichen Farben. Mehr als 50 Felder, die den ganzen Fußboden bedecken, ein einzigartiges Kunstwerk weltweit. Teilweise werden Geschichten aus der Bibel, Szenen der Antike oder von Propheten und Sibyllen (Prophetin, die unaufgefordert die Zukunft weissagt) dargestellt.
Um die Bodenbilder zu schützen werden sie außerdem oft abgedeckt, sodass man nicht immer alle sehen kann.

In diesem Raum befindet sich die Piccolomini- Bibliothek. Die Fresken, also Wandmalereien, sind sehr berühmt und stammen vom italienischen Maler Pinturicchios. Sie zeigen das Leben des späteren Papstes Pius III.

In der Bibliothek befindet sich eine Sammlung von Chorbüchern.

Sienas Altstadt besteht nur aus kleinen Straßen und Gassen, die sich zwischen den Häusern schlängeln. Bei manchen fragt man sich wirklich, wie da ein Auto durch passen kann, aber irgendwie klappt es dann doch. Wir waren jedoch immer zu Fuß unterwegs, einfacher und bestimmt auch schneller.

Und dann biegt man um die Ecke und zack findet man einen schönen Innenhof oder Balkon.

Siena ist super hügelig und bergig, manchmal anstrengend, aber man wird in regelmäßigen Abständen mit einer tollen Aussicht von der Stadt belohnt. Bei solch einem strahlenden Sonnenschein nochmal so viel schöner.

Und dann sind wir am Abend noch auf die Festung Fortezza Medicae gestiegen, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Das war eins sehr schöner Abschluss des Tages und man konnte auch hier die Stadt nochmal von einem anderen Blickwinkel sehen.