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སློབ་གཞུང་འཁོར་ཡིན། - die Schule beginnt!

Veröffentlicht: 01.04.2024

Wir steigen vor einer einfachen Dorfschule aus. Zunächst ist weiter niemand zu sehen. Als wir den halbgepflasterten Innenhof betreten, nähern sich langsam immer mehr Kinder: sie tragen ihre Schuluniformen und blaue Gummistiefel. Irgendwann können wir uns gar nicht mehr erwehren, unsere Hände werden aufgeregt geschüttelt und uns werden viele (immer die selben) Fragen gestellt. Die Aufregung lässt gar nicht nach. Alle packen ihr bestes Schulenglisch aus und kichern, wenn sie unsere Namen hören. Dafür nicken wir nur andächtig, denn die Namen der Kinder können wir uns nicht mal in Ansätzen merken – geschweige denn aussprechen. Ein wahrlich schwieriges Unterfangen.

Noch bevor der Unterricht beginnt, haben die Schüler der Schule einen zwanzigminütigen „Sozialdienst“ in der Schule zu leisten. Dabei werden Klassenzimmer und Schulhof aufgeräumt und gesäubert. Um 9 Uhr beginnt dann die Versammlung der Schulfamilie auf dem Schulhof. Nach strikt vorgegebenen Regeln stellen sich die Schüler im Hof auf, meditieren und singen und salutieren anschließend vor der bhutanischen Flagge, die von einem verantwortlichen Schüler gehisst wird. 

Tief bewegt und ergriffen von der alle zwei Tage stattfindenden Versammlung der Schulgemeinschaft im Schulhof unterhalten wir uns mit dem Schulleiter. Er erzählt uns, dass manche Schülerinnen und Schüler täglich einen eineinhalbstündigen Fußweg zur Schule auf sich nehmen müssen. 

Die Klassenzimmer sind sehr einfach ausgestattet, für 30 Schülerinnen und Schüler nach unseren Maßstäben zu klein und das einzige digitale Endgerät an der Schule ist der Laptop des Schulleiters.

Vor uns unterrichten wollen die Lehrer wohl nicht: Klassenzimmer werden aus-/umgeräumt, Lehrer sind gar nicht anwesend oder warten nach der rituellen Begrüßung nur darauf, dass wir einen Raum weiterziehen. Die Kinder haben allerdings sichtliche Freude daran, uns ihre englischen Begrüßungsrituale zu präsentieren. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, dürften wir noch länger bleiben und sie würden uns gerne ihr Können zeigen. 

Was uns besonders positiv in Erinnerung bleibt, ist der gemeinsame Beginn der gesamten Schulfamilie mit 206 Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrpersonal. Durch den getätigten Sozialdienst mit vereinten Kräften für die Schule und Schulhof sowie dem Innehalten bei der darauf folgenden Meditation wird ein Gemeinschaftsgefühl gefördert, das in unserem Schulsystem seinesgleichen sucht. 





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#schule#bhtuan