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Tag 19 – Hamburg bis Hooksiel

Veröffentlicht: 05.09.2016

Heute wollten wir uns die Nordsee genauer ansehen. Der eigentliche Plan war, dort auch gleich einmal eine Wattmeerwanderung zu unternehmen. Sprich, über modrigen Schlamm zu latschen, während Ebbe herrscht. Da ich bereits einmal an der Nordsee war, kann ich sagen, dass es Spass macht. Wie ich aber bereits erzählen kann, kamen wir gar nicht dazu, dreckig zu werden. Unser geliebter Peugeot zeigte nämlich nun bereits seit geraumer Zeit (etwa seit wir in Stockholm angekommen waren), dass er gerne eine Wartung hätte. Mit dem Motto «mit der Zeit vergeht alles» hatten wir das blinkende Symbol, welches jedes Mal beim Start an die Wartung erinnert, mehr oder weniger ignoriert. Nach dem Überschreiten des 4’000sten Kilometers auf dem Tacho des Peugeots kurz vor Hamburg begann uns der Wagen dann mitzuteilen, dass nun der Zeitpunkt der Wartung gekommen sei. Mit jeden weiteren hundert Kilometern die wir fuhren, wurde uns daran erinnert, dass die Wartung nun seit hundert Kilometern überfällig ist. Wahrscheinlich hätten wir die Wartung bis zum Schluss ignoriert, wäre nicht UREA aufgetaucht. Die Meldung «Fehler Additiv Kraftstofftank; Starten nach 2'400 Kilometern unmöglich» und das Aufblinken des UREA-Zeichens war dann doch etwas schwerer zu ignorieren. Da wir keine Ahnung hatten, was bei dieser zweiten Meldung gemeint war, fanden wir bei Google heraus, dass der Dieselmotor das AdBlue braucht, einen Zusatz für den Kraftstofftank. Doch woher bekam man denn AdBlue? Und wo gehört das hin? Nach einem kurzen Telefon mit der Autovermietung («Ich kann Ihnen da nicht helfen, da ich nicht weiss, was dem Auto fehlt.») und einem viel längeren Aufenthalt in deren Warteschleife, wussten wir genau so wenig wie zuvor. Dank einem mütterlichen Rat von Zuhause (ja, obwohl das Ego gerne unabhängig ist, hört man auch gerne Rat von zuhause) suchten wir dann nach Hamburg die nächste Peugeot-Garage auf, wo man uns sicher weiterhelfen würde. Und so war es dann auch. Beinahe sofort kam ein Fachmann und erklärte uns das mit dem UREA. Wussten wir dank Google alles. Anschliessend kam ein Mitarbeiter mit zwei Kanistern des Additives und füllte unser Auto wieder auf (übrigens in einen Tank im Kofferraum, womit sich die obige Frage auch erledigt hat). Die Wartung könne man weiter ignorieren, erklärte er uns noch. 

Nur noch mit dem blinkenden Wartungsschild konnten wir leben und fuhren so weiter zur Nordsee. Unser erstes Ziel war Wilhelmshaven. Da wir durch die Garage etwas Zeit (den halben Tag) verloren hatten, fuhren wir durch diese Stadt hindurch und nahmen die Nebenstrassen entlang der Küste. Die Nordsee sah man dann ja auch kurz einmal, ansonsten verdeckten die Schutzwälle den Blick auf das Meer. Da jedoch grosse Herden Schaffe auf diesen Wällen lebten, hatte man doch etwas anzuschauen. Kurz vor sechs Uhr hielten wir auf einem versteckten Parkplatz zwischen dem Dorf Hooksiel und dem Nationalpark Wattenmeer. Vorher hatten wir noch eingekauft und wollten dies auch gleich am Strand geniessen. Im Kopf hatten wir natürlich einen menschenleeren Strandabschnitt. So sprangen wir erwartungsvoll den Wall hinauf – und erblickten eine riesige Wohnwagensiedlung. Wohnwagen an Wohnwagen reihte sich hier direkt an dem Meer entlang. Wir waren neben einem Campingplatz gelandet. Naja, egal. Etwas weiter entfernt sahen wir eine Düne mit einer Bank drauf und von hohem Schilf umgeben. Wir mussten dann etwa dreimal um die Düne laufen, da wir den Weg zur Bank aufgrund des Schilfes nicht sahen. Endlich bei der Bank angekommen, hatten wir einen weiteren lustigen Abend.



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