Veröffentlicht: 03.09.2016
Die Reise beginnt.
5 Monate Namibia heißt es ab heute.
Eigentlich begann sie aber schon gestern, als ich mich in München von meinen Liebsten am Flughafen verabschieden musste.
Das fiel mir wirklich nicht leicht und wenn man erst einmal alleine beim Boarding wartet und die Gedanken anfangen zu kreisen, sind die Tränen schon fast vorprogrammiert. Während ich da so sitze kommen mir die Gedanken, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, ob ich das alles schaffen kann und ob es nicht die beste Idee wäre umzudrehen und Allen die jetzt wieder Nachhause fahren, hinterher zu laufen.
Das geht natürlich nicht und eigentlich freue ich mich ja auf mein Abenteuer. Aber leider ist das Gefühl alleine zu Reisen auch nicht gerade das schönste, wenn um einen herum nur glückliche Familien und Paare auf dem Weg in den gemeinsamen Sommerurlaub sind.
Trotzdem muss man ja irgendwann auch wieder funktionieren.
Also Boarding, Flug nach Frankfurt, alles okay.
In Frankfurt beginnt dann die erste kleine Weltreise. Durch den Flughafen einmal quer durch, Shuttlebus zum anderen Terminal, Einchecken, Visum checken, Handgepäck wiegen (meine große Sorge: es sei zu schwer. Der nette Mann sieht meine Aufregung und die Dauer meiner Reise und lässt mich einfach durch... yes.), Sicherheitskontrolle, Boarding und warten...
Jetzt noch ein letztes Telefonat mit Mama und Freund. Und die Tränen fließen wieder, denn jetzt wird es plötzlich Realität. Es hilft alles nichts, also Tränen wegwischen und ab in den Flieger.
Dort angekommen, ein Platz am Gang wie gewünscht, setze ich mich hin und atme tief durch. Was jetzt folgt sind weitere Tränen, viele davon. Nachdem ich mich wieder entspannt habe, merke ich erst wie viel Hunger ich habe und da kommen die köstlichen Airline-Tortellini ohne Soße sehr gelegen.
Ein Film kann mich endlich etwas von meinem Abschiedsschmerz ablenken und auch der Wein, eine Decke, eine Schlafmaske und ein weiterer Film helfen mir letztendlich einzuschlafen. Der Schlaf ist so wie er eben sein kann in einem Flugzeug, aber ich kann mich nicht beschweren.
Gegen 4:00 Uhr Morgens werde ich dann mit warmer Semmel und schwarzem Tee aus meinem Schlaf geholt.
So, und plötzlich steht man da... an der Passkontrolle in Windhoek.
Die nette Dame aus dem Bürgerbüro am Flughafen verpasst mir einen Stempel fürs Visum im Reisepass und sagt, "you are good to go".
Meint sie mich? Ganz egal, es gibt kein Zurück. In der Flughafenhalle wartet meine liebe Gast-Familie, die mich herzlich empfängt und mir ein gutes Gefühl gibt. Endlich!
Windhoek ist schöner und kälter, als ich es mir vorgestellt habe. Der Sonnenaufgang hinter mir ist herrlich und langsam bekomme ich etwas Ruhe ins System.
Nach dem Frühstück im Café Schneider geht es dann in mein neues Zuhause. Das Haus und die Gegend erinnern mich an die spanische Finka in der ich vor zwei Wochen noch Urlaub gemacht habe. Langsam begreife ich alles und es geht mir gut. Nach einer Tasse Tee legen wir uns alle erst einmal zwei Stunden schlafen.
Im Supermarkt mache die freudige Entdeckung, dass es alles gibt was mein Herz begehrt. Außerdem gibt es `Digestives, meine Nummer 1 Lieblingskekse aus meiner Zeit in England. Läuft doch alles besser als erwartet.
Den restlichen Abend verbringen wir mit reden, Tee trinken, deutschen Nachrichten, Abendessen und Skypen mit meiner Mama.
Da spüre ich natürlich sofort wieder mein "Heimweh", die Mama ist halt auch was besonderes.
Jetzt leg ich mich mit meiner heute erworbenen `Princess` Wärmflasche (ja das kann man hier tatsächlich einfach kaufen) ins Bett und versuche, nach ausgiebigem Whatsappen mit meinem Freund einfach zu schlafen.
Bis bald :*