Kati und Philipp in Asien
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Suzhou - Venedig des Ostens

Veröffentlicht: 01.10.2017

你好! An meinem zweiten Wochenende in Shanghai führte mich mein erster Trip ins nahgelegene Suzhou. Die 10 Million Einwohner Stadt befindet sich ca. 100km östlich von Shanghai und ist mit einem Zug in 30 Minuten erreichbar. Da die Stadt so riesig ist, haben wir uns für den Stadtbezirk Gusu entschieden, da dieser mit seinen Kanälen, Tempeln, und Gärten am schönsten erschien. Unterwegs war ich mit einer Gruppe von 12 weiteren Austauschstudenten, die mit mir auf die Jiao Tong Universität gehen, wo wir ein paar Tage vorher die Reise geplant hatten. 

Am Bahnhof der Stadt angekommen waren zwei Unterschiede zu Shanghai sofort bemerkbar! 1. Die Luft war viel sauberer und der ständige Nebel, der in Shanghai herrscht war wie weggeblasen. 2. Häuser waren hier oft nicht höher als 25 Meter, was sehr angenehm war im Vergleich zu Shanghais Hochhausdschungel. Außerdem hatten wir sehr gutes Wetter, wodurch wir mit sehr viel Elan gleich in Richtung Stadtzentrum gelaufen sind... 


Unser erstes Ziel war hier die Beisi Ta Pagode. Dieser neunstöckige und achteckige Turm war mit ca. 75m (Ausnahme) schon vom Bahnhof zu erkennen. Die Dächer in ihrer typischen Form und die vielen Räucherstäbchen verliehen dem Ort eine ruhige und entspannte Atmosphäre und erinnerten mich stark an die vielen Tempel in Bangkok, Thailand. Leider konnten wir nicht bis nach ganz oben hinauf, da der Zugang nur für Buddhistische Mönche war, die über den Vorplatz der Pagode, unter den Bäumen, vorbei an einer großen Buddha Statue, schlenderten.

Da die Stadt durch seine vielen Parks, die teilweise zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, bekannt ist, entschließen wir uns in die Nähe des Zhuozheng Yuan (z. deutsch: "Der Garten des bescheidenen Beamten") zu gehen. Vorbei am Suzhou Museum, welches für die vielen lokal-bedeutsamen Kunstwerke bekannt ist, kamen wir in den größten Garten der Stadt. Mir haben hier die vielen chinesischen Pavillons gefallen, welche sich am Ufer der Gewässer voll mit Seerosen, befanden! Im Gegensatz zu japanischen Gärten, wo jeder Stein an der richtigen Stelle liegen musste, lag der Fokus hier mehr auf dem "Ganzen". Die kleinen Inseln in den Teichen wurden so mit Brücken verbunden, dass wir immer neue Ansichten des Garten genießen konnten. Es war also ein kleine Entdeckungstour in Mitten des Gartens auf der Suche nach dem Gefühl ein alter Kaiser in China gewesen zu sein, der sich im Sommer in die Idylle zurückgezogen hatte. 

Nach dem Mittagessen fanden wir uns wenig später in einer von vielen belebten Seitenstraßen Suzhou's. Diese erinnern heute leider nur noch wenig an die durch Handel und Handwerk bekannte Stadt von vor einigen Jahrzehnten. Heute findet man hier kleine Shops, die Textilien (sehr oft Seide) anbieten, zahlreiche Kunstläden, und Restaurants & Cafés. Ein weiteres Highlight waren die vielen Kanäle, die durch die Stadt verliefen. Ähnlich wie in Venedig wurden hier auch Personen gefahren. Anders als in der bekannten Italienischen Hafenstadt werden in Sozhou auch Lebensmittel oder andere Gegenstände durch die Stadt transportiert. Es gab der Stadt eine sehr lebendige Stimmung und lud zum verweilen ein, wo man hin und wieder interessante Dinge über Wasser fahren sehen konnte. 

Unser Rückweg zum Bahnhof führte uns an einem Platz mit zwei Pagoden vorbei, diese befanden sich gegenüber voneinander und so konnten wir die letzten Sonnenstrahlen mit gutem Blick auf die Stadtmauer genießen bevor es für uns nach Hause ging. 


Da wir am Abend jedoch den letzten Zug zurück nach Shanghai verpassten, hatten wir uns eigentlich schon auf eine Nacht in einem Hostel eingestellt. Dazu ist es dann aber nicht gekommen, da wir mit Didi (Chinas Kopie von Uber) eine günstige Alternative zum Zug gefunden haben. Die 1 1/2 stündige Autofahrt war dann nach kurzem Schlaf auch schnell vorbei und wir befanden uns zurück auf dem Universitäts-Kampus in Shanghai. 


Bis zum nächsten Mal und 再见 aus Shanghai! 

Antworten (2)

Jürgen
Eine tolle Beschreibung und die richtigen Fotos dazu: Einfach herrlich. Uns hat ueberrascht wieviel Gruen dort ist und wie sauber und gepflegt alles aussieht. Danke fuer den Eindruck und das Mit-Erleben.

Reinhard.
Ich bewundere deinen Unternehmungsgeist. Von der 23 Mil. Metropole Shanghai gleich am 2. Wochenende zur nächsten 10 Mil. Metropole Suzhou. Aber die Bilder überzeugen schon dass es sich gelohnt hat. Aufgefallen ist mir der moderne Bahnhof in Shanghai und die schnittigen Waggons der Züge. Das Venedig des Ostens unterscheidet sich zum echten Venedig sicherlich durch die vielen Buddhistischen Tempel mit den charakteristischen Dächern. Hast Du auf deinem Laptop bereits Chinesische Schriftzeichen? Ich vermute dass die beiden Schriftzeichen am Ende des Berichts "viele Grüße" heißen. In freudiger Erwartung vieler neuer spannender Berichte.

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