Veröffentlicht: 17.01.2017
Viele haben uns vorher gewarnt, La Paz sei wie Lima, stinkend vor Verkehr, nicht schön und auch nicht ganz sicher. Wir kamen also in diese Stadt schon etwas voreingenommen. Schon bei der Einfahrt in die Stadt wechselt der Bus von der asphaltierten Überlandstraße auf unbefestigte Feldwege. Es geht hinab in den Kessel, wo sind wir hier gelandet!? Mit dem Taxi schnell ins Hostel und erstmal ankommen. Doch schon auf der Taxifahrt dorthin merken wir schon, dass alles gar nicht so schlimm ist. Der Verkehr ist zwar dicht, aber bei weitem nicht so schlimm wie in Lima. Angekommen im Hostel, einer schönen alten Villa mit riesiger Terrasse werden wir herzlichst von Sergio, dem Besitzer begrüßt. So darf La Paz gerne anfangen. Kurz darauf treffen wir im Hostel auch Mike unseren alten Bekannten wieder. Zum Abendessen werden wir von Sergio direkt zu einem super Restaurant gebracht. Die Nachbarschaft in der sich das Hostel befindet ist super entspannt. Am nächsten Tag begeben wir uns auf eine Stadttour und werden über den Witchers Market geführt, welcher sich als normaler Markt herausstellt. Als Nächstes begeben wir uns zu dem weltweit bekannten San Pedro Gefängnis. In diesem für 500 Insassen ausgelegten Gefängnis leben derzeit über 2500 Insassen, teils mit Familien. Es ist eine Stadt in der Stadt in welchem sich die Gefangenen um sich selbst kümmern. Es gibt 6 Wachen die am Eingang die Stellung halten. Uns werden einige Geschichten über dieses Gefängnis erzählt, bei denen einem Teils der Schauer über den Rücken läuft. Danach geht’s weiter zu den verschiedenen, teils blutigen Stätten der Stadt. Sehr interessant. Am Ende des Tages wird noch etwas durch die Stadt geschlendert bevor es am nächsten Tag schon früh rausgeht. Wir steigen also schon früh am Morgen in ein Taxi und werden zur Tour Agency gebracht. Von dort aus geht es dann zum 4800m hohen Ausgangspunkt in der Nähe der Stadt. Dort liegt Schnee und wir ziehen unsere Overalls an und testen unsere Fahrräder, denn heute heißt es Death Road! Wir werden die berühmte Straße des Todes mit dem Mountainbike hinunter rasen. Los geht es jedoch auf dem neuausgebauten, asphaltierten Teil der Straße, hier geht es mit ordentlicher Geschwindigkeit vorbei an LKWs, Autos usw. Die Death Road war einst die einzige Verbindung zwischen dem Regierungssitz La Paz und der Dschungelregion. Jährlich sind hier über 300 Leute verstorben. Mittlerweile ist die Straße gesperrt und eine neu Asphaltierte, sicherere gebaut worden. Nach dem asphaltierten Teil geht es dann nach einer kurzen Busfahrt auf die offizielle Death Road. Schon am Ausgangspunkt erwartet uns eine atemberaubende Landschaft. Los geht’s, anfangs noch etwas zurückhaltend wagen wir uns auf die schmale Straße mit ihren tiefen Abgründen. Nach den ersten Minuten fühlen wir uns immer wohler und es geht rasanter hinunter. Am Ende liefern wir uns ein richtiges Rennen ;) Zwischendrin stoppen wir immer wieder um einen Blick auf die grandiose Landschaft zu werfen und uns werden Geschichten über verschiedene Abstürze und Absturzstellen erzählt. Am Ende haben wir 30km und über 3600 Höhenmeter zurückgelegt. Sind von schneebedeckten Gipfeln bis in den Dschungel mit knapp 25°C gefahren. Unten gibt’s noch Essen und etwas Zeit um sich im Pool bei einem kühlen Bier abzukühlen, bevor es dann wieder zurück nach La Paz geht. Was für ein geiler Tag!
Zeitsprung:
Nach den Pampas sind wir zurück in La Paz und lassen es ruhig angehen. Abends veranstaltet Sergio zweimal ein Barbecue für uns mit argentinischen Steaks und einer mächtigen Forelle. Am letzten Tag in La Paz nutzen wir noch das dortige Verkehrsmittel: Einen Gondellift der einen über die Stadt schweben lässt. Mittlerweile sitzen wir in der wunderschönen Kolonialstadt Sucre und lassen es uns bei Sonnenschein, gutem Wetter und halbwegs trinkbarem Bier gut gehen.
Liebste Grüße
Max und Marius