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Mapuche und Vulkan

Veröffentlicht: 30.03.2023

Als wir heute Morgen unsere Haustür öffneten, wurden wir von einem Empfangskomitee begrüßt. Dort saßen zwei Hunde und zwei Katzen und guckten uns freudig an. Sie leckten sich auch schon ihre Mäuler. Die zwei Katzen huschten so gleich hinein und machten es sich auf unseren Sesseln gemütlich. Als Christian das sah, war er hoch erfreut.

Beim Frühstück offenbarte Heike der Familie die frohe Botschaft, dass wir heute einen Spaziergang auf den hiesigen Vulkan machen würden. Wir wussten bereits Widerstand ist zwecklos. Da der Vulkan im Mapuche Gebiet liegt, mussten wir eine kleine Gebühr am Eingang bezahlen. Wir freuten uns, endlich einmal mit Mapuche reden zu können.

Wir fuhren also zu dem Vulkan, der in mehreren Blocks in den schillernsten Farben beschrieben wurde. Nun wussten wir ja schon, dass man solchen Beschreibungen nicht immer 100-Prozentig vertrauen darf. Aber was wir diesmal zu Gesicht bekamen, war ein weiterer trauriger Höhepunkt: Geröll Geröll, Geröll! Wir fragten uns, wo wohl der Vulkan versteckt sei. Als dann das Wetter so ungemütlich wurde, verließen wir den Geröllhaufen. Da wir ja nun wussten, dass am Eingang zwei Marpuche-Frauen standen und wir schon viel über sie gelesen und gehört hatten, aber immer nur von Nicht-Mapuchen, überlegten wir uns Fragen, die wir ihnen stellen konnten. Aber das hätten wir uns auch sparen können. Denn die beiden konnten unsere Fragen zu ihrem Leben und ihren Bräuchen nicht beantworten. Nach ihren Angaben leben die Mapuchen genauso wie alle anderen Argentinier auch. Dass das aber nicht stimmen kann, haben wir schon häufig beobachtet.

Ziemlich durchgefroren fuhren wir ins nächstbeste Restaurant, in der Hoffnung, es möge so gut sein wie unser Zug-Restaurant. Es stellte sich leider heraus, dem war bei weitem nicht so. Das allseits gelobte argentinische Schnitzel konnte man getrost in die Tonne treten. Die Panade war schneeweiß und das Fleisch so dünn, dass es wahrscheinlich mit einem Spargelschäler geschnitten wurde. Christian wollte den Koch noch fragen, wie es ihm gelungen ist, das so dünne Fleisch so steinhart zu bekommen, dass man es kaum schneiden konnte. Es geht doch nichts über ein Rinderlenden-Sandwich!

Zu Hause haben wir den Abend gemütlich mit einem Filmchen, wie die Argentinier sagen würden, ausklingen lassen. Die Argentinier verniedlichen so gut wie alles. Statt „Er macht eine Woche Urlaub“, sagen die Argentinier: „er macht ein Urlaubchen von einem Wöchelchen.“ 

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