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Dublin

Veröffentlicht: 11.05.2023

Den Dienstag verbrachten wir den ganzen Tag bei Sarahs anderer Tante und Onkel auf der Halbinsel Howth, die auch zu Dublin gehört. Nach dem Mittagessen bei ihnen zu Hause, liefen wir auf den höchsten Hügel hinauf. Von dort hatte man eine wunderbare Rundumsicht auf den Hafen von Dublin, zurück nach Sandymount und auf die Insel "Ireland's Eye". Der Namen kommt nicht etwa daher, dass es Irland's Auge sein soll, sondern die Kelten bezeichneten sie als Eria-Insel. Eria war ein Frauenname, der sich im Laufe der Zeit zu Erin umwandelte, was von Éireann abgeleitet wurde, dem irischen Wort für Irland. Die Wikinger ersetzten das Wort Insel durch Ey, der norwegischen Übersetzung, deshalb wurde die Insel fortan Erins Ey und schliesslich Ireland's Eye genannt.
Danach marschierten wir weiter durch den Matsch. Wir hatten herrliches Wetter, die Sonne schien und, man glaubt es kaum, Ende des Tages hatten wir sogar einen leichten Sonnenbrand im Gesicht. Da es aber die Tage zuvor geregnet hat, konnte das Wasser unter den vielen Gebüschen nicht trocknen. Doch schon bald kamen wir wieder auf die normale Strasse raus. Mit unseren verdreckten Schuhen liefen wir durch das sehr wohlhabende Quartier der Halbinsel und kamen dann auf den sogenannten "Cliff Walk", einem wunderschönen Wanderweg etwas oberhalb der Klippen, der uns einen herrlichen Ausblick bot. An wenigen Stellen kann man einen steilen Weg runter an den Strand laufen. Einige Bewohner gehen hier tagtäglich im Meer schwimmen. An der Spitze der Insel steht ein unbemannter Leuchtturm. Zu diesem kann man leider nicht hin, da ein paar Meter davor ein Wohnhaus steht und man so privates Gelände betreten würde. Also liefen wir weiter, irgendwann die Treppe hoch und gönnten uns dann in einem Restaurant ein Bier und Pommes.
Den Nachmittag und Abend verbrachten wir weiterhin bei den Verwandten und gingen später, bevor wir den Zug zurück nach Sandymount nahmen, noch am Hafen spazieren.

Am Mittwoch waren wir dann die Touristen in Dublin. Wir entschieden uns, mit dem bekannten Hop on-Hop Off-Bus um die Stadt zu fahren. Unser erster Halt war die Guinness-Brauerei. Über 7 Stockwerke verteilt erfährt man hier alles über die über 260-jährige Geschichte und Details über das Bierbrau-Handwerk. Ein gratis Degustationsgläschen gab es dazu und auch in der Bar im obersten Stockwerk darf man sich dank eines erhaltenen Gutscheins ein Pint of Guinness gönnen. Oder zumindest Lukas, denn bei der irischen Abstammung hat in diesem Punkt bei Sarah irgendetwas nicht funktioniert...
Weiter ging's mit dem Bus rundherum und zum Schluss besuchten wir das EPIC, das irische Emigrationsmuseum. Für alle Dublin-Besucher: Definitiv ein Besuch wert! Eröffnet im Jahr 2016 zeigt es den Besuchern die frühe Geschichte der irischen Emigration und wie diese noch heute viele Länder auf der ganzen Welt beeinflusst mit Musik, Tanz und Tradition. Nach dem Abendessen war für uns ein Besuch in einem Pub natürlich Pflicht. Doch statt in die berühmten Pub-Ausgansmeile, Temple Bar, setzten wir uns ein paar Strassen weiter in ein gemütliches Pub, in welchem auch Live-Musik gespielt wurde. In diesem wurde Werbung gemacht für eine Walking-Tour, bei der es um die Geschichte des Freiheitskampfs zur Unabhängigkeit Irlands geht, also um die 1916-Rebellion. Deshalb entschieden wir uns, am Donnerstag noch diese Tour zu machen. Und sie war es definitiv wert. Sehr informativ, mit vielen Namen, deren Geschichten und Gesichtern dazu, aber auch viele Jahrzahlen, Attentate und Politik. Wer sich für diesen Teil der wichtigen Geschichte interessiert, dem können wir diese Tour sehr empfehlen.

Nach der Tour schauten wir uns noch das "Famine Memorial" an. Ein paar Statuen am Ufer des Flusses Liffey, die zu Ehren der vielen verstorbenen und ausgewanderten Iren während der grossen Hungersnot von 1845-1852 errichtet wurde. Schaut man sich die Statuen von nahem an, fährt es einem schon kalt den Rücken runter. Dieser Teil der irischen Geschichte ist wirklich sehr düster. Ab dem Jahr 1845 zerstörte die Kartoffel-Fäule beinahe jedes Jahr die fast komplette Kartoffel-Ernte, das Hauptnahrungsmittel der Iren. Viele andere Länder waren auch von dieser Fäule betroffen, doch da sich Irland damals noch unter der Hand der englischen Tyrannei befand, musste die wenige eingebrachte Ernte nach wie vor exportiert werden. Konnten die Pächter dies nicht erbringen, wurde ihnen das Land weggenommen und zur Strafe auch noch das eigene Haus abgefackelt. 1.1 Millionen Iren starben am Hunger und deren Folgen, weitere 1 - 1.5 Millionen Iren wanderten aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte Irland übrigens um die 8 Millionen Einwohner. Heute sind es knapp 5. Die Insel hat sich also bis heute nicht von den vielen verschiedenen Emigrationswellen erholt.

So, heute gab es mal vieles interessantes zu erzählen. Ein Besuch in Irland lohnt sich allemal, es ist nämlich viel mehr als nur Pub und Guinness. Das sicher auch, aber alles andere zeigen wir euch jetzt noch in den nächsten Wochen. Nun sind wir heute Abend auf einem Campingplatz im Wicklow Nationalpark und werden diesen morgen Freitag mal erkunden.

On Tuesday we spent the whole day with Helen and Philip in Howth. After lunch at their house, we walked up the hill. From there we had a wonderful all-around view of Dublin Harbour, back to Sandymount, and Ireland's Eye.
After that we marched on through the mud. We had wonderful weather, the sun was shining and, believe it or not, by the end of the day we even had a slight sunburn on our faces. But since it had rained the days before the water could not dry under the many bushes. But soon we came out on the normal road again. With our dirty shoes we walked through the very wealthy neighbourhood of the peninsula and then came to the path of the so-called "Cliff Walk", a beautiful hiking trail just above the cliffs, which offers us a magnificent view. At some spots you can walk down a steep path to the beach. Here, some residents go swimming in the sea every day. At the tip of the island is an unmanned lighthouse. Unfortunately, you cannot visit it, because a few meters in front of it is a residential building and you would cross private property. So, we walked on, eventually up the stairs and then treated ourselves with a beer and chips in a restaurant.

We continued to spend the afternoon and evening with Helen and Phil and later, before taking the train back to Sandymount, went for a walk along the harbour.

On Wednesday we were the tourists in Dublin. We decided to take the famous Hop on-Hop Off bus around the city. Our first stop was the Guinness Brewery. Spread over 7 floors, you can learn all about the 260+ year history and details about the craft of brewing beer. There was a free tasting glass and also in the bar on the top floor you can treat yourself to a pint of Guinness thanks to a voucher you received. Or at least Lukas, because in this point something went wrong with the Irish descent of Sarah...

We continued by bus and finally visited the EPIC, the Irish Emigration Museum. For all Dublin visitors: Definitely worth a visit! Opened in 2016, it shows visitors the early history of Irish emigration and how it still influences many countries around the world with music, dance and tradition. After dinner, a visit to a pub was of course mandatory for us. But instead of going to the famous Temple Bar, we had e few drinks in the International Pub just up the streets of Temple Bar. That’s where we found Flyers of a Walking Tour for the 1916 Rebellion, so we decided to attend that Tour on Thursday. Very interesting for us, but also heavy loaded with many detailed information.
In the afternoon it was time to say goodbye to Kathy and Paddy and we drove through evening traffic down to Wicklow Park where we are now, to explore the nature. 

Antworten (3)

Roman
Sehr eindrückliche Bilder!! DANKE! Würde mir auch gefallen.....

Brigid
Ah, the International... Where we grew up, all the gang, at least every Saturday afternoon/after getting fruit and veg for the week in Moore St. Those seats could tell many a tale

Helen
Loved those Saturday afternoons in the International bar and Simon, the wonderful barman who welcomed you back by name Brigie when we visited many many years later

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