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Farmwork in Kyabram

Veröffentlicht: 30.05.2017

Hallo ihr Lieben,

Als ich Weihnachten zurück aus Deutschland kam, war ich mir 100% sicher meine 88 Tage Farmwork zu machen, damit ich mich für mein zweites Arbeitsvisum hier in Australien zu bewerben. Beim Farmwork muss man meistens völlig weg vom Schuss irgendwelchen Farmern bei der Ernte helfen. Wir Backpacker werden dabei meist sehr ausgenutzt, aber ich wollten dem Ganzen trotzdem eine Chance geben, also habe ich mich schon bevor ich den Great Ocean Road Trip gemacht habe bei einigen Farmern beworben. Einer hatte mir dann schon geantwort und meinte, dass meine Freundin Anna und ich dort arbeiten könnten, unter der Bedingung, dass wir sehr hart arbeiten. Das hatte uns zu dem Zeitpunkt noch nicht abgeschreckt, also haben wir uns kurzerhand entschlossen eine Woche später in das drei Stunden von Melbourne entfernte Kyabram. Der Bus kostete mich ganze $80 und Anna hatte mir leider auch kurz vorher abgesagt. Also machte ich mich allein, mit einem mullmigen Gefühl auf den Weg zur Farm.

Erwartet wurde ich nicht vom Farmer sondern von 4 deutschen Kerlen. Zwei sind am selben tag wie ich angekommen und die anderen beiden waren schon seit ein paar Wochen dort.

Deren Geschichten zufolge hatte ich noch ein unwohleres Gefühl, jedoch gab mir das Visa einen Ansporn. 

Die Unterkunft war billig und das merkte man auch. Überall war es dreckig, das Wasser war braun, die Zimmer kalt und voller Insekten.

Mein Zimmer
Mein Zimmer
Küche/ Aufenthaltsraum

Am nächsten Morgen wurden wir für 7 Uhr bestellt, edoch kam der Farmer 45min. zu spät. Am Anfang war er noch ganz nett und hat uns alles erklärt. Als wir ihn dann nach der Bezahlung fragten, meinte er, dass er (der Besitzer und Chef) das nicht weiß und dass das alles sein Bruder klärt, wir also ihn fragen sollten. Da war uns schon klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Als wir dann endlich anfingen Früchte zu Pflücken waren wir alle noch sehr langsam, aber das ist für den Anfang nicht unüblich. Es war eine sehr schwere Arbeit, da man sein Pflücksack die ganze Zeit auf den Schultern hatte und der echt schwer werden konnte.

In der Mittagspause waren wir schon super fertig, weil es einfach so anstrengend war und als wir dann auch noch den Bruder des Chefs trafen und er uns endlich die Bezahlung verriet, waren wir völlig entmutigt. Er meinte nämlich, dass man für einen halben Bucket $18 bekommt. Ich habe für einen solchen Bucket 2.5-3h gebraucht. Die Jungs, die schon etwas länger da waren brauchten für diesen Bucket, wenn sie schnell waren 1-1.5h also hätte ich mich dabei maximal auf 1.5-2h reduzieren können. Also beschlossen wir schon am ersten tag in der Mittagspause den ganzen Schmarrn abzubrechen. Nach ein wenig Überlegung haben wir es dann natürlich doch nicht gemacht, weil ich wenigstens so lange bleiben wollte, dass ich ohne Unkosten aus dieser Sache herauskomme. Das hieß 7 Tage furchtbare Farmarbeit. In dieser Zeit habe ich entschieden, dass mir das Australien einfach nicht wert ist. Ich liebe mein Leben hier zwar echt, aber das ist kein Grund mich so ausnutzen zu lassen.

Der schlimmste Tag war der vorletzte Tag, als wir in 42*C Mittagshitze ohne Schatten und ohne Pause arbeiten mussten. Das war wirklich richtig übel. Aber euch das habe ich überstanden. Hier noch ein paar Bilder:

(Spinnen hat man der sehr oft gefunden, was ziemlich eklig war)


Nach 7 Tagen habe ich also mein Zeug gepackt und bin wieder zurück nach Melbourne gefahren. Bis heute bereue ich diese Entscheidung kein Stück, denn was in Melbs auf mich wartete war viel besser, aber davon erzähle ich im nächsten Beitrag.

Bis dann,

xoxo

M.

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