Veröffentlicht: 14.07.2016
12.07.2016
Unsere Reise nach Chitwan ist, wie die meisten Reisen in Nepal, eine mühsame Angelegenheit. Stau, Luftverpestung, Schmutz usw… . Da ich diesen Artikel im Nachhinein schreibe, denke ich, zur Thematik Busfahren lieber die Fahrt zwei Tage darauf zu beschreiben, da die es noch wesentlich mehr in sich hat.
Jedenfalls kommen wir in Chitwan, einem Nationalpark in Nepal an. Wir dachten wir hätten in Indien das Schlimmste vom Schlimmen erlebt – hitzetechnisch gesehen. Aber meine Güte: wie kann man sich irren. Hier hat es über 40 Grad – und kein Lüftchen weht.
Die Mädels meinen, in Indien war es genauso heiß, nur dass wir dort vor lauter Anstrengung zu überleben gar nicht auf die Hitze achteten. Ich bin da anderer Ansicht und empfinde die Hitze hier als neue Dimension und weit über allem je Erlebten.
Was uns hier erwartet, nenne ich eigentlich nur „Nepal Life“ – eine Tochter des bekannten Magic Life. Wir werden vom Bus abgeholt, mit einem Jeep ins Resort gebracht und nach dem Genuss eines Willkommensdrinks fängt der eigentlich sehr umgängliche und lockere Fahrer unseres Trucks plötzlich an eine Ansprache zu halten: „Aaaalright ladies and gentleman! You are here in sunset village resort! You got now 15 minutes to change, after that you get lunch. Then 15 minutes rest, before starting with sightseeing, visit some shops….”
Ich glaube, ich muss mich erschießen – oder besser ihn. Furchtbar, meine Horrorvorstellung von Urlaub. Naja, wir reden uns auf die Hitze aus und weigern uns, am Sightseeing teilzunehmen.
Nach einem schlechten Abendessen (welches allerdings vor einer traumhaften Kulisse stattfindet) können wir nicht mehr kuschen, und werden zur Abendveranstaltung gebracht. Man führt uns in einen riesigen Saal in dem kaum Menschen sind und uns wird eine traditionelle, nepalesische Tanzvorstellung versprochen. Mir wird schlecht – keine Ahnung ob es am Essen oder am Programm liegt. Nach einigen Fluchtversuchen nehmen wir in der dritten von gefühlt 50 Reihen Platz. Als ich mich nach kurzem umdrehe, ist der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt – und zwar ausschließlich mit Chinesen und/oder Japanern. Gerade einmal 5 andere Weiße kann ich entdecken, die sich fast verängstigt um uns herum versammeln. Ich denke nicht, dass ich schon einmal so viel elektronisches Aufnahmegerät auf einem Haufen gesehen habe. Naja, die Asiaten scheinen von der Vorstellung fasziniert zu sein. Tatsächlich ist es relativ witzig und übertrifft meine – niedrigen - Erwartungen. Trotzdem bin ich froh, als ich mich am Abend ins Bett verkriechen kann und kann den morgendlichen Aufweckapell um 6:45 kaum erwarten – wo sind wir da nur reingeraten?