Veröffentlicht: 05.07.2019
In Island gibt es eigentlich immer Wind und es gibt im isländischen ca. so viele Wörter für Wind, wie im Grönländischen für Schnee. Hier im Tal kommt er entweder vom Süden, da ist er total warm - angewärmt vom Golfstrom, oder er kommt von Norden und ist tatsächlich so richtig kalt. Jetzt ist mir auch klar, warum man hier in Island zu jeder Jahreszeit ein Buff auf den Ohren hat und die auch an jeder Tankstelle oder in jedem Laden zu kaufen gibt. Hat man eine Buff nicht auf den Ohren, kann man sich sicher sein, dass der Wind einem das Gerhinkasterl durchpustet. Wenn der Wind vom Norden kommt sind auch die Pferde etwas elektrisiert, das heißt das die Pferde tatsächlich noch mehr unter Strom stehen als gewöhnlich. Man glaubt auch nicht wie erschreckend ein Schaf, ein wackelnder Zaun oder auch ein bisschen wehendes Gras sein kann, schließlich sieht man das alles zum ersten mal und es wohnen sicherlich Trolle überall..... Obwohl ich mir manchmal nicht sicher bin, ob die Pferde, nachdem sie solch einem Geist begegnet sind, das ganze am besten noch mit einem Satz zu Seite quittiert haben, von einem Ohr zum anderen grinsen... Eine ganz besonders wichtige Aufgabe hat der Wind. Sollte der Wind an einem Tag nicht wehen, sind schlagartig Schwärme von kleine Fliegen da, die vorzugsweise in alle Öffnungen fliegen oder krabbeln, die nicht schnell genug verschlossen sind, gerne werden hier auch die Ohren verwendet - und schon kommt wieder der Buff zum Einsatz.. Also Frisur technisch ist das hier auch ganz einfach - alle Haare zusammen machen, Hauptsache sie sind nicht im Weg…. kein Mensch benötigt eine Fön und ich glaube auch, dass die Frisöre hier unterbeschäftig sind....