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Überraschung in El Calafate

Veröffentlicht: 12.03.2018

Patagonien hat mit dem Campo de Hielo Sur das größte Eisfeld auf der Südhalbkugel außerhalb der Antarktis und diese beeindruckenden Gletscher wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Also überqueren wir wieder mal die Grenze und gönnen uns den zwar etwas teueren aber komfortablen Campingplatz mitten in der argentinischen Kleinstadt El Calafate. Komfort bedeutet in diesem Zusammenhang übrigens vor allem saubere Toiletten, gerne auch mit abschließbaren Türen und Waschräumen mit Aqua caliente - frau wird bescheiden und kann sich über heiße Duschen mit ordentlichem Wasserdruck freuen wie ein Kind. 

El Calafate ist ein hübsches Örtchen, auch sehr touristisch und natürlich auch mit Schwerpunkt auf Outdooraktivitäten, aber viel gemütlicher, entspannter, vielfältiger, gefälliger - die ganze Atmosphäre ist einfach lebensfroher, fröhlicher und viel freundlicher als im chilenischen Puerto Natales. Da die Wettervorhersage nur noch für den kommenden Tag gutes Wetter und vor allem wenig Wind ankündigt, buchen wir kurzentschlossen einen Bootstripp auf dem unglaublich schönen Lago Argentino, dem größten See Argentiniens. Er wird gespeist u.a. vom Gletscher Upsala (mit 565 qkm einer der größten Gletscher der Erde und tatsächlich nach der Universität im schwedischen Uppsala benannt, die die ersten Expeditionen hierher finanzierte) und  dem Gletscher Spegazzini, benannt nach einen italienischen Naturwissenschaftler der viel in Patagonien geforscht hat. Die Fahrt auf dem modernen Katamaran durch die einsame und wilde Landschaft war schon beeindruckend, der Blick auf die schwimmenden Eisberge und die Zungen der beiden Gletscher wirklich ein besonderes Erlebnis. Nach der Bootsfahrt ist uns nach etwas Bewegung und vor Allem wollen wir jetzt auch noch den Perito Moreno Gletscher sehen, den berühmtesten Gletscher Argentiniens und Weltnaturerbe der UNESCO. Deshalb machen wir uns noch auf in den Nationalpark Los Glaciares und wandern über Stege und Treppen bis ganz nah an die Kante dieses Gletschers, der noch immer wächst. Da es schon recht spät ist, haben wir diese unglaubliche Aussicht fast  für uns allein und sind fasziniert nicht nur von dem Anblick, sondern auch von den lauten Geräuschen, dem  Knarren, Stöhen und Knallen des riesigen zum Teil tiefblauen Gletschers, von dem immer wieder Stücke abbrechen. Das in aller Ruhe und Stille erleben zu dürfen hat uns tief beeindruckt, was sich jedoch nur schwer auf Bildern einfangen lässt.

Am nächsten Morgen beschliessen wir, noch zwei Nächte in El Calafate zu bleiben. Wir sind ein wenig reisemüde, die Stadt gefällt uns, die Duschen sind echt super und ins Gletschermuseum wollen wir auch noch. Außerdem gibt es eine unglaublich gute Eisdiele und eine deutsche Bäckerei, also mehr als genug Gründe für einen verlängerten Aufenthalt. Als wir ein wenig Internet ergattern, können wir zumindet unsere Whatsapps checken und entdecken eine Nachricht von Ferran - eifrige BlogleserInnen erinnern sich an den jungen Spanier aus Corre Sombrero, der mit dem Fahrrad um die ganze Welt fährt. Wir antworten und, unglaublicher Zufall, er ist auch grade in  El Calafate.  Sofort verabreden wir uns für den Abend, verbringen einen langen, feuchtfröhlichen Abend miteinander und werden gegen halb zwei als letzte Gäste vor die Kneipentür gesetzt. Auch er will die Carretera Austral fahren - vielleicht treffen wir ihn da wieder. Feliz viaje Ferran!

Antworten (3)

Tamara
Ich lese soooo gerne eure Einträge und freue mich über jede neue Info von Euch😍! 💋

Barbara
Ilse: Hei Sibylle, Du siehst toll aus👍. Habe ganz begeistert den neuen Bericht gelesen🤔👀!

Kerstin
Kann mich nur anschließen, eure Berichte sind einfach toll zu lesen. Unglaublich schöne Bilder 👍, es muss so schön sein, das alles zu sehen! Ich freu mich für euch! Lg