Veröffentlicht: 10.12.2018
Heute fahre ich rüber zur Westküste...Ich habe schon 20 Sonnenaufgänge, aber noch keinen Sonnenuntergang gesehen, also auf nach Westen. Eine kleine Straße führt durch den Kaweka Park, 139 km keine Tankstelle verspricht wenig Verkehr. In den nächsten 2 h werden mir dann auch nur 10 Fahrzeuge begegnen. Die anfänglich kultivierte Landschaft ( Wald weg, Wiese hin. Schaf drauf) wird schnell durch Wälder abgelöst, laut Pink Floyd mitsingend carve ich die leicht ansteigende Straße entlang zum Hochplateau...was geht es mir gut.... Die Gegend erinnert an Korsika bzw. später an die Alpen. Nach 50 km ein kleiner Ort, ich halte an dem einzigen Laden und kaufe mir ein Stückchen Kuchen.. Kaffee gibt es nicht, der Strom ist ausgefallen. Wieder 40 km weiter kommen wieder Farmen auf, die Gegend wirkt besiedelter. Aus dem Augenwinkel sehe ich ein kleines Flugzeug starten, ich halte an und sehe eine improvisierte Startbahn am Hang gegenüber. 20 Min schaue ich dem Flieger zu, wie er kurz ein Pulver über den Hängen versprüht, schnell landet und 2 min später schon wieder voll beladen startet. Knapp kommt er immer über den Kamm, mit aufheulenden Motor zieht er seine Kurven... Ich wäre gerne mal mitgeflogen, später ärgere ich mich über meine Bequemlichkeit, in Erwartung einer Absage es erst gar nicht versucht zu haben. Auch eine Sache, die mich hier beschäftigt und wo ich mich ändern will...An der Hauptstraße entscheide ich mich für einen größeren Bogen, also erst mal Richtung Norden, vorbei am 2700 m hohen Mount Ruapehu, ein beliebtes Skigebiet. Über weiße und gelbe Straßen (meine bevorzugte Routen) komme ich schließlich bei Mokau an die Tasmanische See. Ein abseits gelegener Strand lädt zu einer Pause ein, schwarz schillender Sand und die ausgewaschenen Felsen bilden einen schönen Kontrast. Was wie Stein aussieht, ist eigentlich Asche der letzten großen Vulkanausbrüche, so wurde auch die Muschel damals eingeschlossen. Wilde Wellen rauschen lautstark, was für ein Kontrast zum ruhigen Pazifik. Wieder vermisse ich eine Möglichkeit, diese Meer etwas zu erkunden, da muss ich nächstes Jahr was ändern. Zurück auf der Hauptstraße wende ich mich jetzt endgültig Richtung Süden. Ärgerlicherweise schleudert mir ein anderer Wagen in einer Baustelle Steinchen auf die Scheibe. Ein Doppeltreffer zeigt die typischen Spinnweben, im nächsten größeren Ort erfahre ich bei einem Scheibendienst, dass hier eine Reparatur nicht mehr möglich ist. So ein Ärger, ich sehe mich schon nächstes Jahr mit einer neuen Frontscheibe unterm Arm in den Flieger steigen. In New Plymuth verlasse ich kurz die Küstenlinie und kürze etwas ab. Dabei lasse ich den Mount Taranaki rechts liegen, ebenfalls vulkanischen Ursprungs und mit 2.500m nicht ganz so hoch, aber Zentrum einer sehr beliebten Wander- und Kletterregion. 200km vor Wellington finde ich einen Platz am Meer, rechtzeitig vor Sonnenuntergang, um noch ein paar Bilder zu machen.