Stadtfest in Schtschyrez (18. September 2016)

Der Höhepunkt unserer Tournee - das Stadtfest in Schtschyrez.

Zunächst einmal konnten wir unseren Bus erleichtern. Die Hilfsgüter, die wir aus Gudensberg mitgebracht haben wurden abgeladen. Notfallkoffer und weiteres Material des Deutschen Rotes Kreuzes waren von dem DRK in Gudensberg beschafft und bereitgestellt worden. Die symbolische Übergabe erfolgte durch unseren Bürgermeister Frank Börner im Krankenhaus von Schtschyrez.

Weiter ging unsere Stadttour. Wir besuchten den alten deutschen Friedhof und die dahinter liegende ehemalige deutsch Siedlung. Da ging es zum Mahnmal der gefallen Helden. Was viele nicht wissen: Die Ukraine hat noch bis 1957 gegen Russland gekämpft. Das Mahnmal steht neben einer alten Scheune, in der ein Massaker stattfand. Heute ist hier eine Gedenkstätte.

In der großen Kirche im Zentrum von Schtschyrez konnten wir ein erste Lied singen.

Nach dem Mittagessen auf zum Festplatz! Ein tolles Fest, gut besucht. Frank Börner konnte vor unserem Auftritt das Wort an die Bürgerinnen und Bürger von Schtschyrez richten:

"Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Bürger der Stadt Schtschyrez,

In der Ukraine ist Krieg. Das stimmt uns traurig. Wir sind heute hier,
weil wir uns für den Frieden einsetzen. Für Frieden in der Ukraine, in
Europa, für Frieden auf der ganzen Welt. Dazu sollen unsere Lieder betragen. Es sind Lieder für den Frieden, für Freundschaft und Völkerverständigung. Das ist auch die Botschaft unseres Außenministers Steinmeier, der in diesen Tagen wieder in der UK unterwegs ist und immerhin eine Waffenruhe in der Ostukraine erreicht hat.

Das ist ein wichtiges Zeichen für eine gute Zukunft. Deshalb hoffe ich
sehr, dass auch unser Besuch unter einem guten Stern steht.
Vielen herzlichen Dank dass wir heute hier sein dürfen, hier bei unseren
Freunden in Schtschyrez!

Ich darf die herzlichsten Grüße der Gudensberger ausrichten, der
städtischen Gremien, deshalb ist auch unser Parlamentsvorsteher Walter Pippert dabei und auch die Grüße des Feuerwehrchefs Verdy Ryffel und von Frank Degenhardt für die Jugendfeuerwehr.

Die Hilfsbereitschaft der Gudensberger ist sehr groß. Wir helfen gerne,
weil die politisch Verantwortlichen in Schtschyrez sehr klug und
weitsichtig denken, weil sie ein gutes Herz haben.

Dankeschön an den Bürgermeister Oleg Vasilischin und an den
stellvertretenden Bürgermeister Wolodia Popowitch. Danke dafür, dass wir heute Eure Gäste sein dürfen, dass wir heute mit den Bürgern dieser schönen und stolzen Stadt Schtschyrez feiern dürfen.

Danke auch an Ihren ehemaligen Bürgermeister und meinen Freund Michailo Brodytsch. Mit unserer Freundschaft hat die fruchtbare Zusammenarbeit unserer beiden Städte begonnen. Wir haben uns in Jelcz-Laskowice, unserer polnischen Partnerstadt
kennengelernt.

Gemeinsam und mit Hilfe der Unterstützung der Feuerwehr Gudensberg haben wir Möbel und Ausstattungsgegenstände aus 42 Wohnungen in Braunlage abgebaut und nach Schtschyres gebracht. Und wir haben es auch geschafft, das erste Feuerwehrfahrzeug nach Schtschyrez zu bringen.

Aber ohne Unterstützung unserer Freunde aus Jelcz-Laskowice, allen voran des Bürgermeisters Bogdan Sjenschiak wären viele Hilfsprojekte nicht möglich gewesen. Ich bin sehr traurig, dass Bgm. Stainchiak aus
gesundheitlichen Gründen nicht hier sein kann. Aber es ist schön, dass er von Romuald Piorko vertreten wird.

Auch die von Gudensberg organisierte Freizeit für 26 ukrainische
Jugendliche im Juli ist nur durch die Hilfe der Stadt Jelcz-Laskowice
möglich gewesen. Ich darf Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister
versichern, Ihre Jugendlichen waren sehr diszipliniert. Es sind viele neue
Freundschaften entstanden und das ist gut so.

Deutsche Jugendliche haben von ukrainischen Jugendlichen gelernt und die ukrainischen von unseren Jugendlichen. Das haben die Abschiedstränen auf beiden Seiten gezeigt. Im nächsten Jahr ist ein Gegenbesuch in Schtschyrez geplant.

Ich danke den Bürgern der Stadt Schtschyrez für die Einladung zum heutigen Stadtfest. Die hatte Michailo in 2013 ausgesprochen, als
Stadtverordnetenvorsteher Walter Pippert und ich das erste Mal beim
Stadtfest dabei war, damals mit einer sehr kleinen Delegation.

Für unseren Männerchor ist das eine sehr gute Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen. Wir sind gerne gekommen. Fast alle Sänger sind zum 1. Mal in der Ukraine!

Der Magistrat der Stadt Gudensberg und der Chef der Freiwilligen Feuerwehr haben mich beauftragt, der Stadt Schtschyrez eine Spende in Höhe von insgesamt 1000€ zum Aufbau einer Jugendfeuerwehr zu übergeben. Auch das sehen wir als eine wichtige Investition in die Zukunft der Stadt Schtschyrez und ihrer Jugend an.

Wir freuen uns nun auf viele angenehme Begegnungen in Schtschyrez und darauf, dass Ihnen unsere Liedbeiträge gefallen.

Slawa Ukrainia!"

Nun unser Auftritt. Es hat einen Riesenspaß gemacht! Toll vor großem Publikum auftreten zu dürfen. Vor allem dann, wenn die Zuhörer richtig mitgehen.

Am Abend hatten wir daher allen Grund zum Feiern! Wir hatten viel Spaß ;-)