Veröffentlicht: 13.03.2017
Kia ora koutou ✌ 😊
Weiter geht's, wie angekündigt, mit meinem Bericht zu meinen Erlebnissen im Mount Cook National Park. Viel Spaß beim Lesen 😊
Mittwoch, 22. Februar
Der nächste Stray-Bus sollte mich dann ins neuseeländische Hochland bringen, und zwar zum Mount Cook National Park. Es gibt in diesem Land 22 3000er, und in diesem Nationalpark befinden sich 17 davon. Auch dort war ich schon gewesen, aber aufgrund des schlechten Wetters konnte ich damals nicht wirklich viel von den schönen Aussichten sehen. Um mit dem Wetter auf Nummer sicher zu gehen, hatte ich diesmal drei Nächte im Hostel im Mount Cook Village gebucht. Leider war der Himmel auf der Hinfahrt wieder sehr bewölkt, sodass die Aussicht von Lake Pukaki, die absolut überragend sein kann, nur mittelmäßig war. Mount Cook, den höchsten Berg Neuseelands (3724 Meter) konnte man überhaupt nicht sehen und die türkise Farbe des Wassers kam auch nicht so sehr zur Geltung 😕 Da für die nächsten zwei Tage Sonnenschein gemeldet war, entschied ich mich am ersten Tag, keine großen Wanderungen zu unternehmen, sondern nur das Dorf zu erkunden. Komischerweise war es dort sonnig, Aoraki aber weiterhin wolkenverhangen. Beim ersten Besuch war mir gar nicht aufgefallen, dass in dem Dorf auch Einheimische leben. Es gibt sogar eine Schule mit acht Kindern oder so. Ich frage mich nur, wo die Leute ihre Lebensmittel herbekommen, da es im Mount Cook Village keinen Supermarkt gibt. Deswegen hatte ich mich auch auf einem der Zwischenstopps in Omarama mit jeder Menge Lebensmittel eingedeckt.
Donnerstag, 23. Februar
Leider waren die Wolken auch am nächsten Morgen noch nicht verschwunden. Trotzdem machte ich mich auf den Weg zum Sealy Tarns Lookout, von dem aus man eine fantastische Aussicht über das Tal hat. Leider muss man aber, um das Ziel zu erreichen, 2200 Stufen erklimmen. Und leider waren die Wolken auch auf diesem Weg sehr präsent. Schnell musste ich feststellen, dass der Aussichtspunkt selbst mitten in einer dicken, fetten Wolke lag 😢☁ Daher kehrte ich auf halber Strecke um und machte mich stattdessen auf den Weg zum Hooker Lake, einem Gletschersee am Fuße des Aoraki. Diesen Weg war ich an Neujahr schon gegangen, damals bei orkanartigen Windböen. Diesmal war es zwar nicht komplett sonnig, aber warm und windstill. Nach einem ersten Stopp am Mueller Lake ging es dann durch eine typisch alpine Landschaft über drei Brücken und entlang am Hooker River zum Hooker Lake. Als ich dort ankam, waren die Wolken zwar immer noch da, aber es wurde mit jeder Minute klarer. So blieb ich eine ganze Weile am Aussichtspunkt und wurde schließlich mit einem wunderschönen Ausblick auf Mt Cook/Aoraki sowie die umliegenden Berge belohnt, mit dem Hooker Lake inklusive Eisbergen im Vordergrund 🏔 😍 Ich hätte noch viel länger dort bleiben können, aber ich hatte noch einiges vor an diesem Tag, also machte ich mich nach einer guten Stunde auf den Weg zurück. Vom Start des Wanderweges aus ging es dann auf direktem Wege zum Kea Point, einem weiteren Aussichtspunkt, von dem aus man im Vordergrund Mueller Lake sehen kann und dahinter die hohen Berge. Allerdings war das nicht mein eigentliches Ziel. Dieses lautete Sealy Tarns. Mittlerweile war auch dieser Weg komplett klar, sodass ich voller Motivation die 2200 Stufen in Angriff nahm, was mich schon einige Zeit gekostet hat. Und es hat sich gelohnt. Die Aussicht, die ich vom Gipfel aus hatte, war einfach spektakulär und phänomenal 😍👍👍 Ich konnte das gesamte Tal überblicken, mit dem Dorf sowie Mueller und Hooker Lake gleichzeitig im Schatten von Aoraki. Außerdem gab es noch einen kleinen See, in dem tolle Spiegelungen der schneebedeckten Berge zu sehen waren. Da fand ich es auch nicht so tragisch, dass der lange Aufstieg meinem linken Schuh endgültig den Rest gegeben hatte 😅 Oben traf ich noch auf Anke, eine weitere deutsche Backpackerin, mit der ich dann auch den Weg nach unten antrat, was mit einem Schuh, bei dem sich die komplette Sohle gelöst hatte, gar nicht so einfach war 😆 Nach etlichen Kilometern und über neun Stunden in der Natur kam ich dann abends erschöpft, aber glücklich über meine Erlebnisse im Hostel an und konnte abends noch den wunderbaren Blick auf Mt Cook genießen, den man vom Aufenthaltsraum aus hat.
Freitag, 24. Februar
Das tolle Wetter hatte, wie sich am nächsten Morgen zeigte, über Nacht gehalten, sodass weiteren schönen Wanderungen und Aussichten nichts im Wege stand. Zunächst entschied ich mich, zum Tasman Glacier zu gehen, wo es den Tasman Lake und die Blue Lakes gibt. Letztere waren zwar früher mal blau, sind jetzt aber grün, was mit der Veränderung des Gletschers zu tun hat, der jedes Jahr ein gutes Stück kleiner wird und von dessen Fuß auch der Tasman Lake ausgeht. Auch dieser hat die für Gletscherseen typische graue Farbe und auch in diesem See gibt es Eisberge. Trotzdem fand ich die Aussicht, auch wenn sie definitiv schön war, nicht so beeindruckend wie die vom Sealy Tarns oder dem Hooker Lake aus. Anschließend ging es für eine kurze Mittagspause im Hostel zum Red Tarns Lookout. Auch hier galt es, einige Stufen zu überwinden, es waren aber höchstens halb so viele wie beim Sealy Tarns. Doch auch hier konnte sich der Ausblick über das Tal mehr als sehen lassen. So konnte man auf einen Blick das Dorf, die Gletscherseen und die Berge bewundern. Diese Wanderung war für mich die letzte des Tages. Allerdings machte ich mich abends nochmal zum "The Hermitage", dem Hotel von Mount Cook Village, auf, um von dort aus den Sonnenuntergang zu bewundern. Auch dieser Anblick war wieder absolut genial 😍 Berge, angestrahlt von rotem Sonnenlicht, dazu ein paar rot leuchtende Wolkenfetzen - besser geht's nicht und besser hätte meine Zeit im National Park nicht enden können 😊😊
Samstag, 25. Februar
Meine nächste Station auf meiner Reise durch Neuseeland war Christchurch. Leider mussten wir die Fahrt im Stray-Bus ohne Klimaanlage überstehen, sodass der Bus doch sehr aufgeheizt war 😓 Nachmittags kamen wir dann in Christchurch an, wo es sich leider schon bald zuzog, sodass das Wetter nicht gerade einladend war, um in die Stadt zu gehen. So habe ich es dann bei einem Abendspaziergang belassen. Zwischendurch konnte ich mich noch längere Zeit mit einem Engländer unterhalten, der wohl ein extremer Wanderfreak ist und gerade in der Planung einer Wanderung über knapp drei Wochen war. So etwas krasses würde ich nie schaffen 😮
Sonntag, 26. Februar
Am nächsten Tag sollte es für mich abends nach Methven gehen, sodass ich bis zum späten Nachmittag in Christchurch blieb. Leider hat es aber bis nach 14:00 geregnet, sodass ich keine Lust hatte, das Hostel zu verlassen. Nachdem der Regen dann endlich aufgehört hatte, ging ich noch kurz ins Zentrum, um ein paar Besorgungen zu machen, und dann vom Hostel aus zu meiner Bushaltestelle. Dort wurde ich von einer netten Fahrerin empfangen, die mich im Shuttle-Bus nach Methven bringen sollte und in ihrer Freizeit auf der ganzen Welt Motorradtouren macht. Wie sich schnell herausstellte, war sie schon mehrmals in Europa und Ende 2015 auch in der Eifel, genauer gesagt am Nürburgring. Dort hat sie sich in einem Sportwagen um die Nordschleife fahren lassen. An den Namen Pomster konnte sie sich leider nicht erinnern. Kann aber gut sein, dass sie auch durch unser Dorf gefahren ist. Die Welt ist klein 😉 Da ich mich mit ihr natürlich richtig gut über das Reisen und verschiedene Erlebnisse unterhalten konnte, ging die Fahrt ziemlich schnell rum. Landschaftlich gab es jetzt nicht sonderlich viel zu sehen. Die Strecke zwischen Christchurch und Methven ist extrem flach. Daher wird die Gegend auch Canterbury Plains genannt. Noch dazu war das Wetter mies 🌧 Erst nach dem Rakaia Gorge, einer Schlucht mit einer schönen Aussicht, wurde es etwas abwechslungsreicher. In der Dämmerung kamen wir dann in Methven an, einer sehr kleinen Stadt (1700 Einwohner) am Fuße des Mt Hutt, wo es eines der größen Skigebiete Neuseelands gibt. Daher ist Methven im Winter voll mit Touristen. Nicht aber im März. Trotzdem habe ich hier schon einiges erlebt. Was genau, erfahrt ihr im nächsten Bericht.
Bis dann 👋
Euer Max