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Zeit zum Verschnaufen

Veröffentlicht: 11.03.2017

Die nächste Woche ging aufgrund des Arbeitsalltages sehr schnell rum. Zwar bin ich unter der Woche bei Ron ausgezogen und dann in Imads Zimmer eingezogen, aber der Wechsel vollzog sich unproblematisch und schnell. Die Mitbewohner JP und Simon sind sehr nett und trotz einer reinen Männer - WG ist hier alles sehr sauber, geordnet und aufgeräumt. In der Küche ist jedes Lebensmittel beschriftet und scheint seinen eigenen Platz zu haben. Auch das Problem mit dem chlorhaltigen Wasser haben die Jungs dank einer Filteranlage, die das Wasser zudem mit Mineralien versetzt, gelöst. Mit JP und Simon unterhielt ich mich auf französisch, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Im Notfall wechselte ich auf Deutsch und Simon half mir bei fehlenden Vokabeln. Wir beide haben uns bei Fehlern immer verbessert und haben so voneinander profitiert.

Neben der Arbeit habe ich mir noch ein paar Wohnungen angeschaut, um für die Zeit nachdem Imad wieder in sein Zimmer zieht, eine Unterkunft zu haben. Nachdem ich nach der Arbeit einmal Richtung U-Bahn gelaufen bin, bin ich auf eine Barbie Ausstellung gestoßen. Dort gab es Puppen in vielen verschiedenen Variationen, teilweise sehr eindrucksvoll und lustig. Nicht dass ich mich für Barbies interessiere oder als Kind häufig mit ihm gespielt habe, aber es war schon sehr interessant was dort gezeigt wurde. Ein Foto habe ich gleich Alke geschickt, da dort auch die Twilight Saga nachgestellt wurde.

Am Wochenende habe ich dann den einmaligen Job im Goethe Institut verrichtet: Dort half ich aufgrund der Nuit Blanche, die so etwas wie die Nacht der offenen Tür in verschiedenen kulturellen Stätten war, an der Bar aus und verkaufte zusammen mit einer Praktikantin des Goethe Instituts Brezel, Bier und Wein. Leider habe ich eine Erkältung zum Wochenende bekommen, aber der Job war relativ einfach zu bewältigen. Im Anschluss sind wir noch zusammen mit meinem Kumpel Albin und weiteren Mitarbeitern aus dem Goethe Institut in eine Bar gegangen. Ich habe aber einen Gang zurückgeschaltet,  da meine Stimme langsam schlapp machte, und habe mich früher von allen verabschiedet. Da noch genug Brezeln übrig waren, durften wir uns noch welche mitnehmen und ich habe so meine Mitbewohner damit am nächsten Morgen zum Frühstück überraschen können.

Nachdem dann am Sonntag die Erkältung richtig durchgeschlagen hat und die Stimme merklich schwächer wurde, war am Montag und Dienstag wieder arbeiten angesagt. Zum Glück brauchte man dort selten die Stimme, da das meiste in einem Gruppenchat besprochen und geklärt wurde. Da ich am Montag dann auch endlich meinen eigenen Skype Account bekommen habe, gab es plötzlich 2 Marius in dem Gruppenchat. Zuerst war ich verwundert, dass Marius häufig geschrieben hat, bis sich herausgestellt hat, dass der andere Account, der für "Neue" vorgesehen ist, noch meinen Namen trug und derjenige sich noch nicht umbenannt hat.

Die darauffolgenden Tage habe ich leider nicht arbeiten müssen, also habe ich kurzerhand entschieden mein Lebenslauf ein wenig zu bearbeiten. Dort habe ich hinzugefügt, dass ich noch in einer Pizzeria in Deutschland gearbeitet habe. Ich habe also Online nach Stellenangebote geschaut für Halbtagskräfte im Lebensmittelbereich, aber auch auf Stellen in Videospielsektor im Bereich Game Support. Ich habe auch einen Test in meiner jetzigen Firma gemacht, weil ein anderer Deutscher,  der Bekannter von Ron ist, seine Stelle gerade abgegeben hat. Die Personalabteilung sagte mir jedoch, dass die Stelle schon besetzt sei, aber ich könnte den Test trotzdem schon mal absolvieren, um einen eventuellen Wechsel schneller zu ermöglichen. Am Donnerstag habe ich noch weiterhin die Erkältung weiter auskuriert und schön fleißig Tee getrunken und das Minzöl von Oma inhaliert, wie auch schon die Tage vorher. Simon und seine Freundin habe auch mal eine Nase genommen und sagten dass es ziemlich stark sei. Es soll ja auch helfen!  Nachmittags habe ich nachdem Test in meiner Firma absolviert habe, bin ich mit Albin noch zu einer Ausstellung in einem Museum gegangen über die Rohstoffwirtschaft und deren Umweltbelastungen in Kanada gegangen. Kanada ist also doch kein so unbeflecktes Land, denn auch hier gab es schon zahlreiche Umweltverschmutzungen.

Ich habe noch ein wenig aufgeräumt, da ich schon bald aus dem Zimmer von Imad ausziehen musste und eine schöne Zeit zusammen mit JP und Simon in der Wohnung vorübergeht. Abends haben wir ab und zu Filme geschaut auf französisch aber für mich mit französischem Untertitel wie zum Beispiel Avenger, Dr Strange oder Ironman. Morgens gab es bei gelegentlichen gemeinensamen Frühstück leckeren Tee. Sie haben dort eine große Auswahl. 

Für meine nächste Bleibe habe ich auch schon gesorgt und unweit von der jetzigen Wohnung ein Zimmer in einer WG gemietet. Die Mieterin werde ich am Samstag zur Schlüsselübergabe treffen. Freitag hat die kleine Bewerbungsoffensive sich bezahlt gemacht und ich durfte Probearbeiten in der Pizzaria BROS, die in Vieux Montréal zu deutsch "Alt Montréal", ihren Sitz hat. Zwei Tage zuvor habe ich dort am Abend mein Lebenslauf abgegeben und danach noch ein paar Bilder bei Nacht von der Gegend machen können. In der Pizzaria habe ich von 11:00-16:00 Uhr gearbeitet und dort vor den Augen der Kunden die Pizza zubereitet, in der Küche beim Abwasch geholfen und was sonst noch so anfällt. Leider gab gegen Ende der Schicht eine Absage für den Job, da die Sprachbarriere zu groß sei, denn man hat viel Kontakt zu französischsprachigen Kunden hat. Am Ende habe ich die geleistete Arbeit per Scheck bezahlt bekommen, aber ich durfte mich nicht wie von der Pizzaria aus Hemmoor über eine Gratis Pizza freuen... Trotz alledem hat mir die Arbeit an dem Tag Spaß gemacht, da die Kollegen sehr nett und umgänglich waren. Aber es sollte einfach nicht sein. Im Anschluss habe ich mich noch mit Albin in einem Café unweit von der Pizzaria getroffen und wir haben unseren Freitag Abend geplant: Wir haben uns in einer Bar getroffen, die Freitags immer ein Event namens "Mundo lingo" hat und dort klebt man sich die Sprache, die man spricht auf die Brust und man erkennt, wo die Leute herkommen. Es ist sehr einfach mit Leuten in Kontakt zu kommen und über deren Heimat und Vorhaben hier in Montréal zu sprechen. Am nächsten Tag habe ich nach meiner endlich wieder stattfindenden Sporteinheit mich mit der Vermieterin des Zimmers getroffen und wir haben die Verträge unterschrieben. Danach bin ich noch zu Simon gegangen, der noch in dem veganen Restaurant Panthère Verte arbeiten musste. Dort habe ich noch ein wenig auf ihn gewartet und er hat mich kurzerhand zu einem Konzert eingeladen,  von einer lokalen Band namens Cowboy Frigant . Da ein Freund von ihm krank geworden ist, habe ich das Ticket von ihm erhalten. Das Konzert war sehr cool und ich habe so Kultur aus Québec erleben können. Obwohl es sehr schwierig war die Songtexte zu verstehen, hat mir die Vielfalt der Lieder von langsam bis impulsiv sehr gefallen. Der Bekannte von von Simon hat uns im Anschluss noch nach Hause gefahren. Da es sehr spät geworden war, habe ich am nächsten Tag lange geschlafen Den Nachmittag habe ich im Fitnessstudio nahe der Wohnung verbracht, da ich dort eigentlich den Gratis- Monat aktivieren wollte. Leider gilt dies nur für Einheimische aus Québec und nicht für Reisende wie mich. Trotzdem konnte ich den Tag dort kostenlos trainieren und habe die Zeit dort genutzt. Am Abend habe ich mich auf den Auszug aus der WG in vorbereitet. Ich habe die Zeit hier sehr genossen und würde jederzeit wieder einziehen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dort mit den beiden zu leben. Ich werde die Zeit vermissen...!


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