Veröffentlicht: 14.10.2022
Marion hat sich vor nahezu zwei Jahren einen komplizierten Bruch des Sprunggelenks zugezogen und laboriert leider heute noch an gewissen Einschränkungen. Zum Einen gibt es Schwierigkeiten beim Treppe-ab-Laufen, zum Anderen bekommt sie schon nach wenigen 100 Metern Schmerzen im Gelenk. Ist unter diesen Umständen eine Kreuzfahrt ein geeigneter Urlaub? Eindeutig JA!
Auf dem Schiff konzentriert sich alles was man braucht - quasi wie in einer Innenstadt - auf wenigen Decks. Restaurants, Shops, Cafés, Bars, Friseur, Wellness, Fitnessstudio, Entertainment und sogar Reisebüro, Galerie und Casino und natürlich medizinische Versorgung, um die Wesentlichen zu nennen. Dennoch darf man die Entfernungen nicht unterschätzen. Die Sol ist mit 250 Metern Länge eines der kleineren Schiffe. Dennoch kommen am Tag schnell mehrere Kilometer Laufstrecke zusammen. Psychologisch clever ausgelegt, kann man nirgends auf dem Schiff die ganze Länge einsehen. Vielmehr geht es stets um eine Ecke, somit wird alles in überschaubare "Häppchen" geteilt.
Wir meiden Treppenhäuser und nutzen immer die Aufzüge. Wenn wir Leute wegen 1 oder 2 Decks ausbremsen, hört man schon mal einen "blöden" Kommentar. Aber wir haben gelernt das zu überhören, an schlechten Tagen auch mal dagegen zu halten. Beim Laufen halten wir nicht das Tempo der meisten Mitreisenden. Deshalb sind wir gewohnt eher seitlich als in der Mitte zu gehen und schauen auch immer nach der nächsten Möglichkeit kurz zu verweilen.
Problematischer wird es, beim Verlassen des Schiffs. In den Häfen führt der Weg grundsätzlich in Schleifen durch irgendwelche Gebäude. Bis zum Ausgang kommen so schnell hunderte von Metern zusammen. Von da benötigt man häufig mindestens 30 Minuten in die Stadt. Allerdings bietet sich immer die Gelegenheit ein Taxi oder einen Shuttle-Bus zu nutzen.
AIDA bietet auch einen Rollstuhl-Service. Dabei wird ein Rollstuhl plus zwei Mitarbeiter abgestellt, die die betreffende Person z.B. vom Schiff zum Taxistand bringen. Der Service ist in der Regel kostenlos, muss aber rechtzeitig beantragt werden und verfügbar sein.
Wir haben für uns eine Art "Arbeitsteilung" entwickelt. Marion konzentriert sich stärker auf das Schiffsleben, während ich mehr die Exkursionen übernehme. Ein Konzept, das für uns beide funktioniert.