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Ermüdender Arbeitstag - Hunger

Veröffentlicht: 16.06.2017

15. Juni 20167

Die erste arbeit war klar. Den betonkies im ersten stock des neubaus vom güsel trennen, hinauffugen und dort sauber deponieren. Das ganze selber organisieren, so wie gestern mit marco besprochen. ich bin sicher, er ist um alles froh, was sich ohne seine beteiligung erledigt, denn er hat genug um die ohren. schon am samstag hat er mir gesagt, dass bis zu seinem ferienbeginn am 7. Juli wohl lauter 24/7er wochen anstehen. eben weil der bau bis dann fertig sein sollte. all das andere aber ist ja auch zu erledigen, also ...

auf dem weg zur fundacion entsorgte ich den kehrichtsack, der aus den gelehrten kübeln entstanden ist. mir gefiel vor allem der umstand nicht, dass der wc-kübel voll war. den wollte ich wieder leer haben, denn meine verdauung spielte wieder mal verrückt. mit der toilette ist es auch in diesem haus so, dass die papierchen, welche zur reinigung des allerwertesten gebraucht werden, nicht in die toilette geworfen werden dürfen. sie müssen in einen kübel neben dem wc entsorgt werden. das hat mir rosa frei bereits vor der reise erklärt und damals habe ich gedacht, das müsse ja grauslich riechen im bad. stimmt nicht. 

darum ging ich heute alleine den weg zur fundation. laura kam trotz meines umweges etwas später. sie schien etwas krank zu sein, sprach kaum ein wort und schien müde. es machte mir auch darum nichts aus, dass ich die physische arbeit mit dem kübelschleppen selber erledigen musste. sie war im haus drin besser aufgehoben.

nach etwas mehr als einer stund half milton bei meiner arbeit und kurz darauf erklärte marco, dass der rest des verwendbaren kieses im bau auf zwei stockwerke verteilt werden sollte, damit eine abflussröhre noch einbetoniert werden kann. das ersparte einige aufstiege und war mir sehr willkommen. milton musste dann weg, gasflaschen kaufen, und ich erledigte den rest alleine. den bauschutt in kübeln nach unten tragen und zur entsorgung auf einen haufen kippen, sowie den nach oben transportierten haufen betonkies zudecken, mit plastik und einem dachwellblech. bis zum mittagessen war ich damit fertig und die arbeit befriedigte mich vollends, denn ich hätte gedacht, ich bräuchte länger.

nach dem mittag, nur eine suppe gegessen, stand ich im zimmer den älteren zur verfügung beim husimachen. einem knaben konnte ich gut bei einer englischaufgabe helfen. gut deshalb, weil er mitdachte und selber die arbeit erledigen wollte. es gibt kinder, die fragen und dann hätten sie gerne die antwort, ohne selber zu studieren. 

heute waren die kinder generell beflissener als gestern. einige mussten eine arbeit machen auf einem plakat. es ging um gesunde ernährung. daran haben sie sehr sauber gearbeitet. an einem tisch sassen zwei mädchen nebeneinander, welche offenbar dieselbe klasse besuchte, jedenfalls hatten sie dieselbe husi. dezimalzahlen der reihe nach hinschreiben, einmal von oben nach unten der grösse nach sortiert und dann dieselben von unten nach oben. das eine mädchen hat angefangen und die sache problemlos zu ende gebracht, irgendwas innert fünf minuten. das andere mädchen - verzeiht, aber die namen sind mir erstens noch nicht geläufig und zweitens möchte ich sie gar nicht sagen, vor allem, wenn was negativ daherkommt - aber hat keinerlei interesse an der sache gezeigt. entweder hat sie's nicht verstanden oder war einfach zu bequem. als ich das nächste mal vorbeischaute hat das erste mädchen seine lösungen dem anderen mädchen in deren heft hinein kopiert. meine beobachtungen bisher sind, dass die bandbreite riesig ist. 

den feierabend sehnte ich heute richtig herbei. ich war müde und etwas hungrig und hätte am liebsten so richtig was gekochte heute. laura war weggefahren mit freunden. 4 tage selva im norden ecuadors. sie war auf den abend hin wieder besser zwäg gewesen. diana war noch nicht da oder am ausruhen in ihrem zimmer, wie gestern schon. also musste ich selber was herrichten und das passte mir, denn ich konnte mir reis kochen und damit eine dreitägige diät einläuten. allerdings schien mir der pure reis doch etwas gar fade und ich schnetzelte am ende des reiskochens noch tomaten hinein, liess nochmals etwas aufköcheln und gab einen schuss pepperoncinisauce und einen grösseren schuss balsamico dazu. es schmeckte gut, ich hätte mehr davon essen mögen. aber ich muss mich zusammenreissen und nicht viel essen, damit der magen zur ruhe kommt. danach noch einen pot kamillentee mit honig angemacht und getrunken. ich hoffe, das kommt wieder in ordnung und ich kann ab montag wieder zuschlagen mit dem essen. seit ich aus der selva zurück bin, ist auch der appetit wieder grösser. Vielleicht ist's die höhe. Ich wohne und arbeite hier auf 3100 metern meereshöhe.

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