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Das Indri Indri Reservat

Veröffentlicht: 26.09.2016

Nach einer rund 4stündigen Fahrt aus der Hauptstadt herkommend erreichen wir den Mantadia Nationalpark, die quasi letzte Heimat der grössten Lemuren: dem Indri Indri. Der Indri kam einst fast der ganzen Ostküste entlang vor, nun gibt es nur noch wenige Exemplare - die grösste Anzahl hier im Mantadia Nationalpark. Der Indri Indri ist durch seinen ohrenbetäubend lauten Gesang bekannt, das noch aus 2.5 km Entfernung zu hören ist. Am besten googelt ihr mal, um diesen Sound zu erleben - das ist wirklich unglaublich. Jedenfalls erreichen wir den kleineren Analamazoatra Park am Nachmittag und gehen auf die Suche nach dem Indri Indri. Wir haben Glück und finden eine Familie mit 3 Tieren, die teilweise auch recht nah kommen. Und irgendwann, während wir sie beobachten, legen sie dann auch los mit dem Gesang: es ist wahnsinnig laut! Ich würde jetzt mal auf gegen 90 - 100 db schätzen wenn man grad so neben den Tieren ist. WOW! Irgendwann müssen wir dann gehen, denn der Park schliesst um 4 Uhr nachmittags. Wir hoffen, dass wir die Tiere am nächsten Morgen im grossen Mantadia Park nochmals sehen und gehen zurück ins Hotel. Bei einem Apero- Bierchen auf der Hotelterasse, welche direkt am Parkrand liegt, hören wir die Tiere dann nochmals. Es sind verschiedene Familien, die miteinander kommunizieren. Am nächsten Morgen müssen wir früh los, der grosse Park liegt 20 km weg vom Hotel und zwar 20 km Staubpiste. Nach einer Fahrt von etwas mehr als einer Stunde erreichen wir den Park und gehen auf Wanderschaft. Wir hoffen, den Indri Indri, sowie den ebenfalls seltenen Diademsifaka zu sehen und auch alle anderen Tierchen und Lemuren, die hier beheimatet sind.


Mit dem Guide, den wir dabeihaben sind wir allerdings nicht ganz so glücklich. Er hechtet durch den Wald, erklärt und sagt kein Wort und wir hechten hinterher. Immer wieder lässt er uns stehen und sagt "wait a minute, I'm coming back" und geht irgendwohin um die Lemuren zu suchen. Wir finden dies auf die Dauer sehr lästig und mühsam, zumal diese Minute eher 10 oder 15 sind und es da wo wir "zurückgelassen" werden jeweils nichts zu entdecken gibt. Irgendwann kommt der Guide dann wieder zurück sagt "come here" und wir hechten wieder hinterher, nur um Minuten später wieder den gleichen Weg zurückzugehen. Ich war kurz zuvor ihm zu sagen, dass wir auf den Weg zurückmöchten und einfach diesem entlanggehen, als wir dann doch auch mal Glück haben und zwei Diademsifakas sehen. Leider sind sie hoch oben im Baum und machen auch keine Anstalten sich irgendwohin zu bewegen. Wir warten ca. 15 Minuten, doch die Tiere sind gemütlich im Baum am Fressen.Wir gehen also weiter, resp. irren im Zickzack Kurs durch den Wald, bis die Zeit vorbei ist und wir zurück zum Auto müssen. Glücklicherweise sehen wir kurz vor dem Ausgang noch einen kleinen Igeltenrek, der uns immer wieder entflieht und nicht richtig posieren will. Dieser ist die kleinste Art der 3 Arten von Igeltenreks hier auf Madagaskar... Unter dem Strich war dieser Parkbesuch für uns leider doch sehr enttäuschend. Klar hat man keine Garantie etwas zu sehen, aber die Art und Weise, wie der Guide hier vorgegangen ist hat uns doch sehr irritiert.


Wir fahren die Holperpiste wieder zurück zum Hotel, essen spät zu Mittag und gehen dann noch etwas spazieren. Wir laufen ca. eine halbe Stunde bis ins Dorf Andasibe. Es ist superspannend, durch dieses Dorf zu laufen und dem Leben hier zuzuschauen! Überall Menschen, die etwas zu verkaufen versuchen, überall Menschen, die einfach dasitzen und überall Kinder, die irgendetwas spielen. Da ist ein Junge, der eine leere Sardinendose an einer Schnur hinter sich herzieht, zwei Kinder spielen mit einem Reifen, der mit einer PET Flasche angetrieben wird, ein Junge zieht ein Auto hinter sich her, das aus einer auf ein Brett befestigter Küchenreibe besteht und woanders sind Kinder, die aus Kanister Schlitten gebaut haben und damit den Hang herabrutschen... Unglaublich, welche Kreativität die Not hier hervorbringt.
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