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Die subantarktischen Inseln

Veröffentlicht: 27.02.2023

Nach dem Verlassen des Antarktischen Kontinents ging es nun nordwärts mit ein paar Haken nach links und rechts. (Fast) auf dem Weg lagen die Balleny Islands, Macquarie Island, Campbell Island, Auckland Islands sowie die Snares Islands - je nach Wetterlage könnte man hier noch einmal etwas unternehmen, denn die 9 verbliebenen Tage sollten wir selbst mit unserer lahmen Kutsche (20km/h Standardgeschwindigkeit) nicht vollständig brauchen (es sind etwa 25 Breitengrade bis Neuseeland, mal 111km ergibt etwa 2800km - bei 500km/Tag könnten wir also in 6 Tagen dort sein).

Bis zu den Balleny-Islands brauchten wir - mit teils kräftiger Windunterstützung (65kn=120km/h wurden einmal angegeben) - nur 1,5 Tage, aber die See war hier immer noch wellig und die Decks verschneit - wir wurden aus Sicherheitsgründen im Inneren des Schiffs festgehalten. Die Sicht war auch schlecht, und so gab es hier nur wenige grau-in-grau-Fotos.

Zwei weitere See-Fahr-Tage vergingen weitgehend ereignislos, lediglich die Temperaturen kletterten von leicht unter Null um etwa 10° nach oben. Dann war Macquarie Island erreicht. Die Insel gehört zu Australien, und derzeit gibt es - außer für wissenschaftliches Personal - keinerlei Betretungsgenehmigungen. Aber immerhin durften wir mit den Zodiaks an 2 Strandabschnitten entlang fahren ... Macquarie Island ist Heimat von 3 verschiedenen Pinguinarten, wovon Königspinguine und Goldschopfpinguine jeweils in Kolonien mit 6stelliger Individuenzahl auftreten. Auch verschiedene Seelöwen- und Robbenarten gibt es hier, vor allem die ziemlich gewaltigen See-Elefanten. Alle diese Tiere sahen wir, wobei uns insbesondere die neugierigen Königspinguine immer wieder umkreisten und fast gegen die Kameras schwammen und sprangen. Natürlich wären wir gerne durch die Kolonie gelaufen, aber auch so bekamen wir einen guten Eindruck von diesen Tieren, und vor dem Hintergrund, dass es zwischenzeitlich eigentlich hieß, dass wir hier garnicht her dürften, hatten wir doch mal wieder einen super Tag. Man traut es sich auch fast gar nicht zu sagen - aber wieder einmal war auch das Wetter - trotz des vor allem vormittags vorhandenen Nebels - mit uns, denn an einem Durchschnittstag kann man wohl auch hier keine Zodiaks aussetzen.

Zwei Nächte und den dazwischenliegenden Tag brauchte man nun von "Macca" nach Campbell Island. Wir näherten uns dem Ende der Reise - Campbell Island gehört bereits zu Neuseeland. Für diese Insel hatten wir - auch auf den letzten Drücker, 2 Tage vor der Ankunft dort - sogar eine Betretungsgenehmigung erhalten, so dass wir hier eine Zodiak-Cruise und eine Anlandung (auch mit den Zodiaks) mit 6-km-Wanderung machen durften. Das Highlight dieser Insel sind die hier nistenden Albatrosse, für uns aber war die unerwartete Entdeckung einiger Kronenpinguine noch spannender. Aber auch Albatrosse haben wir genug gesehen, vor allem in der Luft. Während unserer Wanderung zur Brutkolonie hingegen war es neblig, regnerisch und windig - wir sahen nur 5 Albatrosse in fotografierbarer Entfernung. Immerhin - einer erhob sich mal kurz und ließ uns einen Blick auf sein Küken erhaschen.

Bis Bluff (= der Endpunkt der Reise in Neuseeland) waren es nun nur noch so +/- 600km, wofür man etwa 30h Fahrzeit bräuchte. Wir hatten aber noch 60h übrig, und so wurde auch noch eine Zodiak-Ausfahrt an den Auckland Islands angesetzt. Wieder war das Wetter insoweit mit uns, dass der Seegang erträglich und die Sicht gut genug waren. Mit der Entdeckung von ein paar Gelbaugenpinguinen wurde die Anzahl der gesehenen Pinguinarten auf unserer Reise auf 10 aufgestockt (von 18 Arten, die es überhaupt weltweit gibt!). Ansonsten war an einem Strand eine Gruppe Seelöwen sehr aktiv - einige Männchen waren schwer damit beschäftigt, Konkurrenten fern- und Weibchen da-zuhalten, dazwischen gab es dann noch ein paar Babies und Jugendliche. Unser Schlauchboot wird einmal bis auf den Sand gespült (und braucht dann ein paar Momente, um wieder loszukommen) - insbesondere die vordere Reihe (inklusive unserem weiblichen M) war dabei vom Oberbullen nur noch so 2-3m entfernt. Naja, der hatte ja glücklicherweise Anderes zu tun...

Auch an der letzten Inselgruppe der subantarktischen Inseln - den Snares Islands - hätten wir noch eine Zodiak-Ausfahrt machen dürfen, aber hier spielten dann Wind und Wellen doch nicht gut genug mit. So sahen wir die 11.Pinguinart - den (besonders innovativ benannten) Snaresinselpinguin - nur sehr aus der Ferne auf einigen Steinen - wir zählen ihn mal nicht mit. Zu unserer Unterhaltung flogen dafür besonders viele Albatrosse hier rum, denen schauten wir eine Weile zu, bevor sich das Schiff so in Bewegung setzte, dass wir zur passenden Uhrzeit in Bluff einlaufen würden. Den Schlusspunkt hinter unsere Reise setzte dann noch eine Gruppe Orcas, allerdings auch nicht wirklich gut zu sehen.

In Bluff wurde schließlich das Kapitel Antarktis zugeschlagen ... aber dafür gleich im Anschluss das Kapitel Neuseeland angefangen.

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