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Ankunft in Neuseeland und 1.Station: Tongariro National Park

Veröffentlicht: 01.03.2023

Nach 5 ereignisreichen und total eindrucksvollen Wochen auf dem Schiff sollten wir mit der Ankunft in Bluff wieder dauerhaft festen Boden unter die Füße bekommen (was dann auch mal nicht ganz unangenehm war…). 

Schon auf den Schiff hatten wir allerdings von einem der Guides (einem Neuseeländer) erfahren, dass die Nordinsel schwer von einem Zyklon getroffen wurde. Wir wussten also schon, dass unsere erst Aufgabe nach der Ausschiffung sein würde, herauszufinden, wo man überhaupt hin kann und was man dort dann machen kann. Dies stellte sich allerdings als komplizierter als erwartet heraus…

Aber der Reihe nach: Nach der Ankunft in Bluff wurden wir mit dem Bus in unser Hotel in Invercargill gebracht und begannen mit den notwendigen Recherchen. Herauszufinden war allerdings wenig, da offensichtlich noch nicht sonderlich viel Übersicht über Schäden und dergleichen herrschte, es war sogar der nationale Notstand ausgerufen worden. Da wir immerhin lasen, dass auch die Touristeninformationen - in Neuseeland die wichtigste (und oft auch einzige) Informationsquellen für alle touristischen Belange - für die komplette Woche geschlossen sein sollten, blieb uns nichts Anderes, als Entscheidungen im Blindflug zu treffen. 

Am liebsten wären wir gleich auf der Südinsel geblieben, aber unseren Mietwagen mussten wir in Auckland in Empfang nehmen, so dass klar war, dass wir zunächst wie geplant auf die Nordinsel fliegen müssen. Mit dem Auto wollten wir dann aber entgegen der eigentlichen Pläne umgehend wieder auf die Südinsel zurück, weshalb wir die beiden bereits vorgebuchten Unterkünfte storniert haben. Als nächstes wollten wir uns um eine Fährüberfahrt zu kümmern ... und schon stießen wir auf das nächste Problem, denn die Fähre war - auch eine Folge des Zyklons - einige Tage ausgefallen und nun über Wochen ausgebucht. Wir hatten noch Glück im Unglück und ergatterten einen Restplatz ,schon‘ in 10 Tagen.

Wir sind dann am nächsten Tag erst einmal nach Auckland geflogen, haben den Mietwagen übernommen und sind von dort Richtung Süden gefahren, um südlich des Tongariro NP mal zu schauen, wie die Lage so ist und was wir mit unseren verbleibenden 9 Tagen bis zur Fährfahrt so anstellen können. Da der Nationalpark vom Sturm wohl nahezu verschont geblieben war, beschlossen wir, zumindest den Teil des ursprünglichen Planes jetzt doch zu verfolgen und buchten uns für 4 Nächte direkt am Park ein.

Hier - im Tongariro NP - wollten wir zwei große Wanderungen machen: den Weg zum Kratersee des Mount Ruapehu (hatten wir in den früheren 5 NZ-Urlauben einmal versucht, waren aber gescheitert) und das doch recht bekannte Tongariro Crossing mit Ngauruhoe-Sidetripp (unser männliches M war noch nie auf Mt.Doom). Da wir uns auf dem Schiff aber 5 Wochen fast gar nicht bewegen konnten, beschlossen wir, am ersten Tag mit ein paar kürzeren Wanderungen zu üben. Ein 5 km Spaziergang zu einem hübschen Wasserfall am Morgen und eine 10 km Wanderung zu einem weiteren Wasserfall an Nachmittag. Die Nachmittagsveranstaltung verlief dann aber mal wieder so total typisch für uns: Am hintersten Punkt der Wanderung gab es einen Abzweig zu zwei Seen, die wir von Rundflügen aus früheren Urlauben kannten, und die uns immer gut gefallen hatten. Also beschlossen wir, den "kleinen" Umweg noch mitzunehmen. Die Ausblicke waren super, sodass sich die Strapazen durchaus gelohnt haben, aber am Ende hatten wir nun ca. 20 km und 5 Stunden Laufzeit im hochgebirgigen Terrain in den Knochen, was sich besonders gut macht, wenn man am nächsten Tag eine sehr lange und anspruchsvolle Wanderung vor sich hat…

Unter leichten Nachwirkungen des Vortags machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum Ruapehu. Dort ging es mit der ersten Gondel (leider erst um 10 Uhr) nach oben zum Startpunkt. Einen ausgeschilderten Weg zum Kratersee gibt es nicht, aber wir hatten eine Beschreibung aus dem Internet, die uns zunächst (die erste Stunde) noch auf einem recht gut begehbaren - weil Teil einer anderen Wanderung - Weg nach oben führte. Was dann folgte war ein 2 stündiges übles Freihandgekraxel - gefühlt senkrecht nach oben, über Geröllfelder oder sonstigen lockeren Untergrund, der einen oft auch unfreiwillig eher nach unten als nach oben beförderte. Vermeintlich oben angekommen, mussten wir feststellen, dass dort kein Kratersee war. Allerdings sahen wir drei Gipfel weiter Leute an einem Hang sitzen. Der Weg dorthin war zwar auch anstrengend, aber doch gut zu laufen, sodass wir nach einer weiteren Stunde tatsächlich den Kratersee erreichten. Wow! Was für ein Anblick! Wir hielten uns dort eine Weile auf und konnten uns nur schlecht losreißen, aber der Rückweg versprach lang zu werden, da wir damit rechnen mussten, die letzte Gondel (um 16 Uhr) nach unten zu verpassen und somit den Weg so um die 1,5 Stunden zu verlängern. Auch wenn es bergab ebenfalls einige sehr schwierige Passagen gab, hatten wir offensichtlich eine günstigere Route als bergauf gewählt, und sind tatsächlich um 15.40 Uhr total platt, aber rechtzeitig, an der Gondel angekommen.

Nach diesen Strapazen fuhren wir dann einen Tag mit den Auto durch die Gegend. Zunächst nach Taupo (nördlich gelegen), wo wir vom gleichnamigen Lake aus mit einem Wasserflugzeug einen Rundflug über den Tongariro NP machten. Danach auf der anderen Seite des Vulkanmassivs über die sogenannte "Desert Road" zurück nach Süden, dann nach Westen und ein Stückchen wieder nach Norden zur Unterkunft.

Und dann war es soweit: DAS Ziel des Urlaubs stand an: Das Tongariro Crossing mit einem Sidetrip auf den berühmten Mt. Doom, der eigentlich den schönen Namen Mount Ngauruhoe (gesprochen: Nä-re-hau-i) trägt. Wir fuhren also um 6 Uhr morgens mit dem Auto zum Parkplatz am Ende der Wanderung, nahmen von dort den vorgebuchten Shuttle zum Startpunkt und machten uns um 7.15 Uhr auf die (19,4 + x, für uns: x=4) km. Der Weg verlief auf den ersten Kilometern leicht anders als früher, ansonsten war aber alles beim Alten (bis auf zusätzliche Toiletten): Dementsprechend erreichten wir nach weniger als 2 Stunden den Mangatepopo-Sattel, von dem aus wir uns den (nicht mehr ausgeschilderten) Weg auf den Gipfel des Ngauruhoe suchten. Es war ziemlich anstrengend, lief sich aber größtenteils besser als zwei Tage zuvor auf den Ruapehu. Das letzte Stück auf den Gipfel war dann doch noch Ruapehu-mäßig, aber zum Glück nicht so lang. Vom Sattel aus haben wir so ungefähr 2:15h für den Aufstieg gebraucht. Oben angekommen standen wir direkt auf dem Kraterrand. Wir haben den Krater einmal umrundet und die Ausblicke in alle Richtungen bestaunt. Einfach absolut gigantisch! Da wir nicht in Zeitnot waren, hielten wir uns lange oben auf, es war einfach sooo schön dort! Es folgten der Abstieg (Dauer: 0:25h, man kann "einfach" in der Vulkanasche runtersurfen) und dann natürlich der weitere Weg (kein Problem, nur noch 15 km…), der vor allem am Red Crater, den Emerald Lakes und am Blue Lake weitere tolle Ausblicke bot und doch auch noch ziemlich anstrengend war. Die 9 Abstiegs-km nach dem Blue Lake zogen sich wie üblich wie Kaugummi (kleiner Hinweis für Kenner: Die Ketetahi-Hütte gibt es nicht mehr, wurde wohl beim Aufbruch des neuen Kraters an der Nordflanke in 2012 zerstört) und wir waren heilfroh, als wir gegen 18.50 Uhr (also nach in Summe ca. 11:30h) endlich unser Auto wieder erreicht hatten. 

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