Veröffentlicht: 29.07.2018
Wir sind mit dem Berichten etwas in Rückstand, was zum Einen daran liegt, dass wir am Abend zum einen ziemlich schreib- und auch sonst faul waren. Zum Anderen waren die WLAN-Verbindungen in der en Unterkünften zum Teil so miserabel, dass das Hochlade eines einzigen Bildes zum Teil über 5 Minuten gedauert hat, was so keinen Spass macht. Somit sind diese Berichte als Vergangenheitsbewältigung zu verstehen.
Nachdem sich ja die Begeisterung über das vorhergehende Wegstück etwas in Grenzen gehalten hatte, entschieden wir uns, vom Drauradweg abzuweichen und stattdessen eine etwas anspruchsvollere Route zum Wörthersee zu nehmen.
Da der prognostizierte Sommer nun endlich Tatsache war, sind wir zuerst einmal zur Burg Landskron gleich beim Ossiacher See aufgebrochen. Da die öffentlichen Verbindungen auch in Villach eher dürftig sind, haben wir das auch gleich per Velo absolviert und sind dann zu Fuss auf den Burghügel gestiegen, wo sich eine herrliche Aussicht auf Villach und Umgebung sowie den westlichen Zipfel des Ossiacher Sees bietet.
Einmal zurück in der Stadt haben wir uns Gepäck aufgeladen und machten uns auf an den Faaker See, wo wir angesichts des herrlichen Wetters einen Badehalt einlegen wollten. Nun hatte uns niemand mitgeteilt, dass eben dieser See einiges höher liegt als Villach und wir mussten uns das Vergnügen mit einem langen und deftigen Aufstieg mitten in der Mittagshitze verdienen. Die Belohnung war dann ein wunderbarer, türkisblauer See inmitten schönster Natur. Im Strandbad waren wir zwar nicht ganz alleine, was aber der Begeisterung keinen Abbruch tat.
Da wir schon am Millstätter See fanden, es wäre eigentlich schön, eine Unterkunft direkt am See zu haben, hatten für einmal schon im voraus - nicht gerade ein "Schloss am Wörthersee" - dafür aber ein schönes Apartment für zwei Nächte gebucht. Zwar lag das nette Haus nicht direkt am See, wie es bei der Buchungsplattform den Anschein machte :-( aber immerhin hatte es einen Privatstrand, der über 115 steile Treppenstufen zu erreichen ist. Der Vorteil daran, war die fantastische Aussicht. Das "Seehaus Gaby" - eine Hommage an alle Gabys die wir kennen war dann wirklich ein Bijou.
All den Komfort und die herrliche Lage in Reifnitz mussten wir uns auf dem Weg dorthin über eine Alternativroute aber hart verdienen. Es gab viele Ups und Downs, gefühlt - wohl vor allem wegen der Sommerhitze - mehr Ups, was aber von der Topografie her eigentlich gar nicht möglich ist. Die Landschaft - schlicht wunderbar. Kurz vor dem Ziel kamen wir noch an den Keutschacher See, ebenfalls ein Juwel aber dem Plan gleich in drei Seen am selben Tag zu baden standen ein FKK-Zeltplatz sowie viele Privatgrundstücke im Wege.
Am Folgetag besuchten wir dann eine Hauptattraktion der Gegend, den Pyramidenkogel. Das ist ein ca. 100 Meter hoher Sendeturm, der vor einigen Jahren komplett neu und architektonisch sehr spannend gestaltet wurde und jetzt bis auf ca. 80 Meter Höhe drei Aussichtsplattformen für Besucher bietet. Der Rundblick ist einmalig. Von dort kehren wir zu Fuss nach Reifnitz durch den kühlen Wald zurück. Am Nachmittag besuchten wir mit dem Bus Klagenfurt und wunderten und einmal mehr über das dünne ÖV-Angebot aber in dieser Beziehung sind wir halt mehr als verwöhnt. Tatsächlich fahren in die Stadt, die doch 100'000 Einwohner hat, gerade mal fünf Busse im Tag. Die Landeshauptstadt Kärntens hat eine sehr schöne Innenstadt mit grosszügigen Plätzen und vielen sehenswerten Gebäuden und versprüht schon einen sehr südlichen Charme und eine extrem entspannte Atmosphäre. Danach ging es noch ins "Minimundus", ein Pendant zum Swiss Miniature in Melide, einfach mit berühmten Gebäuden aus der ganzen Welt - mit Schwerpunkt Österreich.
Und da wir danach das riesige Glück hatten, mit einem Sprint über 300m gerade noch einen der besagten fünf Busse zu erwischen, waren wir auch in vernünftiger Zeit für einen ausgedehnten Abendschwumm im Wörthersee wieder zurück. Das Abendessen im Hotel-Restaurant Rosmann mit entsprechender Weinemfpehlung vom sehr freundlichen Wirt war dann noch ein kulinarisches Highlight der bisherigen Reise.
An dieser Stelle auch mal noch ein genereller Kommentar zum Ferienland Österreich: landschaftlich wunderschön, sehr gute Infrastruktur wie bspw. die sehr guten Radewege, viele Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Dann natürlich eine bestechende Gastronomie mit vielen lokalen Spezialitäten und Topweinen. Dann auch ein top Preis-Leistungsverhältnis. Was es aber wirklich ausmacht, ist die Freundlichkeit der Leute. Zum einen sind sie irgendwie total locker und unkompliziert drauf auf der anderen Seite aber sehr professionell und kompetent. Zweimal als wir mit dem Velo angehalten hatten um uns zu orientieren, kam sofort jemand auf uns zu und bot uns Hilfe an. Radelt man durch ein Dorf oder einen Hof, kommt ein freundliches Hallo oder Servus und auch die entgegenkommenden Velofahren grüssen freundlich. Falls also jemand mit dem Gedanken spielt nach Österreich in die Ferien zu fahren: da gibts nicht viele Argumente dagegen...