Lücke im Lebenslauf? Ja, ist geil!
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Woche 3 Litauens wilder Osten (Litauen, Lettland)

Veröffentlicht: 30.08.2019


Die Burg von Trakai ist wirklich ein Hingucker. Auch wenn wir normalerweise nicht gerade die Schlößer-, Burgen- oder Museumsfans sind, diese Burg ist schon sehr anschaulich restauriert worden und kann dadurch dem Busucher schon eindrucksvoll vermitteln wie es sich wohl früher alles abgespielt haben muss. 




Nach der Besichtigungstour ging es weiter Richtung Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Auch hier sind wir, wie schon öfters, auf einen stadtnahen Campingplatz gefahren. Ich sage nur mach dich frisch und wasch den Fisch! 

Hier auf dem Campingplatz lernten wir noch ein älteres Paar aus Plön kennen, die wir während der nächsten Tage noch deutlich öfter treffen sollten...

Gegen Mittag sind wir dann mit dem Linienbus in die Innenstadt gefahren, wo wir uns hauptsächlich die Altstadt und das Künstlerviertel angeschaut haben. 

Sehenswert ist definitiv das Künstlerviertel namens Uzupis. Früher lebten Hauptsächlich Juden dort. Nach dem Holocaust stand es weitestgehend leer und verkam. Zunächst belebten viele Obdachlose den Stadtteil wieder, bis das Viertel in den 90ern mehr und mehr von Künstlern besiedelt wurde. 

Sehr genial: 1997 wurde dort eine "Freie Republik" mit Verfassung, einem eigenem Presidenten und Ausweisen ausgerufen. Anerkannt wurde diese jedoch nie. 




Jedes Jahr zum Geburtstag von Uzupis werden Grenzkontrollen eingerichtet und die Bedingung für das Reinkommen ist ein Lächeln. Manchmal fließt am Geburtstag Bier statt Wasser durch die Wasserhähne des Stadtteils (Kerrin möchte jetzt bis zum 01.April hier bleiben) . Die 41 Artikel sind auf Tafeln in verschiedenen Sprachen an die Wand geschrieben. 



Wie das Schicksal es so wollte kamen wir auf dem Rückweg von der Altstadt zur Bushaltestelle an einem kleinen, sehr feinem, alternativen Stadtfest mit live Rockbands vorbei. Dieses fand im Museumsbahnhof von Vilnius statt. Links und rechts standen Loks und Waggons in allen Größen und aus allen Epochen herum (hier wollte dann Olli gerne bleiben). 




Was die Bands angeht, ist der Olli überzeugt davon, dass eine Band die Kassierer als Vorbild hatte. Nur halt auf Litauisch singt. ;-) 

Nach dem Trubel in der Stadt sehnen wir uns wieder nach etwas chilligem und fuhren in den nächsten Nationalpark in Litauen. Es war der Aukstaitija Nationalpark, der wieder einmal unzählige naturbelassene Seen für uns bereit hielt. 

Dank unserer App Maps.me fanden wir schon fast routiniert den nächsten Zeltplatz direkt am Almajas-See. Da es Freitagnachmittag war, waren wir natürlich auch nicht allein dort, denn die Litauer lieben es selbst auch, raus in die Natur zu gehen und mit Freunden am See gemeinsam zu essen und ein Lagerfeuer zu machen. Aber immer mit der Deviese, so viel Abstand zu lassen, dass es niemanden stört. 





So sammelten wir, wie schon gelernt, unser Feuerholz im Wald zusammen. Dabei haben wir auch endlich die Blaubeersträucher gefunden, nach denen Kerrin schon länger gesucht hat und so viele Beeren gesammelt, wie wir finden konnten. 



Leider wurde es mit dem Lagerfeuer dann doch nichts mehr. Petrus hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und es ordentlich regnen lassen. Glücklicherweise gab es ein paar Meter weiter eine Holzhütte, in der wir es uns am Abend gemütlich machen konnten. 

Den nächsten Tag nutzten wir für eine 15km lange Wanderung. Das Wetter war wieder bestens und wir hatten Bock uns zu bewegen. Während unserer Wanderung staunten wir nicht schlecht, als wir das Plöner Paar wieder trafen. Ein Stückchen sind wir dann zusammen gewandert bis sich unsere Wege an einer Gabelung wieder trennten.

Am Abend gab es dann auch das gemütliche Lagerfeuer am See. Aller beste Sahne!!


Am Sonntag sind wir dann auch schon wieder weiter gedüst und haben Litauen hinter uns gelassen. In einem Reiseführer haben wir dann ein familienbetriebenes Hotel in Kokneses mit Campingmöglichkeit auf der Wiese ca. 1 Stunde vor Riga gefunden und direkt angesteuert. Kokneses liegt in Lettland. Eigentlich wollten wir dort nur eine Nacht verbringen und am Montag Nachmittag nach Riga fahren, um den gesamten Dienstag die Hauptstadt von Lettland zu erkunden. Doch als wir bei dem kleinen Hotel ankamen, waren wir sehr erstaunt wie unglaublich schön die Familie das Hotel und den Campingbereich hergerichtet hatten und entschieden uns noch eine weitere Nacht zu bleiben. Wir waren anfangs sogar die einzigen Gäste dort, bevor noch 3 andere Menschen eintrafen. Witzigerweise kam am frühen Abend das Pärchen aus Plön auch auf den Platz gefahren. Es wurde viel gequatscht und wir lernten einander etwas besser kennen. Auch der andere Gast, Sven, war ein Deutscher und wir unterhielten uns ausgiebig mit ihm, was sehr viel Spaß machte. 



Nach einem romantischen Essen zu zweit auf der Terasse, das aus Zutaten aus dem eigene Garten bestand und eines der leckersten Gerichte unser bisherigen Reise war, sind wir noch kurz mit einem Bierchen an den nahegelegenen Fluß gegangen. Dort konnte man eine wunderschöne alte Burgruine betrachten, die von allen Seiten beleuchtet wurde. 


Das ist eine Zucchini aus deren Gewächshaus :-o






Die dazugewonnene Zeit in Kokneses nutzten wir mit einer ausgiebigen SUP Tour auf dem Fluss. Bewaffnet mit der Luftpumpe (ein SUP ist leider nicht mehr ganz dicht, trotz des Versuchs es mit dem guten Gummistiefelkleber zu flicken !!!) machten wir uns auf den Weg zur Burgruine. Hat Spaß gemacht. 

Nachdem wir Litauen von Süd nach Nord durchquert haben können wir ein erstes Fazit ziehen. Litauen ist unfassbar grün. Wald soweit das Auge reicht und da es meißt Kiefernwälder sind riechen sie auch unglaublich schön. Die Litauer, die wir getroffen haben sind sehr freundlich aber kommen selten auf einen zu. War das Eis erst einmal gebrochen hatten wir sehr viel Spaß mit ihnen. 

Die Preise im Supermarkt sind im Verhältnis aus unserer Sicht recht hoch. Scheibenkäse ist nicht unter 2.40 Euro zu kriegen und eine Avocado kostet ca. 2 Euro. Ein Liter Diesel kostet hier auch 1.19 Euro zur Zeit. Bleibt nur zu hoffen, daß die Litauer bei den Dienstleistungen etwas sparen können. 

Geschmäcker sind ja Gott sei Dank sehr verschieden aber aus unserer Sicht ist alles in Litauen viel zu süß. Angefangen mit der Milch, über das Schwarzbrot (das zusätzlich auch noch nach Kümmel schmeckt), die schlichte Tomatensoße, die wie Ketchup schmeckt bis hin zum Müsli ist alles zuckersüß. 

Alles in allem ein wunderschönes Land, das wir bei Gelegenheit noch einmal besuchen, wenn wir mal Zeit für uns brauchen, da man hier super Entschleunigen kann. 

 



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