Veröffentlicht: 24.11.2017
Am Donnerstagmorgen ging es dann früh los. Zu acht Uhr hatten wir uns einen Jucy Mietwagen am Flughafen bestellt. Wir beide freuten uns auf einen tollen Trip und hoffentlich auf einen Erfolg in Queenstown was unseren Campervan betrifft. Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir wieder in kurzer Hose und T-Shirt.
Für uns beide kam eine neue Erfahrung auf uns zu. Einmal den ersten eigenen gemieteten Wagen zu haben und zweitens das erste Mal auf neuseeländischen Straßen auf der linken Seite zu fahren. Deshalb waren wir beide auch leicht aufgeregt aber voller Vorfreude.
Bei der Abholung des Mietwagens klappte alles super. Auf Grund einer etwas längeren Wartezeit und dem Fakt, dass unser gebuchter Mietwagen nicht verfügbar war, kamen wir in den Genuss eines Upgrades und bekamen letztendlich einen Fiat Pinto anstatt eine 20 Jahre alte Schrottkarre;). Mit dem Fiat und all unserem Gepäck (wir hatten im Hostel ausgecheckt) ging es dann auf eine sechsstündige Autofahrt, vorbei an einigen genialen Spots. Unsere Route führte am Anfang über den State Highway 1, ca. eine Stunde die Küste runter bis wir dann ins Landesinnere fuhren, wo auch die Natur und Umgebung endlich spannender wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns bereits lange an das Autofahren auf der linken Spur gewöhnt und waren beide sehr entspannt geworden. Wir gewöhnten uns beide schnell an den Linksverkehr und wunderten uns, dass es sich schon nach einer halben Stunde fast wie normal anfühlte.
Unsere Scenic Route führte uns vorbei am Lake Tekapo. Dort legten wir unseren ersten großen Stopp ein und genossen die Sicht und das geniale Panorama auf Berg- und Naturwelt. Weiter ging es über den Lake Pukaki mit einer wunderbaren Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel des höchsten Berges Neuseelands, dem Mount Cook, mit einer Höhe von 3724m. Der State Highway 8 brachte uns dann weiter durch die genialen Berge und die geniale Natur des Mackenzie District, wo auch der schon genannte Mount Cook zu gehört. Auf dem Weg führte die Straße zum Teil stark auf und ab und wäre in Deutschland maximal als Landstraße eingeordnet worden. In Neuseeland war es aber ein State Highway (die größte Straßenform die es gibt hier). Doch durch die in Neuseeland geltende Höchstgeschwindigkeit von 100km/h ist dies nicht weiter schlimm. Um 5 erreichten wir dann endlich nach 7 ½ Stunden Fahrt (Pause mit eingerechnet) die wunderbar gelegene kleine aber rummelige Stadt Queenstown.
In Queenstown wurde als erstes der Van besichtigt und Probe gefahren. Nach erster Inspektion und Probefahrt waren wir beide noch nicht ganz überzeugt und wollten gerne noch etwas mehr Zeit haben und nicht am nächsten Morgen gegen acht Uhr wieder fahren müssen. Somit verlängerten wir den Mietwagen um einen Tag und auch das Hostel wurde nochmal gebucht. Abends genossen wir dann den besten Burger der Welt beim in Neuseeland weltbekannten Fergburger.
Die erste Nacht im Hostel war dann auch absolut in Ordnung und so machten wir uns am zweiten Tag auf nochmal den Van zu inspizieren. Morgens gab es noch einen Werkstatt Check. Diese Zeit nutzen wir um uns das alte Goldgräber Dörfchen Arrowtown anzusehen.
Nachmittags waren wir dann soweit den Van zu kaufen. Nach ein paar Verhandlungen wurde der Van dann für 4000NZD (umgerechnet ca. 2300€) am Ende gekauft. Uns beiden war aber klar, dass wir bei dem Van in geraumer Zeit ein paar Reparaturen vornehmen müssten, was aber erstmal Zeit hatte und bereits bei unseren Preisverhandlungen berücksichtig war. Noch am gleichen Tag meldeten wir den Van auf unseren Namen um und die Schlüssel wanderten vom Verkäufer in unsere Hand. Wir waren damit Inhaber unseres ersten eigenen Autos, einem 1999er Mitsubishi L300 in Weinrot. Ein komisches Gefühl. Sein erstes eigenes Auto auf der anderen Seite der Welt zu haben. Naja ein weiterer Traum war damit wahr geworden. Abends war dann noch etwas Zeit geblieben durch die Stadt zu laufen doch zum Abendessen waren wir bei meiner ehemaligen Gastfamilie, vom Schüleraustausch von vor 2 ½ Jahren, eingeladen. Diese waren alle zufälliger Weise ebenfalls in Queenstown, da am nächsten Tag der Queenstown Marathon stattfand. Wir verbrachten einen tollen Abend, doch gingen rechtzeitig ins Bett, da wir am nächsten Tag früh starten mussten.
Nach dem frühen Start in den dritten Tag in Queenstown stand dann die sechs Stündige Tour zurück nach Christchurch auf dem Programm. Dort musste der Mietwagen um halb 6 wieder zurückgegeben werden. Die sechsstündige Fahrt stellte sich doch als sehr anstrengend heraus, da wir beide getrennte Wagen fahren mussten und nicht wirklich Zeit für viele Stopps hatten. Auf jeden Fall erreichten wir nach einer zum Teil nervenaufreibenden Fahrt, dank fast leeren Tanks und ganz leeren Mägen, pünktlich um halb sechs die Mietwagenstation in Christchurch. Nach dem der Mietwagen abgegeben war wurden noch ein paar Einkäufe erledigt und danach fielen wir beide ins Bett. Eine lange Reise mit vielen, verschiedenen neuen Erfahrung war vorbei, doch wir waren beide begeistert von unserem Roadtrip. Eine Empfehlung für jeden der nach Neuseeland kommt.
Wie es dann in Christchurch weiter geht und was für verrückte Erfahrungen mit unserem neuen erworbenen Gruppenmitglied bereits in den ersten Tagen machen (und ja es waren einige gewollte aber naja auch ungewollte Erfahrungen dabei) durften/ mussten, kommt im nächsten Beitrag.
Kleiner Vorgeschmack: Bereits danach wartet schon der nächste Roadtrip auf uns/ euch. Es geht von Christchurch weiter in den Süden nach Dunedin. Doch mehr später.
Bis dahin
Euer Luca