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Tag 6. Tórshavn - Seyðisfjörður

Veröffentlicht: 27.07.2017

Heute geht der Erste Teil meiner Nordatlantik-Reise zu Ende und ein neuer spannender Teil beginnt. Die MS Norröna holt Suzi und mich um 18:00 Uhr am Anleger Tórshavn ab und bringt uns über Nacht nach Seyðisfjörður auf Island. 

Der Tag beginnt so, wie es sich viele für die Färöer vorstellen. Tiefe Wolken, Nieselregen, 11 Grad.

Jule und Reinhard haben sich um eine geführte Tour durch Tórshavn gekümmert. Diese wird für Gruppen ab vier Personen angeboten.

Wenn wir für vier Personen bezahlen gehen auch drei, na bitte.

Der Start ist für 12:00 Uhr eingetaktet , Treffen eine Viertelstunde vorher am Touristenbüro in der City.

Ich habe also genug Zeit ausgiebig zu Frühstücken und zu packen. Diesmal mache ich es schlauer. Auf ein Schließfach werde ich verzichten. Meinen Rucksack packe ich vorher mit allem was ich auf der Fähre brauche. Die Wanderhose ziehe ich unter die Motorradhose, meine Stiefel schnalle ich mit auf den Gepäckträger. Pullover ziehe ich gleich an, dann bekomme ich auch den gefüllten Rucksack in die Gepäckrolle. Auch die Flasche Whiskey bekomme ich in einem der Koffer unter. Ist ja auch klar, die Wanderschuhe habe ich ja an.

Das Problem wird mich morgen wieder einholen, aber das ist ja eben erst morgen.


Aus dem üppigen Zeitpolster ist dann aber doch wieder eine knappe Angelegenheit geworden. Um 11:00 Uhr bin ich am Hotel gestartet. So groß ist die Stadt ja nicht, werde das Touristenbüro schon finden. Vorher noch schnell zu Intersport. Aus meiner Erfahrung von gestern, habe ich entnommen das ich einen Wanderstock brauche. Hikingstick, heißt das heute. Klingt auch cooler und nicht so als wäre es für alte Männer.

Außerdem hat ein lieber Kollegen aus unserem Motorradforum, den Wunsch geäußert eine Pudelmütze des erfolgreichsten Fußballclubs der Inseln, sein eigen zu nennen. Ich habe zwar, mit Fußball soviel am Hut wie eine Kuh mit Eier legen, aber mich schlau gemacht. Wenn ich richtig recherchieret habe ist das der Club "Víkingur Gøta"

In Hamburg ist das einfach. Da geht man in 'nen HSV oder St.Pauli Fan-Shop und man bekommt was der Fan so braucht.

Ich habe im genannten Geschäft nachgefragt, gibt es nicht. Hier geht also noch was in Sachen Merchandising. Übrigens Hikingsticks hatten sie auch nicht.

Nun aber los zum Touristenbüro. Eine Runde durch die City, eine zweite, nichts gefunden. Schnell zurück zu Hafen, hier ist ein Tourist-Centre. Die werden ja wissen wo noch weitere Büros sind. Wusste die Dame hinter dem Schalter auch und gab bereitwillig Auskunft. "You drive left, than right……", es folgten unaussprechliche Straßennamen…., do you understand ? Klar, ich nickte zustimmend, bedankte mich höflich und verlies das Gebäude. Jetzt wurde es knapp, zwanzig vor zwölf. Also noch mal eine Runde durch die City. Aller guten Dinge sind drei. Und richtig, ich entdecke einen Wegweiser an dem ich schon zwei Mal vorbeigekommen war. Am Besten das Motorrad jetzt parken und die letzten Meter zu Fuß weiter. Aber wohin mit Suzi, Parkplätze gab es, Höchstparkdauer 30 Minuten. Gleich zehn vor zwölf, also rein in die, nach Fußgängerzone aussehende Gasse. Suzi zwischen einer Laterne und einem Blumenkübel abgestellt und gerade noch rechtzeitig bei Jule und Reinhard angekommen.

Mit Óluva, unserer sympathischen Fremdenführerin, ging es nun zu Fuß durch die Hauptstadt der Färöer. Vorbei am Parlamentsgebäude, der Kathedrale, durch den alten Stadtkern, hinunter zum Hafen und auf anderen Wegen wieder zurück.












Óluva erzählt dabei, in einem gut verständlichen Englisch, allerlei wissenswertes über die Stadt, die Färöer im allgemeinen und den, am kommenden Wochenende anstehenden Nationalfeiertagen. Sie spricht auch ganz passabel Deutsch. Ihr Ziel, sie möchte die Stadtführungen im nächsten Jahr auch auf Deutsch anbieten. Nach gut zwei Stunden waren wir wieder zurück. Wir bedankten und verabschiedeten uns von Óluva. Auch unsere Wege trennten sich hier. Reinhard bleibt noch einen weiteren Tag auf den Färöern. Jule musste noch zurück zu ihrer Unterkunft um Fahrrad und Gepäck zu holen und ich fuhr schon mal zum Check In in den Hafen. Während des Rundgangs hatte es nicht geregnet. Dies änderte sich nachdem ich am Anleger angekommen und mein Gepäck ab- und umgepackt hatte. Ich ließ Suzi im feinen Nieselregen stehen und ging hinauf zur Festung. 



Nichts spektakuläres, ein Leuchtturm, zwei Häuschen, ein paar Kanonen. Es war jedoch zu nass zum verweilen darum habe ich einen Teil der Wartezeit im Tourist Centre am Hafen verbracht. Als der Regen nachließ traf Jule, von der Landseite, und etwas später auch die MS Norröna, von der Seeseite ein. 


Nach dem alles wieder auf dem Schiff verzurrt war, trafen wir uns auf Deck 5 im Café mit Bar. Jule hatte gerade eine unschöne Entdeckung gemacht, trotz guter Verpackung hat ihr Tablet Schaden genommen. Display gebrochen und es ließ sich auch zu keinen Reaktionen überreden.

Für sie ist das eine mittelschwere Katastrophe, auch sie schreibt einen Blog über ihre, geplant fünf Monate dauernde Fahrradreise. Texte kann sie zumindest mit dem Handy erfassen und an ihre Helfer daheim senden. Mit den Foto und Videodateien sieht das schon anders aus. Ich hoffe das man ihr auf Island helfen kann.

Ich habe auch für diese Überfahrt ein Abendessen vorgebucht. Wieder ausgesprochen lecker. Eine Schlafkoje ist auch reserviert. Diese werde ich aber nicht nutzen. Ich habe mich entschlossen an Deck zu schlafen. 


Die See ist heute unruhiger, sie wird mich schön in den Schlaf schaukeln.

Antworten (2)

Alex
ich wünsch dir eine gute Überfahrt! Interessante Denkmäler haben die da.

Bernd
Moin. Hallo Micha. Danke für deine tolle Reportage. Ich wünsche dir viel Spaß und viele schöne Erlebnisse und Eindrücke. Das ist bestimmt eine Reise an die du dich lange und gerne zurück erinnern wirst.