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Tag 5. Saksun

Veröffentlicht: 26.07.2017

Heute wollte ich nun endlich mit dem Wandern beginnen. Ich hatte mir dazu im Reiseführer eine Wanderung von dem Ort Saksun, über Haldarsvik und Tjørnuvik ausgesucht. In Saksun gibt es eine versandete Lagune in einem großen Talkessel. Dazu den einen oder anderen Wasserfall, ein Museumsdorf, eine kleine Kirche und einen Rundwanderweg. Dieser sollte es werden. Länge ca. 17 Kilometer, angegebene Wanderzeit 6-7 Stunden.

Noch vor dem Frühstück habe ich begonnen den Blog vom Vortag zu vervollständigen und Bilder zuzuordnen. Dies wurde nur durch die morgendliche Nahrungsaufnahme unterbrochen. Mit einem Becher Kaffee und iPad begab ich mich in den Aufenthaltsbereich des Hotels um, auf einer bequemen Ledercouch, meinen Beitrag zu beenden.

Nach einem weiteren Kaffee und zwei rasend schnell vergangener Stunden, war er nun zum Hochladen vorbereitet. Nun wird es aber Zeit dachte ich gerade, als die Dame von der Rezeption mich ansprach:

"You must leave your room today, You get a new room on the Second Floor" 

Ach ja, da war was. Bei der Buchung im Februar hatte die Mitarbeiterin der Fährlinie dies schon erwähnt, ohne mir hierfür eine Erklärung geben zu können. Das hatte ich verdrängt. 

Auf meine Frage "What is the reason" bekam ich nur ein "We Need it" zurück. Na gut, die werden wissen was sie tun. Also noch schnell auf's Zimmer, alles zusammengerafft und ein Stockwerk tiefer vor die, mir zuvor genannte Zimmernummer, transportiert. 

Wieder zur Rezeption Schlüssel abgeben und mit dem neuen Schlüssel zurück zum Tauschzimmer. Ich mache die Tür auf und war erstaunt, ebenfalls ein Einzelzimmer, gleiche Gebäudeseite nur ein kleines Bisschen größer. Wo steckt den jetzt hier der Sinn ? Habe immer noch keine plausible Erklärung.

Durch diese Aktion hatte ich eine weitere Stunde verloren, jetzt noch schnell den Blog gepostet, Jule und Reinhard mitgeteilt, dass ich heute Abend wohl nicht mit ihnen speisen werde, da ich wahrscheinlich sehr spät erst zurück bin.

Es war schon weit nach Mittag, als ich den Startknopf meiner Suzi drückte. Das wird wohl nichts mit der langen Tour. Auf dem Weg nach Saksun traf ich, bei einem Fotostop, noch eine Familie aus Norddeutschland. Sie sind mit einem, zum Camper umgebauten Toyota Land Cruiser unterwegs. Wir haben uns nett über die Schönheit der Färöer, die Untauglichkeit unserer Navi's, Geländewagen und Campingmöglichkeiten auf den Inseln unterhalten. Schwups, wieder 'ne halbe Stunde weg.

In Havalvik geht es rechts ab durch den Ort an dessen Ende die Straße zu einer Single-Road wird wie es sie in Schottland gibt. Diese, als Buttercup-Route, bezeichnete Straße verläuft parallel zu einem kleinen Wasserlauf mit Namen Dalá. 


Buttercup-Routes sind auf den Färöer landschaftlich besonders schön gelegene Straßen. Man erkennt sie an Hinweisschildern mit einer gelben Blume auf grünem Grund.






Die Fahrbahn ist sehr schmal. Es gibt jedoch immer wieder Ausweichstellen die man auch braucht. Denn selbst mit dem Motorrad kommt man an einem Auto nicht vorbei. Hier ist nichts künstlich begradigt, das graue Asphalt-Band schmiegt sich an die Topologie des Geländes. Es geht rauf und runter, da heißt es besonders aufmerksam zu fahren. Stellenweise ist ein Richtungswechsel erst im letzten Moment zu erkennen.

So geht es für die nächsten zehn Kilometer weiter, bis kurz vor Saksun. Bei einem kleinen See muss man sich für einen der zwei ausgeschilderten Parkplätze entscheiden. Links geht es hinunter zur Lagune, rechts nach oben auf ein Plateau in der Mitte des Tals. 



Ich entschied mich für das Plateau, da die linke Talseite bereits im Schatten lag. Um den Rundweg in Angriff zu nehmen war es inzwischen zu spät. Also bin ich ein wenig planlos umher gelaufen, habe den Schafen beim grasen zugesehen und dem beruhigenden Plätschern des Wasserfalls gelauscht. 




Es wurden dann doch noch fünf Kilometer. Interessant fand ich den Hinweis an einer Infotafel.

"It is not recommended to walk the route in the hunting season from November to December" 

Da wird wohl auf alles geschossen was sich bewegt.

In einem der kleinen Steinhäuser mit Grasdach konnte ich einen Kaffee trinken und auf einer Bank vor dem Haus das noch vorhanden Sonnenlicht genießen.







 Als ich an den Parkplatz zurück kam, sah ich ein Schaf das sich an einem abgestellten Auto rieb. Es ließ sich auch nicht stören. Wahrscheinlich war es total in den Renault verliebt.


Zurück am Hotel war gerade noch Zeit beim danebenliegenden China-Restaurant "Seven" eine Kleinigkeit zu essen.

Es gab Hühnchen Kung-Pao und dazu ein einheimisches Bier. Das hier gebraute Bier schmeckt mir ausgesprochen gut und ist mit 5,8% auch nicht ohne. 

Für den morgigen Tag steht die Weiterreise nach Island auf dem Plan. Die Fähre legt um 18:00 Uhr ab. Den Tagesablauf gestalte ich je nach Wetterlage. Die Vorhersage ist so schlecht nicht. Jule und Reinhard prüfen noch die Möglichkeit einer Stadtführung durch Tórshavn.

Antworten (1)

Alex
Ich komm garnicht über die Gegend wech.... Mann, is dat schön! Und 5.8% sind ja nu auch nich schlecht! ;)