Veröffentlicht: 21.08.2018
Von unserer letzten Station in Botswana, der Stadt Kasane war es dann nur noch eine 10-minütige Taxifahrt bis zur Grenze nach Sambia. Um nach Sambia einzureisen mussten wir uns gemeinsam mit LKW-Fahrern zur 2-minütigen Fährüberfahrt anstellen – Botswana und Sambia sind seit Jahren im Streit, wer denn für den Bau einer grenzüberschreitenden Brücke aufkommen soll. Auf der anderen Seite angekommen mussten wir stolze 50 USD für das Visum hinlegen und wurden dann, wie immer als Mzungu (heißt eigentlich Reisende/r, ist aber zum Synonym für „Weiße“ geworden) von unzähligen Männern und Frauen belagert, die einem Bus-Tickets, Taxifahrten, Essen und Trinken und unzähliges mehr verkaufen wollen. Inmitten des Getümmels entdeckten wir aber eine holländische Familie, die wir schon auf einer Bootsfahrt kennengelernt haben, und versuchten unser Glück und fragten, um eine Mitfahrgelegenheit zu unserer ersten Station, Livingstone (Victoria Falls) mit ihrem Wohnwagen. Zu unserem Glück waren die Eltern der vier-köpfigen Rasselbande sehr froh über unsere Begleitung, da wir während sie unzählige Papiere und auch USD für eine zusätzliche Versicherung für ihren Wohnwagen in Sambia aushändigen mussten, einen Blick auf die Kinder werfen konnten.
Günstig in Livingstone angekommen, wurde uns jedoch schnell klar, dass unser Reisebudget auch hier nicht für die Vielfalt an Aktivitäten, die hier in Kombination mit den Viktoriafällen angeboten werden, reicht. Von Raften, am Rande des Wasserfalles schwimmen, Helikopter-Flügen bis Bungy Jumping von einer 110m hohen Brücke in die Tiefe vor der Kulisse der Viktoriafälle, kann man hier alles erleben. Man sollte jedoch schon einige hundert USD für die Aktivitäten bereit halten.
Wir entschieden uns dann doch zunächst für den im Vergleich relativ unspektakulären Besuch der der Viktoriafälle. Davor nutzten wir zuvor unser Doppel-Visum für Sambia und Simbabwe und machten und zu Fuß auf den Weg nach Victoria Falls, der ersten Stadt nach der Grenze zu Sambia.
Davor bestaunten wir noch mit zitternden Knien die Bungy Jumper...
...als auch die Arbeiter auf der Victoria Falls Bridge, welche die Grenze zwischen den beiden Ländern bildet.
Nach ein wenig Souvenir Shopping, ging es dann zurück nach Sambia in den Park.
Obwohl der Fluss nicht das höchste Wasserniveau aufweist, da wir uns gerade mitten in der Trockenzeit befinden, sind die Wassermengen und die Geräuschkulisse dieses Naturschauspiels wirklich beeindruckend.
Wir bekamen sogar eine gratis Dusche.
Den nächsten Tag nutzten wir dann zum Relaxen am Pool in unserem Hostel und einem Besuch im Livingstone Museum, welches das größte und gleichzeitig älteste Museum in Sambia ist und historische Artefakte der Geografie, Kultur, Flora und Fauna als auch des schottischen Forschers und Missionars David Livingstone ausstellt.
Am nächsten Tag nahmen wir an einer der wohl bisher beeindruckendsten Touren auf unserer Reise teil. Wezi, ein Guide der „Local Cowboy Cycle Tours“ nahm uns mit dem Rad mit auf eine Tour durch die angrenzenden Dörfer in Livingstone und zeigte uns das „echte“ Afrika abseits von den Luxus-Hotels und Lodges, den Aktivitäten rund um die Wasserfälle und den sonstigen touristischen Trubel.
Wir lernten Menschen kennen, die den ganzen Tag in einem Steinbruch händisch Steine für die Zementverarbeitung bearbeiten, Kinder, die keine Schulausbildung genießen können und Frauen, die bis ins hohe Alter in der Sonne schuften.
Trotz der zahlreichen Entbehrungen dieser Menschen wurden wir herzlich empfangen, begrüßt und es wurden uns die Hände geschüttelt.
Der Erlös dieser tollen Arbeit fließt in den Aufbau und Erhalt einer Schule in einem nahegelegenen Dorf. Hier können über 200 SchülerInnen lernen und bekommen seit diesem Jahr zudem eine warme Mahlzeit am Tag.
Am Ende der Tour besuchten wir noch einen lokalen Markt, mit einigen einheimischen Delikatessen :D
Wir sind sehr froh über all diese Eindrücke und dachten in den Stunden und Tagen danach noch viel über unser Glück in einem Land aufgewachsen zu sein, wo uns nichts abging, wir Schulbildung als auch medizinische Versorgung jederzeit genießen können und über die Geburtenlotterie nach.
Unser letzter Stopp in Sambia war dann die Hauptstadt, Lusaka, die aber bis auf einen sehr chaotischen Markt/Busstation und einer Mall nicht sonderlich viel für uns zu bieten hatte.
Das Highlight sollte dann schlussendlich die 1.000km lange Zugfahrt von Lusaka nach Mbeya, Tansania werden.
Wie diese Zugfahrt verlief und ob wir es tatsächlich in den geplanten 24 Stunden nach Tansania geschafft haben, erfahrt ihr in unserem nächsten Blog.
Spoiler-Alarm: Wir würden die Zugfahrt dann doch nicht empfehlen! :D
Alles Liebe und bis bald
Matthias und Lisa