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#kayaking Abel Tasman: week 28

Veröffentlicht: 06.06.2017

Tja, wo genau die Reise hinging, wussten wir zum Abreisezeitpunkt noch nicht. Irgendwo in den Norden der Südinsel. Wir ließen uns ehrlich gesagt ein bisschen von den zwei Tschechinnen, Hana und Petra inspirieren. Nachdem wir „Debbie“ heil überstanden hatten, war der Zeitpunkt für etwas Neues gekommen. Es war Zeit weiterzuziehen. Wir packten in Ruhe unsere Sachen, machten unser Auto bereit für ein neues Abenteuer und verabschiedeten uns mit einem lachenden aber natürlich auch mit einem weinenden Auge von unseren Flatmates. Wir fuhren einfach mal drauf los Richtung Abel Tasman.

Wir übernachteten auf einem uns alt bekannten Campingplatz, auf dem wir auch schon zu Zeiten unserer Kiwiberry-Karriere übernachtet hatten. Am nächsten Tag hatten wir noch immer keinen Plan, was wir nun anstellen wollten. Glücklicherweise stach uns gleich am Ortsbeginn von Tasman eine kleine Kajak-Firma ins Auge. Das wär ja eine Idee. Eine kleine Küsten-Kajak-Tour. Why not. Wir waren gleich hin und weg von der Vorstellung. Wir holten jedoch ein paar Angebote ein und entschieden uns dann für die „Old McDonald-Farm“. Wir wollten aber gleich zwei Tage herumcruisen, weshalb wir unsere wichtigsten Utensilien zusammensuchten. Schlafsack, Iso-Matte, Zelt und das Allernotwendigste eben. Nach etwa zwei Stunden Safty-Einführung in den Kajak-Sport, „durften“ wir endlich auf das Meer. Wir paddelten ganz entspannt dahin und hielten schließlich in einer kleinen Bucht, checkten die Lage und schmierten uns mitgebrachte Haselnusscremebrötchen.
Dann paddelten wir weiter die Küsten entlang. Plötzlich fing das Kajak ein wenig an zu schaukeln. Die Wellen wurden höher und stürmischer. Es war ein bisschen beängstigend. Wir paddelten was das Zeug hielt.
Wir waren uns auch nicht sicher, wann wir unser Ziel, nämlich den Campingplatz direkt im Tasman Nationalpark erreichen würden. Meine Arme und mein Nacken fingen an zu schmerzen. Jeder Schwung mit dem Paddel war eine Überwindung. Es dämmerte bereits. Na super. Wir müssten sicher irgendwo anders halten, weil wir es nicht mehr rechtzeitig schaffen würden. Wir bogen in eine Bucht und fanden dort ein paar Leute, die am Strand herumchillten. Wir fragten sie und diese teilten uns mit, dass wir uns bereits auf dem besagten Campingplatz befänden. Wow, wie cool war das denn.

Wir freuten uns einen „Haxen“ aus, dass wir es so weit geschafft hatten. Wir parkten unser Kajak, schnappten uns unser Zeug und schlenderten vollbepackt durch den Wald, wo sich angeblich ein Campingplatz befinden sollte. Ziemlich strange.

Wir suchten uns ein Plätzchen und bauten bereits im Dunkeln unser Zelt auf. Wir konnten kaum etwas sehen. Bibi hatte zum Glück eine Stirnlampe dabei. Ich konnte meine schon Monate lang nicht finden. Als wir uns gerade umzogen, bemerkten wir auf einmal komische Geräusche, die aus dem Busch kamen. Und da sahen wir es auch schon. Ich dachte zunächst, es wäre mein erster frei in der Natur herumlaufender Kiwi, den ich zu Gesicht bekam. Leider nein. Es war ein Kea, ein Huhn-artiges Vieh, das nicht fliegen konnte. Funny. Die kommende Nacht war schrecklich. Ich tat kaum ein Auge zu. Ich wusste nicht, wie ich liegen sollte. Überall waren Wurzeln und Steine, die sich in mein Kreuz bohrten. Ich entschloss mich dann für den Schneidersitz und lehnte mich über meine Beine. Es war mit Abstand die bequemste Pose, die ich finden konnte. Und dann noch die Nationalparktiere, die schräge Töne von sich gaben. Einer der schlimmsten Nächte, die ich in Neuseeland hatte. Glücklicherweise überstanden wir irgendwie die Nacht. Nach einem schnellen Frühstück brachen wir auf und erkundeten auf dem Rückweg die Buchten. Die Sonne strahlte uns ins Gesicht. Es war ein warmer Herbsttag. Eine Bucht war schöner als die Andere. Wir entschieden uns kurzerhand einen kleinen Teil des Great Walks von Abel Tasman zu gehen, um eine Aussicht von oben auf die Bucht zu haben. Wow, was für ein herrliches Tagerl. Wir waren happy.

Wir stoppten außerdem auf einer kleinen Insel, wo wir viele Seelöwen zu Gesicht bekamen, und chillten uns auf einen von der Sonne beheizten Felsbrocken. Die Sonne schien uns ins Gesicht.

Es war traumhaft. Zurück an unserem Ausgangspunkt holte uns ein junger Typ mit seinem Track ab und brachte uns zu unserem Auto. Wir gönnten uns eine schnelle Dusche und eine schnelle Quiche im naheliegenden Restaurant mit traumhaften Meerblick.

Dann machten wir uns auf den Weg nach Christchurch. Wir hatten noch 6 Stunden Fahrt vor uns und wollten zumindest die Hälfte an jenem Tag noch schaffen. Wir übernachteten an einem freien Campingplatz, den wir sehr spät erreichten. Am nächsten Tag machten wir uns schon um 6 Uhr morgens auf den Weg weiter. Der Sonnenaufgang war atemberaubend, während wir durch die Täler cruisten. Auf den Spitzen der Bergen entdeckten wir schon den ersten Schnee.

Wir starteten zunächst in eine Laundry. Dann ging es in die Werkstatt, wo wir uns wegen unserem Autopickerl erkundigen wollten. Der Typ in der Werkstatt erklärte uns, dass eigentlich die Registrierung fällig wäre. Na gut. Wir teilten ihm außerdem mit, dass wir nächsten Tag das Land verließen mussten wegen unserem Visum … „Did you steal the car or why do you have to leave new zealand?“, scherzte er. Während wir unsere Registrierung im Büro verlängern lassen wollten. Aus Spaß wurde ernst. Und jetzt kommt es … Teilte uns die Dame im Büro glatt mit, dass das Auto nicht auf unseren Namen gemeldet ist. Das dürfte ja wohl ein Scherz sein. Wir waren baff. Wir wussten nicht, wie uns geschieht. Es fühlte sich an, als hätte jemand mit einem riesigen Hammer auf unseren Kopf geschlagen oder als wären wir von einem LKW überrollt worden. Das war ja eine Bombennachricht. Der Versicherungsschutz war also für den Sand. Natürlich wollte die Dame dann einen Reisepass von uns. Nur falls die Vorbesitzerin das Auto als gestohlen melde …

Auf den Schock beschlossen wir eine Kleinigkeit zu essen. Danach cruisten wir zu unserem Couchhost, der uns versprach, während wir uns im Ausland befänden, auf unser Auto aufzupassen. Guter Dinge fuhren wir zur besagten Adresse. Und jetzt kam die nächste Bombe. Wir trafen zirka 10 Leute in dessen Garten, die uns erklärten, dass „Andy“ hier nicht wohne. Das konnte nicht wahr sein. Plötzlich torkelte „Andy“ aus dem Haus. Total eingeraucht und als hätte er tagelang nicht geduscht. Er umarmte uns und erklärte uns, dass er mega viele Probleme hätte. What the hell … das klang ja beängstigend. Wir wollten unser Auto auf keinen Fall eine Woche lang dort parken. Wir waren verzweifelt. Es war 5 Uhr abends und in nicht mal 12 Stunden ging unser Flieger. Wir waren jetzt soweit, dass wir von Haus zu Haus gingen und dann die Türen klopften. Glücklicherweise öffnete niemand. Und dann die erleichternde Nachricht eines Couchhostes. Er bot uns sogar ein Zimmer an für die Nacht. Na bitte. Wir ließen den Abend gebührend bei Burgerfuel ausklingen und machten uns anschließend auf den Weg zu unserem Host. Es war wirklich gemütlich bei ihm und er checkte uns außerdem ein Taxi zum Flughafen. Um 4:30 klingelte unser Wecker. Ein neues Abenteuer startete. Wohin? Das verrat ich euch in meinem nächsten Blog.

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