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1. Monat auf Rosewood station

Veröffentlicht: 02.09.2016

"we don't travel to escape life but for life not to escape us"

So habe ich mir Australien vorgestellt! Heiß, trocken, weit und breit kein Handyempfang, keine richtigen Straßen und der nächste Nachbar wohnt so weit entfernt, dass man nichtmal sein Haus sehen kann.

Willkommen im Outback.

Emma und ich arbeiten jetzt für Rosewood, einer ziemlich großen Rinderfarm. Hier heißt es jeden Morgen um 5.30 aufstehen, bis 18.00 arbeiten und nur jedes 2. Wochenende frei. Meine Wunschvorstellung, hier in Australien abzunehmen, wurde leider durch den sogenannten „smoko“ zerstört. Jeden Tag um 9.30 gibt es Kuchen und Tee und nach dem Abendessen noch ein Dessert. Wer mich kennt weiß, dass ich dazu nicht nein sagen kann….

Wir machen hier so ziemlich genau das, was ich mir unter Farmarbeit in Australien vorgestellt habe.

Rindertreiben mit den Pferden, Rinder sortieren, anschließend brandmarken, kastrieren und so weiter.

Wenn es gerade keine Rinder zutreiben gibt, kontrollieren wir Zäune und kümmern uns um alles andere, was so erledigt werden muss. Die ein oder andere Spinne habe ich dabei auch schon gesichtet..

Da die Farm Selbstversorger ist, was Fleisch angeht, müssen wir ab und an einen Bullen töten, ganz old school einfach mitten im bush. Das erste Mal wäre ich fast in Tränen ausgebrochen und habe am ganzen Körper gezittert. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich komischerweise dran und mittlerweile finde ich es sogar richtig interessant. Um ehrlich zu sein hat es mich eigentlich nur in meinem Wunsch bestärkt, Arzt zu werden.

Unser erstes Wochenende hier haben wir in der Stadt beim Rodeo verbracht. Das war ziemlich cool! Campen unter dem freien Sternenhimmel, bullriding und campdrafting.

Aber die anderen Menschen, die hier arbeiten, haben es uns teilweise

wirklich nicht leicht gemacht, uns in die Gruppe zu integrieren.

Letztendlich wurde meine Wunschvorstellung von einem Leben auf einer Farm wie bei McLeod’s Töchtern dadurch auch zerstört..

Die Arbeit hier ist nicht das Problem, es sind eher ein paar Menschen, die die Arbeit zum Problem machen.. denn ohne massiven Druck wird hier nicht gearbeitet.

Ich denke ich bin einfach zu sensibel dafür. Gute Vorbereitung auf das Leben hin oder her, ich war schon einmal kurz davor zu kündigen aber ich werde noch bis Mitte Oktober hier bleiben.

Außerdem habe ich leider immer noch Probleme mit meinem Englisch. Gerade hier sind die Leute super schwer zu verstehen..aber es wird besser.

Abgesehen von all den Frustrationen könnte ich diese Art von Arbeit auch nicht mein ganzes Leben lang machen.

Ich bin aber trotzdem total froh, all diese Erfahrungen machen zu dürfen. Denn hier in Australien ist wirklich vieles anders. Wir fahren auf Wegen, die in Deutschland für unbefahrbar erklärt worden wären. But it works!

Was nicht passt, wird passend gemacht, and it works!

Jeder Reiter hat hier seinen eigenen Sattel und nicht wie in Deutschland jedes Pferd.

Ich habe mein Pferd selber beschlagen, was in Deutschland jahrelange Ausbildung gekostet hätte (nicht das ich das komisch finde…)

Und das schönste ist, man muss sich hier nicht ständig Gedanken machen wie man aussieht, denn es interessiert einfach keinen.

Und die Landschaft hier ist einfach unglaublich schön. Wir haben jeden Morgen und Abend wunderschöne Sonnenauf- und Untergänge und in der Nacht kann man die Milchstraße und tausend Sterne sehen. Ich kann mich daran wirklich nicht satt sehen.An einem Tag haben wir sogar wilde Kamele gesehen! (ich wusste garnicht das es wilde Kamele in Australien gibt)

Ich bin gespannt was noch alles passieren wird, auf jeden Fall wird es jetzt jeden Tag immer heißer!

You are going to hear from me soon!

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