Veröffentlicht: 19.05.2024
Tag 23-30.
Wir fahren in die Sierra de Nieves, vom Schnee keine Spur, dafür aber Baumkronen bis zum Horizont. Die bunten Büsche und Pflanzen am Boden sehen aus wie kleine angelegte Gärten und überall summt und brummt es.
Nachdem wir am Gemeindecampingplatz angekommen sind, stiefeln wir umgehend los. Der Rundweg ist allerdings etwas ernüchternd, denn durch die farbenfrohe Flora führt eine breite Asphaltstraße. Schade. Keine Wanderromantik.
Am nächsten Tag schwingen wir uns wieder auf den Sattel. Dieses mal wird an alle Werkzeuge gedacht und Eva darf Lore als erste hinter sich her ziehen. Es geht aber zum Glück fast nur bergab 😜
Es läuft gut und wir beschließen die Runde noch zu erweitern, es gibt „nur“ drei kurze steile Abschnitte. Am 1. Hang geht Eva schon direkt die Puste aus und Chris darf sich das wahrscheinlich mittlerweile 8kg schwere Baby hinten dranschnallen.
Nach einer Mittagspause in Schlumpfhausen stehen wir vor dem 2. Hang. 20% Steigung. Chris nimmt ordentlich Schwung und schafft die ersten 100 Meter. Danach zwingt ihn die Steigung dann doch in die Knie. Eva hat schon nach 10 Metern kapituliert. Naja. Wer sein Rad liebt, der schiebt, nech?
Kurz vor dem Campingplatz ist der Ehrgeiz immer noch nicht gebrochen und wir rasen 200 Höhenmeter wieder hinab in das kleine Dorf Parauta, stürzen eine kalte Cola runter und ächzen die gleiche Strecke wieder hinauf.
Mit brennenden Oberschenkeln schließen wir die Tour nach 4 Stunden., 38km und 900 Höhenmetern ab. Es wird höchste Zeit für Entspannung.
Das Treffen bei Cadíz mit Chris Familie rückt näher und wir verbringen die letzten 3 Tage vor dem Wiedersehen in Zahora, einem Nachbarort.
Wir übernachten auf einem Mini“campingplatz“. Also eigentlich ist es der Garten von Harry und Cris, die neben Hühnern, selbst angebauten Gemüse und einer Dschungel Dusche auch ein hervorragendes Frühstück und selbst gebackenes Brot anbieten. Beides nutzen wir voll aus.
Jetzt also Zeit für Entspannung! Wir schnappen uns nochmal die Räder und machen einen Ausflug zum Nachbarörtchen. Auf dem Weg wird noch schnell eine Strandmuschel im Touri-Ramsch-Laden geholt und wir kämpfen uns einen langen Hügel zum nächsten Ort hoch. Auf der anderen Seite bläst der Wind ordentlich, als wir am Strand ankommen. Die Popup Strandmuschel erfüllt hier eher den Zweck einer Fahne und irgendwie ist der Strand hier auch nicht wirklich schön. Also wieder zusammen packen…dachten wir. Das „Zusammenfalten“ der Strandmuschel entpuppt sich als Kampf gegen die Naturgewalten. Wir müssen echt verzweifelt ausgesehen haben, im Wind mit flatternder Strandmuschel, Kind auf dem Arm und Fahrradanhänger in der
Hand. Zwei Portugiesen sehen unsere hilflose Faltaktion und bieten ihre Hilfe an. Zu dritt und mit einer Youtube Anleitung kriegen wir das verflixte Teil endlich in die Tasche gestopft und strampeln frustiert zurück. Damit der Hunger nicht auch noch zur schlechten Stimmung beiträgt, kehren wir noch in ein hippes Strandlokal ein.
Mit gefüllten Magen und besserer Laune geben wir dem Strand dort (und der Strandmuschel) noch eine Chance. Und siehe da, beschwert mit ein paar Steinen steht das Ding wie eine 1. Dann schläft das Kind noch geschlagene 20 Minuten, so dass wir doch noch unsere Beach Day Entspannung bekommen und in der Sonne brutzeln.
Am Tag drauf machen wir uns bereit den Bus gegen die Ferienwohnung mit Chris Familie zu tauschen. Also heißt es erstmal: Bis später Ausziehbett und Dachzelt, Hallo Boxspringbett! Eine Woche Familytime in großer Runde. Nach einem Monat trauter Dreisamkeit freuen wir uns auf den Urlaub zu 12. 😃
✌️