Veröffentlicht: 10.06.2021
Ereignis der Woche
DAS Ereignis der letzten Tage ist sicherlich unser Umzug ins neue Haus gewesen. Montag war es endlich soweit! Inzwischen ist das größte Chaos beseitigt und wir leben uns mehr und mehr ein. Der Ofen funktioniert noch nicht, wir haben keinen Plan, wohin wir zur Wasseranmeldung müssen und eine Feuerversicherung brauchen wir auch noch. Aber immerhin ist der Kühlschrank voll! 😉
Erkenntnis der Woche
Blöderweise liegt unser Haus derart versteckt, dass man es anhand der Adresse nicht ohne weiteres findet. Und wir, die wir gerade erst hierher gezogen sind und die Umgebung nicht kennen, sind keine guten Informanten, wenn es darum geht, den Weg zu uns zu beschreiben. Und so haben wir die letzten Tage mit wirklich jedem Dienstleister oder Kurier etliche Male telefonieren und Koordinaten von Google Maps verschicken müssen. Das nervt!
Scheint aber wohl nicht nur uns zu betreffen, denn als ich mich neulich in einem zypriotischen Onlineshop registriert habe und unsere Adresse anlegen wollte, war das erste Feld "description".
Begegnung der Woche
Am vergangenen Samstag waren wir im Fischerdörfchen Zygi, etwa auf halber Strecke zwischen Larnaka und Limassol. Dort fand am kleinen Strand, direkt neben dem beschaulichen Fischereihafen, ein Treffen von deutschen Auswandererfamilien statt.
Hätten wir nicht noch nach dem Treffpunkt gesucht, wären wir wohl die ersten gewesen. Die Pünktlichkeit müssen wir uns erst noch abtrainieren. 😅 Am Strand gab es Liegen und Sonnenschirme, beides hatten die Organisatoren für die Teilnehmer reserviert.
Ein Glück, denn ohne Schatten wäre es ein sehr kurzes Treffen geworden. Am Strand war kurz zuvor neuer Sand aufgeschüttet worden, sodass das Wasser noch etwas trüb war, zudem war der Sand schon früh am Vormittag so heiß, dass man es ohne Schuhwerk nicht aushalten konnte.
Einige Teilnehmer hatten kleine Paddelbote dabei und sind mit ihren Kindern zur Mole etwa 50 m vom Strand gefahren, um sich dort die großen Karettschildkröten anzugucken, die an einigen Stellen in Zypern ihre Eier ablegen.
In der Mittagshitze gab es dann ein paar große, gut gekühlte Stücke der allgegenwärtigen 🍉, die hier Karpouzi genannt wird. Die Wassermelonen werden überall von kleinen Straßenhändlern angeboten. Es gibt sogar mobile Karpouzi-Händler, die in meist verbeulten Autos durch die Gegend fahren und über scheppernde Lautsprecher ihre Ware feilbieten.
Kurz nach Mittag sind wir dann auch schon wieder losgefahren und die Jungs sind - wie fast immer auf der Rücktour - sofort eingeschlafen.
Schreckmoment der Woche
Vergangene Woche durfte ich (Doreen) endlich mal meine Erste Hilfe-Kenntnisse unter Beweis stellen - leider an meinem eigenen Kind! Henry hat auf dem Spielplatz zwei 20 Cent-Münzen gefunden und war ganz stolz darauf. Eine der Münzen verschwand schon innerhalb von 10 Sekunden im Nirgendwo und als ich ihm anbot, die andere Münze an mich zu nehmen, um sie später in seine Spardose zu stecken, sah er mich nur zweifelnd an und düste ab mit seiner Münze.
Ich rief ihm noch hinterher, dass er sie bitte nicht in den Mund nehmen soll, aber was zählt schon, was Mama sagt?! Kurz darauf sah ich ihn aus der Ferne um Luft ringend und würgend, also bin ich hin, habe ihn in die Horizontale gelegt und ihm ein paar Mal kräftig mit dem Handballen zwischen die Schulterblätter geschlagen. Und wie in einem Slapstick-Film kam uns zuerst ein kleiner Schwal halbverdautes Brötchen mit Wassermelone entgegen und gleich darauf flog die Münze raus. Der kleine Mann war ganz verdutzt, hat den Zwischenfall aber prima überstanden! 🙏
Freundin der Woche
Die Freundschaft zu Uschi, unserer Google Maps-Navigatorin, gerät allmählich ins Wanken. Zum einen musste ich schon mehrfach laut werden, weil sie einfach nicht aufhört, mich mithilfe von Himmelsrichtungen leiten zu wollen ("Fahr nach Westen ..."). Woher bitte soll ich denn wissen, wo zur Hölle Westen ist? Ich hab doch keinen Kompass dabei!
Und dann hat sie uns in den letzten Tagen mehrfach durch ein Gewirr aus kleinen Gassen mit türkischen Straßennamen geschickt, wo an jeder zweiten Ecke gebaut wird. Folge: Ich konnte nicht so fahren, wie Uschi es wollte, sie musste sich immer wieder neu ausrichten bis ihr irgendwann anscheinend alles zu viel wurde und sie nur noch Blödsinn von sich gegeben hat. Was wiederum zu Flüchen meinerseits führte! Ich hoffe dennoch, dass unsere Beziehung noch zu retten ist!