Krka Nationalpark

25. August

Da der Krka Nationalpark auf direktem Weg zu unserem nächsten Campingplatz lag, haben wir ihn mit in unserTagesprogramm gepackt. Dadurch war allerdings keine frühe Anreise am Campingplatz gewährleistet und wir wollten das Glück nicht nochmal herausfordern. Heute hat es auch mit einer telefonischen Reservierung geklappt und so hatten wir den Rücken frei für einen ausgiebigen Aufenthalt. Der Krka Nationalpark ist wie der kleine Bruder der Plitvicer Seen. Wieder ein Canyon den diesmal sich der Fluss Krka geschaffen hat. Ebenfalls Travertin Kaskaden mit traumhaft schönen Wasserfällen. Alles nicht so groß und weitläufig wie an den Plitvicer Seen und was der allergrößte Tourismusmagnet ist: das Baden am großen Wasserfall ist erlaubt. Schon allein deshalb wollten wir unbedingt dorthin.

Wir lagen gut in der Zeit, weil wir ja im Zeltauf- und Abbau inzwischen Top Zeiten hinlegen :)

Angekommen am Park waren wir enttäuscht über den Eintrittspreis.. wir wollten ja mehr oder weniger nur Baden gehen und nicht den ganzen Tag dort verbringen. Dafür hatten wir ja die Plitvicer Seen bereits gesehen.

Was also tun...? Wir hatten an den Plitvicer Seen schon beobachtet, dass im Park nicht kontrolliert wird und es außer an den Eingängen keinerlei Einzäunungen gab. Dieser hier schien genauso aufgebaut zu sein. Wir guckten uns tief in die Augen und dachten das Gleiche. Fest entschlossen das Eintrittsticket zu umgehen, machten wir uns also auf den Weg. Erst einmal weg von dem Getummel aber schon in vermeintlicher Zielrichtung. Die Wasserfälle liegen am Fuße des Canyons und da mussten wir ja irgendwie hin. Es sollte ein kleines Abenteuer werden. Wir durchquerten zuerst eine stillgelegte IndustrieAnlage in der sich Schafe heimisch fühlten um dahinter weiter nach möglichen Wegen oder Trampelpfaden zu suchen. Der Weg führte uns durch junge Pinienschonungen, alte Olivenhaine und über deren Steinmauern , weiter durch flaches, trockenes Dornengewächs bis wir an einem grobsteinigen Geröllfeld standen von wo aus wir nach 1,5 Stunden endlich dort unten das Wasser und Touristenboote sehen konnten. Die Euphorie auf dem richtigen Weg dem  zu sein brachte uns die etwa 200 Höhenmeter sicher nach unten. Und dann war’s aus mit der Vorfreude, Der „worst case“ ist eingetreten. Nix Weg , nur Schilf und unzugängliche Uferzone. Da gab es nur die eine bittere Lösung, wir mussten durchs Geröllfeld wieder nach oben, wieder durchs Gestripp, vorbei an den Olivenhainen auf der Suche nach einem Weg zurück zum Auto. Nach insgesamt 3,5 Stunden war es geschafft... und wir waren wieder am Anfang. ABER wir hatten eine spannende Wanderung, frische Feigen vom Baum, zuckersüße dunkelrote, geklaute Weintrauben, zerkratze Schienenbeine und jetzt die Möglichkeit das 16:00 Ticket für kleineres Geld zu erhalten. Als Sahnehäubchen obendrauf war der Hauptansturm des Parks bereits vorüber. Wir nahmen jetzt wohlverdient den Shuttlebus nach unten und in neuer Euphorie eilten wir endlich zur Badestelle, haben die klebrigen Kleider vom Leib gerissen und uns ins glasklare, tosende, erfrischende Nass gestürzt. Wie erwartet waren wir natürlich nicht allein. Zur Hauptbesuchszeit könnten wir uns gut vorstellen, dass dieser Ort einer Badestelle im Ganges ähnelt.

Wir geben zu, es ist nicht so gelaufen wie wir es uns erhofft hatten, aber im Endeffekt war es ein schöner mit Abenteuer gespickter Tag über den wir noch lange und gerne schmunzeln werden.