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Ostpontisches Gebirge

Veröffentlicht: 24.06.2016

Eine Reise ergibt sich am besten von unterwegs, also sind wir nicht wie vorher gedacht, wieder Richtung Westen unterwegs, sondern in den Nordosten der Türkei aufgebrochen! Die Berichte über die Schwarzmeerküste mit ihren Teeplantagen und tropischem Klima sowie das Wandergebiete in den Kackar Mountains haben uns überzeugt! Die Türkei ist allerdings ziemlich groß, sodass wir drei Autofahrtage eingeplant haben, um von Kappadokien nach Yusufeli, in den Kackar Mountains zu kommen. Unser erstes Etappenziel war Sivas, wo wir ein gutes Nachtlager direkt am Fluss gefunden haben. Am nächsten Morgen ging es weiter über Pässe auf 2100 Meter tiefer in die Berge hinein. Dank der breiten und super ausgebauten Straßen aber kein Problem für uns oder Knut. Nur die Einheimischen waren manchmal verdutzt uns zu sehen, sodass sie das seltene Ereignis freudig beim Überholen auf Video festgehalten haben.

Nach einer weiteren Nacht bei Erzincan lautete das Tagesziel schon Yusufeli. Auf der Fahrt stoppten wir bei einem Bergsee und einem großen Wasserfall, was bei mittlerweile 37 °C eine gute Abkühlung war! Baden konnte man dort nicht bzw. nicht direkt, denn nahe am Wasserfall waren wir quasi gebadet. Am Ende des Tages wurden die Straßen immer schmaler und die Bergwände gingen rechts und links steil in die Höhe. Die Straßenschilder „Achtung Steinschlag“ können hier durchaus ernst genommen werden!

In Yusufeli haben wir den Campingplatz, nach dem wir mühevoll mit Händen und Zeichnungen gefragt hatten, leider nicht vor Einbruch der Dunkelheit gefunden. Nahe des reißenden Bergbachs haben wir dann aber noch ein Plätzchen gefunden.

Am nächsten Tag machten wir uns auf zur Touri-Information, bei der wir leider mit Englisch nicht sehr weit kamen. Es waren aber mal wieder alle sehr freundlich und bemüht, sodass wir am Ende eine Wanderkarte und einen guten Ausgangsort zum Wandern hatten. Und zwar Yaylalar, 60 Kilometer weiter ins Tal hinein und auf 1900 Meter liegend. Den ersten Teil der 60 Kilometer sind wir mit Knut auf schmalen Bergstraßen tiefer in die Berge gefahren. Nach einer Nacht bei einer Forellenzucht direkt am Bach sind wir mit unseren Rucksäcken aufs Dolmus (türkisches Sammeltaxi bzw. Minibus) umgestiegen. In Yaylalar angekommen, konnten wir mitten im Dorf am tosenden Bergbach unser Zelt aufstellen. Unterhalten konnten wir uns in normaler Lautstärke im Zelt nicht mehr, aber geschlafen haben wir dann doch ganz gut.

Am nächsten Morgen ging es dann entlang des Dorfbaches in eines der vielen Täler in den Kackar Mountains. Hier war der Frühling im vollen Gange und wir sind von einer blumenübersäten Wiese auf die nächste gekommen. Mal komplett in blau, dann wieder violett oder gelb. Dazwischen war der Weg dann vom frischen Schmelzwasser nur noch mehr oder weniger vorhanden. Die meisten der Bäche konnte man an einer Stelle mit ein paar geschickten Schritten über die Steine überwinden ohne die Schuhe auszuziehen. Nur bei einem wollte sich auch nach längerem Suchen so eine Stelle nicht finden lassen, sodass wir dann doch Barfuß mittendurch mussten. Bei der Affenhitze unten im Tal in Yusufeli hatten wir nicht einmal gewagt von Schnee zu träumen, aber dort oben auf über 3000 m gab es dann doch noch so viel von dem Zeug, das wir unsere geplante Route etwas verkürzen mussten.

Zurück in Yaylalar haben wir uns ein Zimmer in einer kleinen Pension gegönnt und sind am nächsten Tag früh morgens mit dem Dolmus zurück zu Knut gefahren und dann direkt weiter ab zur Schwarzmeerküste nach Hopa, so war jedenfalls unser Plan. In Hopa angekommen, war der Strand aber irgendwie nicht so wie wir uns ihn vorgestellt hatten, sofern man behaupten kann, dass es überhaupt einen gibt. Also sind wir noch ein paar Kilometer Richtung Norden gefahren und waren dann auch schon in Georgien! Nachdem wir in der Türkei wegen der uns zu hohen Preise auf Bier verzichtet haben, haben wir uns umso mehr über ein Bier für 80 Cent beim Sonnenuntergang am Strand gefreut!!

Über das schöne Georgien und unsere weiteren Reisepläne erfahrt ihr dann beim nächsten Mal :)

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