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Bau eines Kindergarten in Tansania: Teil 7

Veröffentlicht: 30.07.2017

Es ist Samstag und Henry geht es nicht gut. Er fällt darum aus, was ich sehr bedauere. Zum einen weil ich ihn so energielos sehe, zum anderen aber auch weil es die Arbeit unheimlich erschwert. Das Tagesziel von unserem Fundi ist aber weiterhin die Bewehrung für den Ringanker zu bauen, in Position zu bringen und zu befestigen und anschließend den Ringanker noch zu betonieren.

In der Früh sind gleich acht weitere Helfer da. Davon arbeiten zwei unserem Fundi zu, die anderen stehen herum. Ich auch, da uns ohne Henry die Kommunikation schwer fällt. Und grundsätzlich hatten wir am Tag zuvor schon besprochen, wie wir aufbauen wollten (wurde dann aber doch wieder anders gemacht). Ich nehme mir den Morgen frei und rede mit Henry über dies und das. Unten auf der Baustelle wird weiter gearbeitet.

Am Nachmittag heben sie den ersten Bewehrungskäfig (12 Meter lang) hoch in die Verschalung des Ringankers, dann den zweiten usw. Die Männer schaffen das mit Kraft, aber auch Technik. Es geht ganz schnell. Ich klinke mich jetzt wieder ein. Und ich muss sagen, die Bewehrungskäfige und die Verbindung zueinander sahen leider so aus, wie ich es fast schon erwartet habe. Sie waren zwar schnell oben, aber so richtig gepasst hat es nicht. Hier mussten wir dringend ausbessern, wobei am Anfang wohl nur mir das bewusst war. Denn zum Teil reichte die Bewehrung nicht mal von einem Stützpfeiler zum anderen. Den Helfern ist es wohl immer noch nicht bewusst, dass dieses Gebäude auch ein Obergeschoss bekommt. Verständlich, da diese Bauweise hier sehr außergewöhnlich ist. Ich habe hier im Dorf zumindest noch kein Gebäude mit einem oder mehreren Obergeschossen gesehen.

Fundi und ich bessern also die Bewehrung aus. Die Bewehrung ist zu kurz, verdreht, zu eng beieinander, nicht mit den Stützpfeiler verbunden und / oder aufgrund der nicht passenden Maße auch immer zu nah an der Verschalung dran. Mittels Steine setze ich die Bewehrung etwas von der Verschalung weg in die gewünschte Position, dann schaut es auch optisch gut aus. Die Helfer haben natürlich den Beton schon angemischt und treiben mich an. Ich rutsche, am Ende laufe ich auf dem Ringanker herum und bessere die Problemstellen aus. Direkt hinter mir kippen sie schon den Beton ein. Doch die Nacht bricht herein. Es hat uns leider eine Stunde gefehlt, dann hätten wir das Tagesziel erreicht gehabt.

Baba Steve bestellt darum gleich für Sonntagmorgen die Leute ein. Morgens um 9 Uhr wird gestartet und um 10 Uhr sind sie schon fertig. Es schaut gut aus. Hoffentlich auch dann noch, wenn wir die Verschalung weg machen. Ich mache ein paar Bilder für das Archiv und natürlich für Euch.

Ich habe noch einen der neun Stützpfeiler ausgepackt, welche wir am Freitag betoniert hatten. Ist uns gut gelungen. In der Bildergalerie seht Ihr, wie Baba Steve den Stützpfeiler begutachtet. Achtet doch mal auf seine Schuhe. Nach diesem guten Ergebnis genieße ich jetzt nun auch diesen Sonntag, auch wenn es genau in diesem Moment zum ersten Mal während meinen fünf Wochen hier anfängt zu regnen. Ich sehe es positiv, jetzt staubt es nicht mehr so sehr.

Viele Grüße

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