Stockholm - Nordkap
Stockholm - Nordkap
vakantio.de/klaus

Vierzehnter Tag

Veröffentlicht: 24.06.2017

Nesna - Forøya

54km

19,7 kmh Schnitt

Ein grauer regnerischer Tag

West-Süd-West Wind (meist Rückenwind), teilweise kräftig

Heute war ein ziemlich fauler Tag. Um den langen Fjord Richtung Mo I Rana abzukürzen haben wir auf die Schnellfähre gewartet. Leider fuhr die erst um 5 nachmittags. Also erst mal ausschlafen, emails checken, gemütlich frühstücken und noch mal alle Annehmlichkeiten einer Hütte genießen, va wenn draußen permanent Regen fällt. Um 12 mussten wir leider unser warmes zu hause verlassen. Erst gingen wir völlig ohne Eile einkaufen und dann an den Hafen in den Warteraum. Ich probierte mich erst noch mal im Angeln an der Hafenmole, aber der Wind war so stark und kam mir entgegen, dass ich den Blinker nicht weit rauswerfen konnte und er dann auch immer gleich an die Hafenmauer trieb. Von 10 Würfen hatte ich ungefähr 5x Seetang dabei. Und da es regnete und der Wind echt kalt war ging ich sehr bald zu den anderen in den Warteraum. Die nächsten 3 Stunden verbrachte ich mit lesen und schaffte das Buch auch, so dass ich jetzt sicher 500g weniger transportiere. 

Die Fähre war wirklich schnell und brachte uns rasch durch die graue und nebelverhangene Fjordlandschaft. Ich weiß nicht ob es daran lag dass die Gipfel der Berge alle in Wolken waren, auf jeden Fall wirkte die Landschaft noch verwunschener, die Berge höher und die Flanken fast senkrecht. Immer wieder stürzten sich weiß schäumende Bäche die Felswände herunter und ich kam mir bei dieser Szenerie klein und unbedeutend vor. Obwohl es dauernd regnete, mal stärker und mal schwächer kamen wir gut vorwärts. Für die ersten 26km und 350 Höhenmeter hatten wir eineinhalb Stunden Zeit. Dann fuhr die nächste Fähre. Obwohl wir immer wieder anhielten packten wir die Strecke locker in der Zeit. 26km sind ja nicht viel, aber auf diesen wenigen Kilometern änderten sich ständig die Blickwinkel. Nach nur wenigen Kilometern sah der gleiche Berg völlig anders aus. Das lag auch ein bisschen an dem sich ständig ändernden Streckenverlauf. Meist führte uns der Weg an der Küste entlang und änderte dementsprechend oft seine Richtung. 

Die 2. Fähre dauerte fast eine Stunde und während der Fahrt überquerten wir den Polarkreis. Wir feierten dieses doch eher unscheinbare Ereignis (am Ufer war ein kleiner Metallglobus) mit einem Schluck aus Jonathans Flachmann und ich noch mit einem Wassereis (so kalt konnte es also trotz Regen gar nicht sein (ca 10 Grad Celsius)).

Für die nächsten 28km hatten wir knapp zwei Stunden Zeit, aber wir mussten auch 550 Höhenmeter überwinden. Irgendwie war diese Strecke viel zäher als die ersten Kilometer. Wir kamen durch zwei Tunnel und besonders der 2. Tunnel war toll zu fahren. Am Scheitelpunkt des Tunnels konnten wir schon den Ausgang sehen und rollten sicher 2 km lang mit hohem Tempo auf ihn zu. Und das alles ohne ein einziges Auto. 

Obwohl ich mir etwas Sorgen gemacht hatte kamen wir viel zu früh an der letzten Fähre des Tages an. Wir konnten auf der anderen Seite schon unseren Campingplatz sehen, mussten aber noch eine halbe Stunde warten. Die Zeit nutzte ich und warf meine Angel ein paar mal aus. Beim ersten Wurf auf der Seeseite des Anlegers hatte ich einen 30cm langen Kabeljau am Haken. Weil ich von meiner Grönlandtour viel größere Kabeljau gewohnt war schmiss ich ihn wieder rein. Später ärgerte ich mich ein bisschen. Wir hätten ihn essen sollen. Von der Fähre aus sahen wir kurz einen Delfin oder kleinen Wal (er tauchte nicht richtig auf)

Am Campingplatz bekamen wir eine große luxuriöse Hütte (für einen sehr passablen Preis), ich fischte noch erfolglos eine Weile, dann gab's Nudeln mit sehr leckerer Käsesoße. Jetzt ist 1 Uhr, es ist hell, aber regnerisch und ich freu mich auf morgen, noch mehr von der fantastischen Landschaft zu sehen. Egal ob bei Regen oder Sonnenschein - beides hat seinen Reiz. 

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