Veröffentlicht: 05.07.2017
Olderfjord - Honningsvåg
102km
17,6 kmh Schnitt
Heute ist die Wetterbeschreibung einfach: REGEN
Wind: Nordwestwind und die Hauptrichtung war heute Nord-Nord-Ost
War zu erwarten dass es heute Nacht wieder regnen würde. Der Campingplatzaufenthalt war übrigens nicht ganz so luxuriös wie erhofft. Klar, hatte ich eine heiße Dusche und alleine die war es schon wert auf einen Campingplatz gegangen zu sein, aber wenn man wild campt springen nicht um 12 Nachts noch Jugendliche rum und mein Platz ist in der Regel auch weiter als 10m von der Straße entfernt.
Nach dem Aufstehen hab ich mich so fertig gemacht, dass ich spätestens um 8 den Platz verlassen könnte, da ich mit Daniel gestern locker ausgemacht hab, dass er noch 20km fährt und da er so gegen 9 meistens aufbricht könnten wir uns um neun treffen wo immer er sei. Und es ist ja nett wenn man noch ein Stück zusammen fährt.
Während des Packens gab es eine kurze Regenpause, aber als ich abfahrtbereit war begann es kräftig zu regnen. Da ich nicht sofort klitschnass werden wollte wartete ich 15min aber es wurde nicht besser. Also los. Zunächst ging es ganz gut, da die Strecke an der Ostseite einer Steilklippe langführte und der Wind manchmal sogar von hinten kam. Nach 21km traf ich tatsächlich Daniel, der in einem Rentiersouveniershop auf mich wartete. Zu zweit war der Tag viel besser zu ertragen. Ich weiß nicht ob ich meine Stimmung so lange im Dauerregen, bei 5-7 Grad und teilweise sehr kräftigem Gegenwind hätte aufrecht halten können. Aber so haben wir uns unterhalten und die Zeit und auch die Kilometer gingen fast unbemerkt vorüber. Das Wetter war durchweg grau und es hat tatsächlich nicht eine Minute aufgehört zu Regen. Von der Landschaft hab ich nicht viel mitbekommen.
Dann kam der gefürchtete Nordkaptunnel. 7km lang, führt bis auf unter 200m unter den Meeresspiegel, 9% Steigung und der ganze Verkehr zum Nordkap muss da durch. Aber ganz so schlimm war es dann nicht. Zumindest regnete es nicht mehr. Wir hatten auch nicht ganz so viel Verkehr wie befürchtet, nur die 3km Anstieg waren recht hart.
Dann noch um ein paar kleine Buchten, durch einen 4km Tunnel (eben) und wir waren in Honningsvåg. Sofort suchten wir den nächsten Supermarkt auf, frischten unsere Vorräte auf und genossen die Wärme und Süßkram.
Anschließend kümmerte ich mich schon mal um meine Rückfahrt und das scheint eine komplizierte Sache zu werden. Ich denke bis ich wieder in Deutschland bin wird es Anfang bis Mitte nächster Woche werden. Alleine bis Bodø zu kommen dauert 30 Stunden mit dem Bus oder 40 Stunden mit der Fähre. Dann muss ich von Bodø nach Oslo mit dem Zug, dann Fähre, dann wieder Zug in Dänemark und Deutschland aber das liegt noch in weiter Ferne.
Daniel und ich haben uns heute eine kleine Hütte geleistet und sind heilfroh unsere Sachen und uns trocknen zu können. Und wieder warm zu werden. Heute bin ich bis auf die Knochen durchgefrohren