Veröffentlicht: 11.04.2017
Die
schönste Tageswanderung Neuseelands!
Nachdem
wir die Regentage in New Plymouth abgewartet hatten, also 4 Tage
ununterbrochener Dauerregen, konnten die Aussichten für das Alpine
Crossing nicht besser sein.
Wir hatten uns für zwei Tage ein
Hostel gebuchtet in dem ein Shuttle zum Start und Endpunkt der
Wanderung inklusive war.
Um 5:30 klingelte dann unser Wecker. Wir
hatten nicht sonderlich gut geschlafen aber die Kälte am Morgen
machte uns relativ schnell wach. Der Shuttle fuhr um viertelvor 7
los, sodass wir pünktlich um halb 8 starten konnten. Wir hatten uns
eigentlich vorgenommen den Mount Ngauruhoe (auch bekannt als
Schicksalsberg aus Herr der Ringe) nicht zu besteigen, da dieser 3
Stunden Umweg bedeuten würde. Als wir jedoch den ersten Anstieg
gemeistert hatten und uns den 2292m hohen Vulkan bei wolkenlosem,
perfekten Wetter ansahen, entschieden wir uns es zumindest mal zu
versuchen. Der Weg hinauf war steinig und schwer. So kann man es
wirklich nennen. Denn sich auf dem Geröll den Weg nach oben zu
bahnen ist nicht so einfach wenn man für zwei Schritte hoch
automatisch wieder einen zurück geht. Desweiteren war das Erklimmen
des Feuerberges mit immer wiederkehrenden Warnrufen der Wanderer
gepaart: „Rock! Rock!“, wenn kleinere Steine den Vulkan herunter
rollten. Als wir endlich oben ankamen war der Blick in den Krater
sowie auf den umliegende Nationalpark („Mordor“, aus Herr der
Ringe) wunderschön. Wir hatten so klare Sicht, dass wir sogar bis
zum Mount Taranaki in New Plymouth gucken konnten.
Nach
einem recht schnelleren Abstieg ging es dann noch 4 Stunden (ca. 16
km) weiter. Als es danach das erste Mal wieder bergauf ging war uns
klar, dass die restliche Wanderung für unsere Beine eine ziemliche
Quälerei sein würde. Wir kämpften uns weiter den Berg hoch, bis
wir endlich an dem höchsten Punkt und somit auch fast der Hälfte
des Crossings ankamen. Von dort aus konnten wir dann den „Höhepunkt“
der Wanderung bestaunen: die Blue Lakes. Der Zeitdruck, pünktlich
bei unserem Shuttle anzukommen, sowie die Menschenflut dort, trieb
uns jedoch relativ schnell weiter. Beeindruckend fanden wir jedoch
den fast menschenleeren „letzten“ kleinen See, neben welchen an
drei Stellen Schwefel-Dampf aus der Erde stieg.
Die letzten 3
Stunden waren dann eigentlich nur noch ein Durchbeißen. Die Beine
und Füße taten weh, die Aussicht war meist nicht mehr so
spektakulär und der Abstieg schlängelte sich unendlich lang den
Berg hinab. Dennoch ließ uns die klare Sicht auch auf dieser Seite
bis zum Lake Taupo, dem größten See Neuseelands,
blicken.
Letztentlich waren wir doch heidenfroh und stolz als wir
nach insgesamt 9 ½ Stunden, 22km und ca. 1300 hm mit unserem Shuttle
im Hostel ankamen. An diesem Abend ging gar nichts mehr und wir
schafften es noch nicht einmal in den Spa Pool, so erschöpft waren
wir. Wir können aber sagen: Es hat sich gelohnt!