Veröffentlicht: 02.02.2019
Wie meine Befürchtungen wahr wurden...
Tja, heute war es nun soweit und ich musste mich von Kerala und von Indien verabschieden. Doch zuerst hatte Indien noch etwas vor mit mir! Pha!
Trivandrum - Am Flughafen angekommen mussten meine beiden Koffer erst Mal durch den Scanner. Uff! Da war ich schon mal sehr froh dass ich diese Kontrolle gut überstanden hatte. Dann ging es zum Check-In. Und jetzt ging's los. Ich sollte die insgesamt zu vielen Kilos der beiden Koffer generell aussortieren und dort lassen! Geschockt stand ich am CheckIn und verstand die Welt nicht. Ich warf ein, dass man üblicherweise für Übergepäck einfach bezahlte und das war's. Aber anscheinend ging dies hier und jetzt nicht. Gründe? Gabs keine.
Als ich aber dann erst Mal den grossen Koffer um 2 Kilo leichter machen musste (es sind nur 32 Kilo erlaubt pro Gepäckstück) und mir dabei 2 Angestellte zugeschaut haben, hatten Sie Mitleid. Ich könne dafür bezahlen. Aber nur bis nach Mumbai. Denn dieser Flug wurde durch 'Jet Airways' durchgeführt und die Weiteren durch 'Etihad'. Das bedeutete, dass ich in Mumbai das Gepäck wieder entgegennehmen und neu einchecken musste. Ich war happy. Uff! Und die 'Strafzahlung' war nicht nennenswert.
Mumbai - Das Gepäck kam zügig und ich begab mich in die Check-In Halle. Ein mega schönes und imposantes Gebäude mit einer coolen Deckenkonstruktion. Viel Glas und somit sehr hell und freundlich. Immerhin. Denn hier musste ich ja jetzt 10 Stunden verbringen....
Als erstes suchte ich mir eine ruhige Ecke und setzte meine Übergepäck-Strategie um: ich packte die schwersten Sachen, also diejenigen die ich offiziell ins Handgepäck nehmen durfte, in mein Handgepäck und die Kleider die ich in Trivandrum am CheckIn Schalter rausgenommen habe um Gewicht zu reduzieren, wieder in den nun frei gewordenen Platz der beiden Koffer. So ahnte ich dass ich ein paar Kilos eingespart hatte. Ich hoffte es zumindest.
Danach setzte ich mich in die hinterste Ecke eines Bistro auf einen bequemen Sessel, platzierte den Gepäckwagen direkt neben mir und kaufte mir Frühstück (1/2 Liter Mineralwasser in Glasflasche: 200 Rupien und im PET 60 Rupien! Musste ich aber selber rausfinden, nachdem man mir zuerst die teurere Glasflasche 'angedreht' hatte ohne auch nur zu fragen welches Wasser ich denn gerne hätte!). Ich begann zu lesen und so verging die Zeit relativ schnell. Zudem waren meine Freunde wieder sehr aktiv. Sie krächtzten lauthals von überall her und flogen wir durch den Flughafen. Eine war so frech, dass sie mich mit einem alten, vom Schnabel verlöcherten Mini-Saftbeutel fast erschlagen hat! Ohne Witz. Das freche Ding hatte sich den Beutel irgendwo geschnappt und flog auf den gläsernen Liftschacht, neben dem mein Sessel stand. Dann verlor er den Beutel anscheinend aus dem Schnabel und zack, krachte dieser gleich neben meinem Sessel auf den Boden!
Als ich unbedingt austreten musste, fragte ich zwei Touristinnen die ebenfalls schon eine Zeit lang im Bistro gesessen hatten, ob sie auf meinen Gepäckwagen ein Auge haben könnten. So huschte ich kurz auf's WC und dann noch gleich am Monitor mit den angeschlagenen Check-In Zeiten vorbei. Huch! Das hatte ja bereits begonnen! Also stellte ich mich danach gleich in die erst kurze Schlange. Alles ging zügig. Doch dann (ich hatte ja schond amit gerechnet dass ich auch hier nochmals zur Kasse gebeten werde) startete eine längere Phase für mich: das Gewicht hatte sich tatsächlich reduziert (gut gemacht Daniela) und die restlichen Kilos konnten ja nicht alle Welt kosten. Ich war schon vorher den Inhalt meines Portemonnaies durch gegangen und wusste wie viel ich 'investieren' konnte. Als er mir jedoch den Betrag nannte, war ich doch 'etwas' schockiert. Und innerhalb einer Sekunde wusste ich: mein Bargeld reicht nicht aus! Also begab ich mich zum Kassier und bezahlte mit der Kreditkarte. Oder besser gesagt ich WOLLTE damit bezahlen! Denn das Ding funktionierte nicht! Und was jetzt? Aha, Bargeld beziehen... also fuhr ich mit dem Gepäckwagen zum Bankomaten und wollte den Betrag abheben. Nicht möglich. Nur ein ganz kleiner Betrag war verfügbar. Ich wusste jedoch, dass ich Geld auf der Karte hatte! Scheisse! Was jetzt?
Zurück zum Kassier. Auf dem Weg vibrierte mein Handy. Ich schaute kurz nach und erhielt von meiner Bank eine 'provisorische' Abbuchung der Summe. Na also! Klappte ja doch!
Oder eben nicht. Der Kassier meinte, die Transaktion sei nicht abgeschlossen worden. Ich zeigte ihm die Anzeige auf meinem Handy. Er meinte, der Betrag werde mir dann wieder von meiner Bank zurück erstattet, keine Sorge. Tja, schön. Aber jetzt hatte ich nicht mehr so viel Geld auf meiner Karte um den gleichen Betrag nochmals abzuheben! Bingo!
Also ging ich mir meinem Bargeld (Euro und Dollar und ein paar Rupies) zum Exchange Schalter und liess alles wechseln. Es reicht nicht, um die geforderte Summe damit zu bezahlen. Der Kassier riet mir, mein Gepäck zu reduzieren, denn so wurde auch der Betrag den ich dafür bezahlen musste kleiner. Schlaues Kerlchen! Aber erst wollte ich es nochmals am Bankomaten versuchen. Akso karrte ich den Gepäckwagen wieder zurück zum Bankomaten und versucht es nochmals mit einer kleinen Summe (mir fehlten nicht mehr viele Rupies). Und tatsächlich spuckte der Automat so viel aus, dass ich die Gesamtsumme zusammen brachte! JUHUIIII. Somit war also mein Gepäck geregelt und ich konnte endlich durch die Kontrollen laufen.
PS: zum Glück habe ich nicht noch daran gedacht, meinen Economy Sitz gegen einen Business zu upgraden! Dies hätte 1'200.- Dollar gekostet! lol
Im Flugzeug herrschte das absolute Chaos. Es hatte viel zu wenig Platz für die zahllosen, teils viel zu grossen Handgepäckstücke und die Crew lief hin und her, öffnete gefühlte 100 x den gleichen Deckel der Gepäckablage, stopfe was das Zeugs hielt und schlussendlich mussten Einige ihr Gepäck unter dem Vordersitz verstauen. Dann die Familien mit kleinen Kindern, die Fluggäste die sich falsch hingesetzt haben, Einzelfälle die in diesem Wirrwar nach einem Glas Wasser verlangten (nicht euer Ernst!!!). Es war ein Schauspiel bei dem nicht nur die Nerven der Gäste beansprucht wurden! Schlussendlich war dann aber alles ready to take off und das Flugzeug kriegte den schweren Bauch noch rechtzeitig hoch.
Es würde, wieder viel zu erzählen geben über die Effizienz der indischen Sicherheitskontrollen (zum Glück bin ich noch tiefenentspannt von den letzte 4 Wochen. smile) , über die Toleranz gegenüber anderen die sich in der Schlage nach vorne stellen (!), über den enorm grossen Whisky-Shop und über den wohl schönsten Flughafen den ich je gesehen habe! Aber ich erspare es Euch.
Abu Dhabi - tja, hier sitze ich gerade, schreibe Euch den vorletzten Beitrag in diesem Blog und warte auf den letzten Teil meiner Reise zurück nach Hause. In 1 Stunde beginnt das Boarding. Ich hoffe auf einen ruhigen Flug und vielleicht kann ich ja sogar etwas Schlafen. Details dazu gibt es Morgen. Dann aus der 30 Grad kälteren Schweiz!