Veröffentlicht: 06.02.2023
Also, heute wieder ein Ortswechsel! Und das ohne Touristenbonus! Nach dem Auschecken im Hotel Terral schulterte sich Karin vorn und hinten mit ihren beiden Rucksäcken und schnappte mir die Schrankwand auf Rädern (mit zwei Piscoflaschen mehr!) und meinen Rucksack. Um 11 Uhr stand die Sonne schon gut hoch und wir machten uns auf den Fußweg zum Busbahnhof. Es ging zum letzten Mal am Wahrzeichen Torre Bauer vorbei! Wir wissen bis heute nicht, welche Bedeutung er für die Stadt hat, aber da der Zugang gesperrt war, hatte er auch nicht so unser Interese gefunden!? Danach quer über den Festplatz und in der nächsten Querstraße versteckt der Terminal. Eine Stufe hoch, zwei runter und der Ruf:" La Serena! La Serena!" schallte uns entgegen. Der Bus schien nur auf uns gewartet zu haben, Koffer und Rucksack mit Hilfe des Fahrers hinten rein (ohne Kontrollzettel), 6.000 Pesos passend dem Mann in die Hand gedrückt und nach einem "Muchos Gracias!" ging es los. Der Bus war nicht ganz voll und wir saßen entspannt drinnen. Die Klimaanlage, in Form geöffneter Fenster, sorgte für frische Luft und wir nahmen Abschied vom Valle Elqui. Die Fahrt dauerte ca. 30 Minuten länger als mit dem Collectivo, aber dafür war sie viel beruhigender und angenehmer. Ab und zu stieg jemand aus und Leute am Straßenrand, mit ausgestrecktem Arm, wurden mitgenommen. So fuhr unser Linienbus gen La Serena. Leider sind solche Buslinien im Internet nicht zu finden und mit unseren Öffis überhaupt nicht vergleichbar. Dafür supergünstig, denn eine gute Stunde Fahrtzeit für ca. 3 €, wo gibt es denn so 'was? In La Serena bekamen wir dann endlich mit, ab wo die Busse wieder Richtung Vicuña fuhren. Beim nächsten Besuch (?) gleich vom Flughafen dahin! Die Haltestelle lag direkt neben dem großen Busbahnhof von La Serena und so gingen wir zuerst dorthin, um unsere Tickets für die Fahrt nach Santiago zu besorgen. So viele Schalter mit unterschiedlichsten Angeboten! Manche Vertretungen der Busgesellschaften waren kleine Kabuffe besetzt mit einer Person, andere dagegen mit drei Countern und adretter Kleidung der Busgesellschaft. Aber überall standen die Menschen an! Wir richteten uns nach der Abfahrtszeit und da schien Expresso Norte, mit seinem Angebot ab 13 Uhr Nonstop Ankunft 19 Uhr am besten. Wieder mussten wir unsere Reisepässe vorzeigen und bezahlten unsere Tickets (23.000 Pesos p. P., ca 25 €). Für 6 Stunden, hoffentlich Edelbus und mit gebuchten Plätzen im oberen Teil direkt an der Frontscheibe, war das wirklich nicht zu viel. Die Preise für die Fahrten sind trotz so vieler, besser wegen der Masse an Anbietern, fast überall gleich!
Nun also im Besitz unserer Karten nahmen wir ein Taxi zum Hotel. Ja und da wird es schwierig ohne Rückblick! Unser Planungsziel war ja eigentlich Coquimbo, aber beim intensiveren Studium wurde uns deutlich, dass diese Stadt das wirtschaftliche Zentrum der Region ist. La Serena dagegen das touristische! Von hier aus starten auch mehrheitlich die Angebote zu den Sehenswürdigkeiten und überhaupt. Also hatten wir in Vicuña (vernünftiges Wlan im Hotel) das stornierbare Quartier abgesagt und um ein Hotel in La Serena bemüht. In Strandnähe und bezahlbar! Dabei waren wir auf das Hotel La Palma Serena gestoßen und gingen über Bookingcom. Hier war der Preis aber 10€ höher, als wenn wir direkt beim Hotel gebucht hätten. Ich schrieb das Hotel an und bekam erst einmal keine Antwort, auch nicht auf meine Nachfrage, ob mit Frühstück und Kingsizezimmer, wie bei Bookingcom!? Also über die Hotelplattform buchen. Der Deal war nicht stornierbar und wir sollten 50% des in Dollar angegebenen Preises in Pesos per Bankanweisung anzahlen! Ok, aber ohne ein chilenisches Bankkonto nicht möglich !? Nun war Franzi gefragt, die nach einem Telefonat das Geld von ihrem Konto überwies!
Bei der Ankunft erwartete uns wieder die "spanische Sprachmauer"! Jedenfalls bezahlten wir den geforderten Betrag, nicht ohne vorher die Grenzpapiere nachgewiesen zu haben (PDI, macht steuerfre), und erfuhren, dass unser Zimmer noch nicht fertig sei, wir waren zu früh da! Unser Gepäck konnten wir hinter der Rezeption abstellen und machten uns auf den Weg zu "Ecotourismo La Serena". Hier hatten wir imVorfeld nach einer Tour zu den Pinguininseln angefragt und eine Zusage für den nächsten Tag bekommen. Das Büro lag fußläufig erreichbar, bei der Hitze wurde der Weg aber immer länger! Trotzdem freuten wir uns direkt parallel zum Strand zu laufen, in der ersten Reihe. Hier tobte das Leben am Wasser und an den Ständen neben der Straße. Richtig wuselig! Auf der Höhe des berühmten Leuchtturms (Faro Monumental) knickte dann die Hauptstraße ab und völlig durchgeschwitzt erreichten wir die Agentur. Hier gab es dann keine Sprachschwierigkeiten, ganz im Gegenteil, denn der Mann erkannte uns an Hand der deutschen Dialoge, zwischen Karin und mir, dass wir aus Berlin kommen würden! Die deutschen Touristen stellen hier die zweitstärkste Gruppe unter den Ausflüglern. Die Abholzeit lag bei 6:00 Uhr und sollte pünktlich stattfinden. Über unsere Erfahrungen aus San Pedro konnte er nur lachen und als er hörte, dass wir in Iquique 15.000 Pesos extra für englisch bezahlen sollten, schüttelte er nur den Kopf. Beim Rückweg versuchten wir eine Abkürzung zu gehen, aber die staubigen Straßen der zweiten Reihe machten es uns nicht einfach, zumal die Rücksäcke mit den neu eingekauften Basics ganz schön schwer waren! Dafür war dann unser Zimmer fertig. Nicht die Größe wie in den Tagen zuvor, aber gemütlich mit Minibarkühlschrank und Balkon. Das Hotel liegt fünf Minuten vom Strand entfernt und ist auch kein großer Komplex, auch wenn der Name mit "Convention-Center" ergänzt ist. Dreistöckig mit Pool und Einzelhäusern, die sich in der gepflegten Gartenanlage verteilen. Dort konnten wir auch hölzerne Badewannen entdecken, die mit einem Holzofen angeheizt werden. In so einer Wanne hatten wir schon 'mal in der Saunaanlage von Eibenstock gelegen, allerdings im Winter bei leichtem Schneefall!
Die Empfehlung des Hotels zum Abendessen (La Mia Pizza) war auch im Lonely Planet aufgeführt und in der Nähe. Ein sehr gutes Essen, dass bei Karin ein Fischgericht war und ich gönnte mir eine chilenische Pizza. Die war für unsere Verhältnisse relativ klein, dafür gut belegt und mit einem chilenischen Salat (ungeschälte Tomaten mit viel Zwiebeln) richtig sättigend. Das gezapfte Bier war kalt und uns ging es wunderbar!