Veröffentlicht: 14.04.2024
Für heute stand (wieder) ein Highlight auf dem Plan und der Grund für unseren ersten Besuch in Argentinien - der Perito-Moreno-Gletscher.
Im Voraus hatten wir bereits eine Trekking Tour auf dem Gletscher selbst gebucht, welche um 11 Uhr starten sollte. Da wir den Menschenmassen einigermaßen entkommen wollten, ging es zeitig zum Frühstück um zur Öffnung des Parks gegen 8 Uhr vor Ort zu sein. Die einstündige Fahrt mit dem Mietwagen war entspannt und da wir die Tickets bereits am Vorabend online gekauft hatten, war kein anstehen am Eingang nötig.
Wir stellten das Auto am leeren Parkplatz ab und sahen bereits von dort, wie die riesigen Eismassen von den Bergen in den See reichten.
Fest angelegte Wege und Treppen führten zu verschiedenen Aussichtspunkten, welche in wenigen Minuten erreichbar waren und einen unglaublichen Blick auf den Gletscher ermöglichten. Der Perito Moreno Gletscher ist der bekannteste Gletscher Südamerikas und einer der wenigen, die nicht schrumpfen sondern eher wachsen und sich der mittlere Teil bis zu zwei Meter in Richtung Küste bewegt. Die Höhe beträgt rund 60-70m über dem Wasser, wobei er noch gut 120m in die Tiefe geht. Sämtliche Bilder die wir machten, bringen nicht ansatzweise rüber, wie groß und imposant der Gletscher wirkte, als wir davor standen.
Es dauerte nicht lange bis die ersten Eisbrocken ins Wasser fielen und es sich anhörte, als würde es laut donnern. Wir hätten das Spektakel sicherlich noch stundenlang beobachten können, machten uns dann aber auf den Weg zum Bootsanleger um zur Trekking-Tour zu starten. Mit dem Katamaran fuhren wir an der Eiswand vorbei und staunten nochmal mehr über die wahnsinnige Höhe. Zudem hatten wir einen von durchschnittlich drei Tagen pro Monat erwischt, an dem keine Wolke am Himmel zu sehen und es komplett windstill war. Nach einer kurzen Vesperpause starteten wir mit zwei Guides zum Eisfeld und sahen wieder, wie sich riesige Blöcke vom Gletscher lösten, ins Wasser fielen und meterhohe Wellen verursachten. Bevor wir aufs Eis konnten, mussten wir Steigeisen anziehen und Helme aufsetzen, die zwar optisch kein Highlight darstellen aber für Sicherheit sorgen sollten.
In Gruppen von 10-12 Personen starteten wir dann und liefen einige hundert Meter über das Eis, während die Guides zahlreiche interessante Informationen über den Gletscher (Entstehung, Farbspiel, Dimensionen, etc.) erzählten. Es ging vorbei an kleineren Gletscherspalten, tiefen Schmelzwasserfällen und die unendlich vielen verschiedenen Blautöne im Eis waren einmalig. Zum Abschluss der Tour gab es noch ein Glas Whisky mit Gletschereis - eine der wenigen Möglichkeiten, bei der das Eis älter ist als der Whisky selbst. Durch ein Waldstück ging es dann zurück zum Boot, das uns innerhalb von 20 Minuten zurück ans Festland brachte.
Am späten Nachmittag kamen wir am Hostel an, duschten gemütlich und wollten abends ein bzw. das argentinische Nationalgericht probieren. Beim „Asado“ wird meist ein großes Stück Fleisch, oftmals Lamm, an einem Kreuz befestigt und über Holzkohle gegrillt.
Nach einigen Stücken Lamm und ein paar Chorizos waren wir dann aber pappsatt und machten uns auf den Rückweg. Per Zufall trafen wir dann das niederländische Pärchen wieder, das wir beim W-Trek kennengelernt hatten und blieben noch auf zwei Bier in einer Kneipe.