Veröffentlicht: 18.12.2018
Am Morgen des 13.12.2018 fuhren wir in den Frazer Nationalpark zum Large Water Cave und zum Blow Hole. Das Blow Hole haben wir leider irgendwie nicht entdecken können, dafür war die Höhle umso beeindruckender. Die Brandung hat einfach ein riesiges Loch in eine steile Felswand gemeißelt und so ist sogar ein kleiner Sandstrand in einer Unterspülung entstanden. Es war schon ein seltsames Gefühl, dass die Straße, welche wir vor wenigen Minuten befahren hatten, so unterspült ist. Wir spazierten dann noch etwas an der Küste entlang über den Snapper Point. An diesen Klippen sind laut Trauerbekundungen wohl schon viele Menschen unterschiedlichsten Alters in den Tod gestürzt. Trotzdem war es ein sehr schöner Ort und mit etwas Vorsicht auch gar nicht so gefährlich.
Weiter ging es nach Central Coast. Diese Region teilt sich in Long Jetty und The Entrance auf. Mittag gab es erst mal in Long Jetty. Nach einem kurzen Abstecher entlang des Saltwater Creek Boardwalks, welcher jedoch relativ unspektakulär war, spazierte Krissi dann noch einen der zahlreichen, ewig langen Stege entlang, während Kenny friedlich auf einer Bank schlummerte, zumindest bis er eiskalt von einem Arbeiter mit Laubbläser direkt neben ihm geweckt wurde.
Wieder vereint ging es zur Meeresmündung "The Entrance", welche diesem Stadtteil wohl seinen Namen gibt. Ziemlich schön anzusehen mit seinen zahlreichen Sandbänken.
15.30 Uhr hatten wir dann einen wichtigen Termin. Jeden Tag um diese Uhrzeit werden am Ufer des Flusses zahlreiche Pelikane vom ansässigen Surf Live Saving Club gefüttert. Während der Fütterung wurden bei einer Moderation noch einige Infos zu den Tieren gegeben. Zum Beispiel haben diese eine Flügelspannweite von bis zu 2,5m, sie können eine Maximal-Flughöhe von 3000m erreichen und können bis zu 24h am Stück in der Luft bleiben. Die Pelikane liefen wie verrückt direkt durch die Menschenmassen und kämpften um die herumfliegenden Fische. Dabei war es nicht selten, dass sie einen mit ihren riesigen Flügeln streiften.
Weiter ging es zum Crackneck Lookout. Klingt zwar gefährlich, war es aber nicht. Für uns gab es das erste Mal Stollen und das auch noch mit toller Aussicht auf die Küste der Central Coast. Leider zog es zu diesem Zeitpunkt schon etwas zu.
Danach ging es zum Terrigal Skillion Lookout. Wir bestaunten die schöne Umgebung und den Blick aufs Meer. Krissi suchte noch im nahegelegenen Park nach einem Geocache, leider ohne Erfolg.
Eine der vielen Station des Tages sollte das HMAS Schiffswrack sein. Dieses bekamen wir aber nicht zu sehen. Als wir mitten im aufziehenden Sturm auf einer Landstraße im Nichts laut Navi das Ziel erreichten, war uns klar, dass das so nicht stimmen konnte. Wir entschieden uns angesichts des Wetters gegen eine Tour zu dem Schiffswrack, zu dem Laut Karte nicht einmal ein Weg führte. Da es schon relativ spät war und mittlerweile auch heftiger Regen und Gewitter einsetzte fuhren wir nach Waitara ins McDonalds, um hier ein paar trockene Stunden zu verbringen. Bei 24 Chicken Nuggets und Co. planten wir unseren Sydney Ausflug und suchten ein Camp für die Nacht. Schließlich waren wir irgendwo im Nirgendwo gelandet und campten vor einer Schule wild. Nur der noch ziemlich spät arbeitende, wahrscheinliche Hausmeister war etwas seltsam und lief immer mal vorbei, aber davon ließen wir uns nicht stören.
Schon Freitag Morgen gestaltete sich irgendwie schwierig. Wir sind von Australien ja zahlreiche schöne öffentliche Parks mit relativ sauberen Toiletten gewöhnt. Im Dörfchen Waitara und Umgebung gestaltete sich das aber eher schwieriger. Nach der Morgenhygiene in einem unschönen Toilettenhäuschen ging es zu einem winzigen Spielplatz in der Nähe, wo man wenigstens halbwegs nett zum Frühstück sitzen konnte.
Danach fuhren wir ein ganzes Stück weit zum Manly Dam. Dies hatten wir am Vortag leider nicht geschafft, es lohnte sich aber auch nur mäßig. Zuerst waren wir über die immens hohen Parkgebühren erschrocken, die an diesem unbekannten Stausee erhoben wurden. Aufgrund dessen und wegen anhaltend schlechtem Wetter warfen wir nur einen relativ kurzen Blick aufs Wasser und fuhren anschließend weiter in Richtung Sydney.
Kurz vor der City gibt es den Cutler Road Lookout. Dieser ist bei gutem Wetter bestimmt ziemlich toll. Man kann auf die Hafeneinfahrt und erste reiche Wohnviertel Sydneys blicken. Bei uns war eben alles grau und bedeckt. Wir machten hier noch einen kurzen Abstecher zu sogenannter Aboriginal Kunst. Das heißt, es waren einfache Kängurus, Fische oder Bumerangs in Stein geritzt.
Zum Mittag erreichten wir Sydney und es ging in den Park beim Waverton Bowling Club. Hier konnten wir einigen beschwipsten Australiern beim Boule zusehen, aber auch eine Hundesitterin mit ganzen 7 Hunden entdeckten wir.
Dann folgte wohl Krissis Tageshighlight. Wir besuchten den Luna Park - eine Art ganzjährigen Rummel am Ende der Harbour Bridge gelegen. Wir gönnten uns für je 22$ ein Ticket und fuhren mit einem 40m hohen Fallturm "Hairraiser" und mit einem sich überschlagendem Boot "The Ranger". Natürlich gab es auch noch rosa Zuckerwatte - die darf bei einem Rummel Ausflug ja nicht fehlen.
Auf dem Rückweg zu unserem Auto statteten wir dem Wendy Whiteleys Secret Garden noch einen - aufgrund einsetzenden Regens - kurzen Besuch ab. Ein tolles Stückchen Grün mitten in der City mit unterschiedlichen, niedlichen Sitzmöglichkeiten, Beeten und hübsch angelegten Wegen.
Da es aber auch noch zu Gewittern anfing, ging es für uns zurück zum Auto. Wir verbrachten dann einige Stunden bei uns hinten im Auto und versteckten uns vor dem Regen. Wir wollten bei dem Wetter auch nicht ewig lang über die Harbour Bridge laufen und in den Süden von Sydney fahren, lohnte sich aufgrund von Kilometer-langem Stau auch nicht wirklich.
Als der Regen dann endlich aufhörte fuhren wir zum Milson Park, welcher noch näher an der Harbour Bridge liegt. Hier fanden wir nach langem Suchen die perfekte Parklücke, kostenfrei und auch noch ein toller Spot für die kommende Nacht. Vor dem Abendessen ging es erst einmal zum Bottle Shop, denn wir wollten in Sydney feiern gehen. Zum Abendbrot gönnten wir uns also ein paar Gläser Wein und starteten dann gestärkt Richtung Innenstadt.
Nachdem wir nach einem langen aber lustigen Spaziergang auf der anderen Seite der Harbour Bridge im Viertel "The Rocks" ankamen, wurden wir auch direkt von ein paar irischen Auswanderern angesprochen. Da wir nicht wirklich einen Plan hatten, gingen wir alle zusammen in die nahe gelegene Rooftop Bar des Glenmore Hotels und genossen die tolle Aussicht über Sydney. Nächster Halt war stilgerecht ein irischer Pub mit Livemusik. Danach ging es im Uber, welches uns gesponsert wurde, zum Club Chinese Laundry. Hier wurde laut Reiseführer Elektro und House Music versprochen. Es lief jedoch leider nur härtester Trap. Zum Glück wurden uns auch hier die 25$ Eintritt pro Person ausgegeben. Sonst wäre das echt ärgerlich gewesen. Die Iren stellten sich im Laufe des Abends als alle auf Ecstasy drauf heraus. Einer war ziemlich seltsam und arrogant, ein anderer super süß aber zu sehr drauf, mit ein paar hatten wir kaum Kontakt und dann waren da noch die beiden netten Chris und Jamie. :) Der kleine Bruder von Chris, hatte an diesem Abend seinen 18. Geburtstag und war spätestens im Club dann aber leider auch schon voll auf Drogen...
Wir machten uns dann also wieder relativ schnell auf den langen Heimweg. Wir probierten noch in einen anderen Club zu kommen, wurden auf Grund des Einlassstopps um 01.30h aber leider nicht mehr rein gelassen.
Am 15.12. hieß es dann erst einmal "ausschlafen" - bis 09.00 Uhr. Nach einem kurzen Frühstück ging es für uns aber direkt wieder ins Bett. Städtetrip? War uns beiden absolut nicht möglich.
Gegen 13 Uhr erwachten wir dann wieder zum Leben und fuhren auf die andere Seite des Hafens, in Richtung Süden. Da man wohl eine Maut zahlen muss, um die Harbour Bridge zu nutzen, ging es für uns eben um den Hafen herum. Daher entschieden wir uns gleich weiter Richtung Strand zu fahren. Es war mittlerweile auch wieder ziemlich warm und sonnig. Erster Stopp Bronte Beach.
Hier gab es erst mal Burger und Pommes zum Kater Mittag. Während wir in dem kleinen Café saßen, kam immer mehr Polizei und Rettungswagen an. Leider haben wir aber nicht heraus gefunden was los war. Dann fing es natürlich auch wieder an zu regnen. Also nichts mit Baden. Wir fuhren dann noch kurz am berühmten Bondi Beach vorbei, warfen aber nur einen kurzen Blick darauf. Es sah nach nichts besonderem und ziemlich voll aus, da waren wir nun schon etwas verwöhnt. :)
Der Regen trieb uns dann in den Tamaraa Park am gleichnamigen Strand. Eigentlich hofften wir hier auf Strom, fanden jedoch keinen, aber immerhin war es trocken und wir hatten ein Dach über dem Kopf.
Als der Regen nachließ starteten wir zum Coastal Walk Richtung Bondi Beach. Es erwarteten uns stürmische Wellen entlang steiler Küsten.
Als es dann wieder anfing zu regnen, wollten wir eine nahe gelegene kostenfreie warme Dusche aufsuchen. Im schlimmsten Platzregen begaben wir uns auf die Suche. Wir trafen ein paar einheimische Jugendliche, diese erzählten uns, dass die Duschen bei Regen abgeschlossen seien. Klasse, erfolglos und pitschnass ging es also zum Auto zurück. Wir hatten zwar quasi auch eine Dusche, aber so hatten wir uns diese nicht vorgestellt und Massen an nassen Klamotten im Auto trocknen während es draußen regnet ist eben auch nicht so einfach.
Auf dem Weg zum Cenntenial Park zum Zähneputzen, geriet Krissi in einem Kreisverkehr dank Nässe so ins Rutschen, dass wir mit dem Bordstein Bekanntschaft machten. Erschreckend, aber zum Glück ist nichts weiter passiert, als dass wir für eine Weile den Betrieb des Kreisverkehrs etwas aufgehalten haben. Klingt hier auf jeden Fall unspektakulärer als es sich angefühlt hat.
Übernachtet haben wir dann auf der Martin Straße. Nach dem Aussteigen wunderten wir uns über beißenden Gestank in der Luft. Wir vermuteten, dass einer wohl einen Hundehaufen angetroffen hat. Krissi sah zwar, dass ihre Schuhe etwas schmutzig waren, aber sicher waren wir uns nicht. Erst als Kenny dann eine tiefe Nase nahm und sich fast übergeben musste, waren wir uns sicher. Und das obwohl in NSW Hundehaufen wegräumen ein Gesetz ist. Wir parkten nochmal um, der Gestank war wirklich widerlich. Also Kenny parkte um, Krissi lief nebenher, probierte die Schuhe zu säubern und im Dunkeln nicht wieder einen Haufen zu erwischen. Ein paar Häuser weiter fand wohl eine riesige Party statt, denn die Musik war in der ganze Straße zu hören. Wir schlummerten später trotzdem friedlich ein.
Am Sonntag ging es zum Frühstück wieder in den Cenntennial Park. Da wohl halb Sydney aktiv war, fühlte sich Krissi genötigt auch etwas Sport zu machen. Also ging es zu einer kurzen Joggingrunde von 4,3 km durch den Park. Um 09.00 Uhr war es dabei schon ziemlich heiß. Das Sturmtief war wohl endlich überstanden. Danach ging es auch erfolgreich unter die warme Dusche - zu Krissis Leidwesen gab es nur auf dem Stinke-Männerklo eine Dusche. Aber so eine seltene warme Dusche lässt man sich nicht entgehen.
Dann ging es endlich in die City von Sydney. Wir fanden einen kostenfreien Parkplatz ganz in der Nähe des Botanical Garden. Wir spazierten hindurch und direkt zum Food Court am Circular Quay. Hier gab es asiatisches und indisches Essen zum Mittag. Danach setzten wir uns in ein Café mit Blick auf den Hafen und genossen einen Iced Latte und einen Chai Latte.
Nach einem kurzen Spaziergang zur Oper spazierten wir durch die Innenstadt. Wie hielten wieder nach dem Seelöwen Ausschau, welcher sich wohl gern mal am Hafen blicken lässt, hatten aber kein Glück. dafür kam Krissi mit einem Australier ins Gespräch, welcher wohl quasi mit 3 deutschen Frauen verwandt ist, welche 3000 Jahre alt sind und in Höhlen in Deutschland gefunden wurden..
Im Laufe des Tages fragten wir uns, ob wir das alles zu wenig schätzten, "die weltberühmte Sydney Opera", aber immerhin sind wir ja schon das 2. Mal in Sydney und hatten schon alles gesehen. Die Stadt ist eben irgendwie doch etwas alt geworden. Für uns ging es also ab zu H&M neue Tops für Krissi kaufen, da diese in den Waschmaschinen hier ständig an neuen Löchern und Weite gewinnen.
Zum Abschluss der Stadttour wollten wir der OBar einen 2. Besuch abstatten. Hier waren wir bei unserem ersten Sydney Ausflug schon einmal gewesen und genossen die Aussicht aus der 47. Etage über Sydney. Diese Mal kamen wir aufgrund von Tanktops und Shorts nicht rein. Wenn wir uns richtig erinnern sahen wir das letzte Mal zwar noch verwüsteter aus, aber das ist nicht unbedingt das beste Argument :D Interessant wurde es, als Kenny mit einer Geste zu Krissi hin nachfragte warum wir nicht reinkämen, was im Nachhinein nicht so Gentleman-like war, aber nur weil wir ja die Tops dabei hatten die Krissi frisch geshoppt hatte. Naja :D
Wir aßen unser tägliches Abendbrot bestehend aus Toast und Co. im Park an einem Café Tisch hinter der Art Galerie.
Der letzte Punkt der Tagesordnung war Kings Cross. Das soll das Rotlicht Viertel der Stadt sein. Wenn man aber schon mal in Amsterdam oder Hamburg war, ist Kings Cross nicht wirklich etwas besonderes. Es ist eher ein normales Bar Viertel, nur ab und an weisen Schilder mit der Aufschrift "VIP Room" auf mehr hin.
Übernachtet haben wir weiter südlich in Sydney, damit wir am nächsten Tag nicht im Berufsverkehr gefangen sind und weil wir dort am nächsten Tag noch einen Termin hatten. Wir trafen uns dort mit Krissi‘s ehemaligen BA-Kommilitonen Chris, der bei der Autovermietung Spaceships Autos zu Campern umbaut. Sehr interessant und immer wieder toll Bekannte am anderen Ende der Welt zu treffen. :)